Sonntag, 12. Dezember 2021

Der Aussichtsturm auf der Liebiegwarte (Liberecka vysina)

 Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf


Unweit vom östlichen Stadtrand von Reichenberg (Liberec) gibt es ein ungewöhnliches Gebäude mit Aussichtsturm hoch über der Stadt – die Liebigwarte.


Man erreicht das Ziel zu Fuß von der Endstelle der Straßenbahn am Eingang Zoo über den gelben Wanderweg (1 Kilometer mit 130 Meter Höhenunterschied) oder mit Fahrzeug über die Straße Wolkerova. Diese führt über eine schmale, kurvenreiche und steile Piste bis zu einem Parkplatz am Fuße der Liebigwarte.


Sie wurde erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nähe des Schmiedsteins (Kovadlina, 551 Meter) errichtet.


Der Textilfabrikant Heinrich Liebig (1834 – 1904) ließ das Gebäude, das einem romantischen Schloss nachempfunden ist, ab 1900 errichten.
Alte Postkarte um 1902


Schon nach einjähriger Bauzeit war das Werk vollendet. Damals war der Name „Hohenhabsburg“ bzw. „Hohenharsburg“ üblich, da sie früher zur Gemeinde Harsdorf (Harcov) gehörte. Der Name „Heinrichswarte“ hat sich nicht durchgesetzt.
Alte Postkarte um 1905


Sie sollte wie eine mittelalterliche Burg erscheinen. Deshalb wurde Baumaterial von abgerissenen Häusern in Nürnberg verwendet.
Alte Postkarte um 1910


Der Turm mit dem ungewöhnlichen Grundriss ähnelt dem Wachturm auf der Burg in Nürnberg.
Alte Postkarte um 1910


Nach Liebigs Tod wurde die Stadt Reichenberg (Liberec) Eigentümer der Anlage.
Nach dem 1. Weltkrieg war die Bezeichnung „Liebigwarte“ üblich und seit 1945 „Liberecka vysina“ (Liberecer Höhe).

Alte Postkarte von 1924


Ab 1960 erfolgte ein Umbau, bei dem wertvolle Details verloren gingen.
Nach verschiedenen Nutzungen verfiel sie, bis sie 1990 geschlossen werden musste


2013 konnte die Liebigwarte nach zweijähriger Rekonstruktion wieder öffnen. Trotz einer Insolvenz 2015 und Zwangsversteigerung 2016 ist die Liebigwarte einschließlich Turm weiterhin geöffnet.


Hier gibt es einen Ziehbrunnen mit einer Aufzugswinde.


Die Burg hat nahezu alle Merkmale eines mittelalterlichen Rittersitzes:
Der Zugang erfolgt über eine Brücke, die über einen angedeuteten Burggraben führt. Durch ein steinernes Tor gelangt man auf den Burghof.


Die Inschrift erinnert an die Beteiligten vom Bau.


Auf dem Burghof finden im Sommer rustikale Veranstaltungen mit Grill und Räucherofen statt.
Der Galgen auf der Mauer spielt bei Ritterspielen eine Rolle.


Das Glücksrad des Henkers mit vier Möglichkeiten:
Leben, Genick brechen, Enthaupten oder Aufhängen


Die Burgmauer mit Galgen von außen


Der Eingang zum Restaurant


Der Treppenaufgang von der Gaststätte aus


Hier hängen Bilder mit alten Postkartenansichten.



Weiter oben wird es etwas gruseliger.


Die Holztreppe hat 107 Stufen.


Die Aussichtsplattform in einer Höhe von 20,5 Metern


Hier hat ein alter Bekannter seinen Stammplatz.


Blick nach Osten


Im Süden: Kaiserstein (Cisarsky kamen, 637 Meter) und Jaberlich (Javornik, 684 Meter)


Im Westen:  Reichenberg (Liberec) mit dem Jeschkenkamm


Der Ausblick nach Nordwesten zum Zittauer Gebirge ist durch den Baumbewuchs stark eingeschränkt.


Jetzt größer: Gablonz (Jablonec nad Nisou)


Der Proschwitzer Kamm (Prosecsky hrbet) und die begradigte, neu ausgebaute Fernstraße 14 von Reichenberg (Liberec) nach Gablonz (Jablonec nad Nisou).


Der Aussichtsturm auf dem Kaiserstein (Cisarsky kamen, 637 Meter)


Der Jaberlich (Javornik, 684 Meter) mit dem Funkmast, rechts Sessellift, Skihang und Sommerrodelbahn
 

Über Reichenberg (Liberec) dominiert der Jeschken (Jested, 1012 Meter).
Links das Skigebiet.mit den verbreiterten Pisten und das Skistadion mit den Schanzen von der Nordischen Ski-WM 2009
Ganz unten die Harzdorfer Talsperre (Vodni nadrze Stary Harcov)


Der 88 Meter hohe Turm auf dem Jeschken (Jested, 1012 Meter) und die obere Seilbahnstation


Das Zittauer Gebirge mit Hochwald (749 Meter) und Lausche (793 Meter), dazwischen die Finkenkoppe (Penkavci vrch, 792 Meter)


Links von der abgestorbenen Fichte der Breiteberg (510 Meter), rechts der Warnsdorfer Spitzberg (Spicak, 544 Meter)


Das Rathaus von Reichenberg (Liberec)


Die Home Credit Arena ist den Eishockeyfans gut bekannt


Die Staumauer der Harzdorfer Talsperre (Vodni nadrze Stary Harcov)


Im oberen Teil des Turmes besteht noch Sanierungsbedarf.




Im Haus gibt es auch ein Hotel mit 18 Betten.



Die Liebigwarte ist für Burgen- und Mittelalter-Fans, Wanderer, Tagestouristen und auch Übernachtungsgäste stets ein attraktives Ziel.



Fast vom gleichen Standpunkt aus:


Touristische Visitenkarte (Sommervariante)
Automatische Übersetzung:

Liberecer Höhe 548 m
Ein Aussichtsgebäude von 1901, das an eine mittelalterliche Burg erinnert, Höhe 25 m


Touristische Visitenkarte (Wintervariante)

An der Seite: Ein Aussichtsgebäude von 1901, das an eine mittelalterliche Burg erinnert, Höhe 25 m
Liberecer Höhe 548 m

Aussichtsturm – Restaurant – Unterkunft – Wellness


Touristische Visitenkarte (Historische Variante)
An der Seite: Ein Aussichtsgebäude von 1901, das an eine mittelalterliche Burg erinnert, Höhe 25 m
Liberecer Höhe 548 m
Feierliche Eröffnung nach Umbau am 2.2. 2013

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