In vielen Romanen kann man lesen, dass die Sonne mittags im Zenit steht.
Damit ergeben sich die Fragen:
Wo und wann kann man das tatsächlich beobachten und wie kann man es nachweisen?
Diese Beobachtung ist nur zwischen dem nördlichen und südlichen Wendekreis möglich, also an Orten zwischen 23,5° nördlicher und 23,5° südlicher Breite. Also scheidet Europa schon mal aus. Wenn dann die Deklination der Sonne mit dem Breitengrad übereinstimmt, dann steht die Sonne an diesem Tag gegen Mittag wirklich im Zenit. Eine Reise auf die Insel Mauritius bot dafür die Möglichkeit.
Auf einer Tafel am Strand der Westküste standen die geografischen Koordinaten. In das Dezimalsystem umgerechnet sind das etwa 57,36° östliche Länge und 20,29° südliche Breite.
Am 25. November 2019 hatte die Sonne eine Deklination von -20,6°. Also ergab sich nur eine Abweichung von nicht mal einem halben Grad!
Wie aber nachweisen? Die Keramik am Pool warf einen nahezu kreisrunden Schatten.
Eine Vase war für den Nachweis des senkrechten Sonnenstandes aber nur bedingt geeignet.
Mir blieb als Improvisation nur ein zylindrischer Abfallkübel. 11.57 Uhr Mauritiuszeit hatte er noch einen ganz schmalen Schatten in westliche Richtung.
Auf 57,36° östlicher Länge sollte theoretisch um 12.11 Uhr Mauritiuszeit die Sonne im Zenit stehen. Tatsächlich hatte der Kübel aber schon 12.01 Uhr Mauritiuszeit keinen Schatten mehr.
Der Grund ist die Zeitgleichung: Ende November geht eine Sonnenuhr rund 10 Minuten vor!
Die Fotos zeigen den Behälter von allen Seiten – er wirft praktisch keinen Schatten!
Die Sonne im Zenit - Auf Mauritius Ende November beobachtbar. Übrigens kann man das auf dieser Insel auch um den 20. Januar so sehen.
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