Ein Gastbeitrag von Dr. Armin Matauschek
Zur Orientierung auf dem Mond suchen wir zuerst den Krater Reiner. Die selenografischen Koordinaten für Reiner auf dem Mond sind 54 ° 58' West und 6 ° 55' Nord. Der "Krater Reiner" hat einen Durchmesser von 29 km und wurde 1935 von der IAU nach dem italienischen Astronom und Mathematiker "Vincentio Reinerie" benannt (gest. 1648). Der Krater liegt im "Oceanus Procellarum - Ozean der Stürme", welches mit 2,1 Mio Quadratkilometer das größte Mondmeer ist. Der Kraterrand wirkt scharf und kaum erodiert. Der Krater liegt am Westrand des Mondes und kann deshalb erst wenige Tage vor Vollmond gesehen werden.
Wenn wir ca. 4° vom Krater weiter nach Westen schauen liegt ein Ort ungewöhnlicher Helligkeit. Hier liegt eine erhöhte Albedostruktur ohne ersichtlichen Grund vor. Dieses Gebiet wird als "Lunar Swirl oder Magnetischer Mondwirbel" bezeichnet. Namensgeber für diesen hellen Fleck ist der Krater Reiner - deshalb bezeichnet man ihn als "Reiner Gamma" mit den Mondkoordinaten 58° 57' West und 7° 23' Nord. Es gibt einen hellen ovalen zentralen Teil mit einem 70 km langen Strahl nach Norden - beides liegt ebenfalls im Oceanus Procellarum. Reiner Gamma ist ein Zentrum einer "Magnetischen Anomalie". Das normale lunare Magnetfeld an der an der Oberfläche ist nahezu null. 1972 wurde von amerikanischen Satelliten in der Umlaufbahn des Mondes festgestellt, daß Reiner Gamma ein magnetisches Feld besitzt. Die genaue Ursache für die starken magnetischen Felder sind bis heute noch unbekannt ( NASA: Mysteriosus Lunar Swirl )
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