Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf
Unweit von der Stadt Böhmisch Kamnitz (Česká Kamenice) - zwischen
Lausitzer Gebirge (Luzicke hory), Böhmischer Schweiz (České Švýcarsko)
und dem Böhmischen Mittelgebirge (České středohoří) - befindet sich der
530 Meter hohe Schlossberg (Zámecký vrch).
Von der Fernstraße Nr. 13 Reichenberg (Liberec) – Tetschen-Bodenbach
(Děčín) fährt man in Böhmisch Kamnitz (Česká Kamenice) in die
Schlossstraße (Zámecká). Entlang der Bahnstrecke gibt es
Parkmöglichkeiten. Von dort folgt man dem grünen Wanderweg.
Bis zum Gipfel vom Schlossberg (Zámecký vrch) sind es etwa 1,3 Kilometer.
Bei den Serpentinen führt der Weg am „Steinernen Meer“ vorbei.
Es sind 200 Höhenmeter zu überwinden. Deshalb sollte man für den Aufstieg eine dreiviertel Stunde einplanen.
Schon vom Plateau unter dem Gipfel hat man eine herrliche Aussicht auf Böhmisch Kamnitz (Česká Kamenice) und die Berge.
Die Reste der Burg Kempnitz (Kamenický hrad)
Sie wurde in der Mitte des 15. Jahrhunderts erbaut. Nach wechselhafter
Geschichte galt sie nach dem Dreißigjährigen Krieg als verlassen und
diente zur Gewinnung von Bausteinen. Nur der rechteckige Burgpalast
blieb erhalten.
Nach 1880 entdeckte man den Schlossberg (Zámecký vrch) als Ausflugsziel.
In die Mauern des Burgpalastes baute man aus Holz eine Gaststätte mit
einem 16 Meter hohen Aussichtsturm.
Alte Postkarte um 1905
Bis zum 2. Weltkrieg war es ein beliebtes Wanderziel, danach verfiel die Anlage zur Ruine.
Erst ab 1995 wurde das Mauerwerk saniert.
Der Eingang zum Burgpalast
Die Mauern des Burgpalastes umfassten einst zwei Stockwerke
Im Jahr 1998 wurde ein neuer 16 Meter hoher Aussichtsturm aus Holz hinein gebaut.
im Inneren führen 56 Stufen nach oben.
Die überdachte Aussichtsplattform ist 12 Meter hoch.
Die Fensteröffnungen sind offen – Landschaft wie im Bilderrahmen!
Leider haben die Orientierungshilfen im Laufe der Jahre stark gelitten.
Über Böhmisch Kamnitz (Česká Kamenice) dominiert im Nordwesten der Rosenberg (Růžovský vrch, 619 Meter).
Der Kaltenberg (Studenec, 737 Meter) im Nordosten
Weiter rechts ist im Sommer der Baumwuchs hinderlich.
Erst der Kleis (Klíč, 759 Meter) und der Steinschönauer Berg (Šenovský vrch, 632 m) im Osten sind wieder frei sichtbar.
Hier ist die Versiegelung der Burgmauer gut zu erkennen.
Der flache Forst-Berg (Smrčník, 586 Meter) links dahinter der Ort Steinschönau (Kamenický Šenov)
Der Blick nach Süden mit dem Bergrücken der Bergbauer Scheibe (Bazantnice, 512 Meter)
Der kleine Ort Henne (Hunikov) am flachen Heidelberg oder Henne (Hana,
449 Meter), darüber der Kegel vom Freudenberg (Veselka, 460 Meter)
Am Horizont ist der Fernsehturm auf dem Zinkenstein (Buková hora, 683 Meter) zu erahnen.
Im Westen liegt links von Böhmisch Kamnitz (Česká Kamenice) der
Sattelberg (Sedlo, 448 Meter), rechts dahinter der Kegel vom Poppenberg
(Popovičský vrch, 529 Meter), darüber der Hohe Schneeberg (Děčínský
Sněžník, 723 Meter)
Ganz rechts der markante Rosenberg (Růžovský vrch, 619 Meter), links dahinter das Elbsandsteingebirge
Noch einmal größer:
Der Kaltenberg (Studenec, 737 Meter) mit mehreren Basaltblockhalden
Kleiner Ahrenberg (Javorek, 686 Meter), davor die Steinbrüche vom
Goldberg (Zlatý vrch, 657 Meter) und Silberberg (Stříbrný vrch, 600
Meter)
Der Steinschönauer Berg (Šenovský vrch, 632 m), dahinter der Sender Parchen (Prácheň)
Der Kühlberg (Vyhlídka, 596 Meter) bei Parchen (Prácheň), ebenfalls mit Sendemast
Über dem langgestreckten Königsberg (Králův vrch, 536 Meter) ragt der
Wilschtberg (Vlhošť, 614 Meter) und rechts der Ronberg (Ronov, 552
Meter) hervor. Links vorn der Schossenberg (Radečský kopec, 504 Meter)
Der Gipfel vom Geltschberg (Sedlo, 726 Meter)
Großer Zschirnstein (562 Meter), Kleiner Zschirnstein (473 Meter),
Pfaffenstein (434 Meter), Gohrisch (448 Meter) und Papststein (451
Meter)
Der Rosenberg (Růžovský vrch, 619 Meter), davor der Huttenberg (Strážiště, 469 Meter)
Der Ottenberg (Větrný Vrch, 481 Meter), rechts dahinter der Golischt
(Koliště, 452 Meter), darüber der Tanzplan (Tanečnice, 597 Meter)
Gleich gegenüber: Der Aussichtsfelsen Nolde (Jehla, 478 Meter)
Abstieg über die Holztreppe
Es lohnt sich noch ein Gang um die Schlossruine.
Am Ostrand des Gipfels sind noch Reste der Burgmauer erhalten.
Im Frühling blühen hier die Mondviolen.
Die abgelegene Nordwand der Burgruine
Von dieser steilen Seite war die Festung nicht einzunehmen.
Der Schlossberg ist bei schönem Wetter wegen seiner sehr guten
Rundumsicht immer einen Aufstieg wert. Der Aussichtsturm ist das ganze
Jahr über geöffnet. Der Eintritt ist frei.
TOURISTISCHE VISITENKARTE
Schlossberg 529 m
Auf der Burgruine befindet sich ein hölzerner Aussichtsturm, 12 m hoch, eröffnet am 13.6.1998
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