Dienstag, 19. April 2022

Bauhaus Dessau

Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf

Das Bauhaus als Hochschule für Gestaltung wurde 1919 in Weimar gegründet. Es ist eng mit der Stadt Dessau verbunden. Hier erlebte es zwischen 1925 und 1932 seine Blütezeit. An diesem Ort der Moderne versammelten sich junge Leute aus vielen Ländern. Sie schufen viele Produkte und Bauten.

Ende 1932 beschloss die Stadtversammlung von Dessau mit Mehrheit der Nationalsozialisten die Schließung der Einrichtung.


Zum 100. Gründungsjubiläum des Bauhauses am 8. September 2019 wurde das neue Bauhaus-Museum eröffnet. 

Adresse:
Mies-van-der-Rohe-Platz 1
06844 Dessau-Roßlau


Auf 2100 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden etwa 1000 Exponate der Stiftung Bauhaus ausgestellt.

Das Museum wurde vom Kunstkritikerverband zum Museum des Jahres 2020 gewählt.

Das wohl bekannteste Bauhaus-Gebäude in Dessau:

Dieses Schulgebäude für Kunst, Design und Architektur wurde vom Bauhausgründer Walter Gropius entworfen und 1925-26 errichtet. Es gilt international als Ikone für moderne Architektur. Heute wird es meist als „das Bauhausgebäude“ bezeichnet. 
Zur Zeit des Besuches fanden leider Baumaßnahmen statt.


Diese Wander Card zeigt das Gebäude ohne Gerüst.

Adresse:
Gropiusallee 38
06844 Dessau-Roßlau


Eine Glasfassade vor dem tragenden Skelett gibt den Blick nach innen frei.

Die einzelnen Flügel sind asymmetrisch angeordnet, es gibt keine zentrale Ansicht. Nur wenn man um den Komplex herum geht, erfasst man die Gestalt dieses Bauwerkes.

Seit 1996 ist es in die Liste vom Weltkulturerbe der UNESCO eingetragen. 


Die Bauhaussiedlung Dessau-Törten wurde 1926-28 für einen preisgünstigen Massenwohnungsbau konzipiert. 

Hier entstanden 314 Reihenhäuser mit Wohnflächen von 57 bis 75 m2 und einem etwa 400 m2 großen Nutzgarten zur Selbstversorgung.


Im zugehörigen Konsumgebäude von Walter Gropius aus dem Jahr 1928 wird heute in einer Dauerausstellung über die Siedlungsgeschichte informiert.


Adresse:
Am Dreieck 1
06849 Dessau-Roßlau


Eines der fünf Laubenganghäuser (1929-30) von Hannes Meyer
Sie beherbergen insgesamt 90 Wohnungen.


Adresse:
Peterholzstraße 40 A
06849 Dessau-Roßlau


Walter Gropius gewann 1927 die Ausschreibung für den Neubau des Arbeitsamtes der Stadt Dessau. Der mit gelben Ziegeln verkleidete Flachbau wurde 1928-29 erbaut

Adresse:

August-Bebel-Platz 16

06842 Dessau-Roßlau

Ein Bus der Bauhauslinie, hier an der Station Kornhaus.

In den Jahren 1929-30 wurde im Auftrag der Stadt Dessau die Ausflugsgaststätte „Kornhaus“ errichtet. Der Entwurf stammte von Carl Fieger aus dem Büro von Walter Gropius.

Für das Bauwerk in Mischbauweise wurden verschiedene kubische Körper angeordnet.


Das Kornhaus entstand direkt auf dem Elbdeich in der Nähe einer Dampferanlegestelle.

Auch heute erfreut sich die Gaststätte großer Beliebtheit. 

Adresse:
Kornhausstraße 146
06846 Dessau-Roßlau


Die Meisterhäuser von Walter Gropius 

Drei baugleiche Doppelhäuser für die Bauhausmeister und ein Einzelhaus für den Direktor wurden 1925-26 in einem Kiefernwäldchen errichtet.


Sie bestanden aus unterschiedlich hohen, ineinander verschachtelten kubischen Körpern.
In den letzten Kriegstagen wurden 1945 bei Bombenangriffen erhebliche Schäden verursacht.
Erst 2014 wurden die entstandenen Lücken im Gebäudeensemble beseitigt. Auf einen historischen Wiederaufbau hat man bewusst verzichtet.


Foto vom Eingangsbereich des Hauses Gropius


Das Architekturbüro Bruno Fioretti Marquez (BFM) aus Berlin entwarf für die beiden zerstörten Häuser eine „Architektur der Unschärfe“. Sie ermöglicht die Abgrenzung zwischen historischem Bestand und neuer Interpretation.

Vorder- und Seitenansicht vom Haus Gropius

Seitenansicht und Rückseite vom Haus Gropius

Das im Krieg teilweise zerstörte Meisterhaus Moholy-Nagy/Feininger

Meisterhaus Muche/Schlemmer

Meisterhaus Kandinsky/Klee

Anblick vom Weg auf der Waldseite:

Meisterhaus Moholy-Nagy/Feininger


Dahinter das Meisterhaus Muche/Schlemmer

Am Ende das Meisterhaus Kandinsky/Klee

Man erkennt nur am unterschiedlichen Baumbestand, dass es sich um verschiedene Gebäude der baugleichen Meisterhäuser handelt.



Die Wander Card von den Meisterhäusern

Sie zählen seit 1996 zum UNESCO Welterbe.
Adresse:
Ebertallee 59 - 71
06846 Dessau-Roßlau

  

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