Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf
Im
Jahre 1998 wurde auf dem Schlechteberg, dem 485 Meter hohen Hausberg
von Ebersbach in der Oberlausitz ein Aussichtsturm errichtet.
Vom
Parkplatz am historischen Wasserwerk gelangt man durch den 1912
angelegten Alpengarten zur Humboldtbaude und dem Aussichtsturm.
Die imposante Holzkonstruktion hat eine Höhe von 22 Metern. Entstanden sind die Fotos im Oktober 2019.
Die dreieckig gewendelte Treppe hat insgesamt 108 Stufen.
Nach vier Zwischenebenen gelangt man zu den beiden Aussichtsplattformen.
Der Eingang zum Turm.
Leider ist der Turm seit langem ein Sanierungsfall. Seit 2012 ist der Zugang für Besucher gesperrt!
Erster Durchblick beim Aufstieg
Der Treppenaufgang über Holzstufen
Metallgeländer an Plattformen und Treppen
Blick nach Nordwesten:
Pickaer Berg (485 Meter), Bileboh (499 Meter) und Czorneboh (556 Meter)
Blick von der großen Aussichtsplattform über Ebersbach und Friedersdorf.
Dahinter die Berge von der Weifaer Höhe (504 Meter) bis zum Czorneboh (556 Meter).
Vom Hochstein (542 Meter) im Norden bis zum Rotstein (455 Meter) im Nordosten
Vom Jeschken (Jested, 1012 Meter) im Südosten über das Zittauer Gebirge bis zum Tannenberg (Jedlova, 774 Meter) im Süden
Im Südwesten:
Wolfsberg (Vlci hora, 588 Meter) und Pirschken (Hrazeny, 610 Meter)
Vom Rosenberg (Ruzovsky vrch, 619 Meter) im Südwesten bis zum Jüttelsberg (Jitrovnik, 509 Meter) im Westen.
Leider ist die Sicht von der großen Aussichtsebene durch den Baumwuchs stark beeinträchtigt.
Deshalb gibt es darüber noch eine kleine Plattform.
Der Blick nach oben erklärt, warum der Zugang zum Turm gesperrt ist.
Aus diesem Grund sind auch die Stufen bis ganz nach oben abmontiert worden.
Jetzt größer:
Der Löbauer Berg (448 Meter) mit dem gusseisernen Turm und der Schafberg
(450 Meter) mit dem Sendeturm, davor Kottmarsdorf mit der Bockwindmühle
Der Kottmar (583 Meter)
Die Rauchfahne des Kraftwerks Turow in Polen
Ganz hinten die Tafelfichte (Smrk, 1124 Meter)
Der Jeschken (Jested, 1012 Meter)
Der Hochwald (750 Meter), links davor der Jonsberg (653 Meter) und vorn der Warnsdorfer Spitzberg (Spicak, 544 Meter)
Der Neugersdorfer Wasserturm
Die Lausche (793 Meter)
Der
Tannenberg (Jedlova, 774 Meter), flach daneben der Große Eibenberg
(Velka Tysova, 692 Meter) und der Kleine Eibenberg (Mala Tysova, 659
Meter)
Großer
Ahrenberg (Javor, 693 Meter), Plissen (Plesivec, 593 Meter), Kleiner
Ahrenberg (Javorek, 688 Meter) und Kaltenberg (Studenec, 736 Meter)
Kaltenberg (Studenec, 736 Meter) und Karlshöhe (Karlova vysina, 586 Meter)
Der Rosenberg (ruzovsky vrch, 619 Meter), links davon der Milleschauer (Milesovka, 837 Meter)
Der Wolfsberg (Vlci hora, 588 Meter)
Der Hohe Schneeberg (Decinnsky Sneznik, 723 Meter)
Der Jüttelsberg (Jitrovnik, 509 Meter), links davon der Botzen (Partyzansky vrch, 543 Meter)
Der Bileboh (499 Meter) mit seinem Aussichtsturm
Mein letzter Abstieg
NACHRUF
Im Herbst 2019 hatte ich noch Hoffnung auf Erhaltung und Wiedereröffnung des Turmes.
In der Presse wurden in den letzten Jahren mehrfach entsprechende Pläne
erwähnt. Der Turm auf dem Weifberg bei Hinterhermsdorf wurde schließlich
auch gerettet.
Der Zustand im Februar 2020. Es wurden vollendete Tatsachen geschaffen. Der Turm wurde komplett abgerissen!
Die Treppenstufen zum Plateau, auf dem der Turm stand.
Einzig die Betonfundamente blieben übrig! Laut Presse sollen sie für einen Ersatzbau genutzt werden.
Ob sie jemals wieder einen neuen Turm tragen darf bezweifelt werden.
Die
Berggaststätte Humboldtbaude ist seit langem zu. Auch das Museum hat
seit Juni 2019 geschlossen, nur Gruppenbesuche sollen nach vorheriger
Anmeldung möglich sein.
Sicher ist, dass der Schlechteberg ohne Aussichtsturm für Besucher noch weniger attraktiv ist.
Dem Hausberg von Ebersbach droht leider die völlige touristische Bedeutungslosigkeit!
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