Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf
DER MITTELBERG - FUNDORT DER HIMMELSSCHEIBE VON NEBRA
Der Hortfund von Nebra - bestehend aus der Himmelsscheibe, zwei reich verzierten Schwertern, zwei Beilen, einem Meißel und Bruchstücken zweier Armspiralen - wurde im Jahr 1999 von zwei Raubgräbern auf dem Mittelberg entdeckt. Im Jahr 2002 in der Schweiz sichergestellt, befindet er sich seitdem in den Beständen des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle (Saale).
Als die Himmelsscheibe vor etwa 3.600 Jahren vergraben wurde, war der Mittelberg unbewaldet, und die Sicht auf den Horizont war frei. Vom Mittelberg aus gesehen, ging die Sonne am Tag der Sommersonnenwende genau hinter dem Harz mit dem Brocken als höchstem Punkt unter. Hier ließ sich die Himmelsscheibe nach Norden ausrichten und als Sonnenkalender benutzen. Der Aussichtsturm macht die alten Sichtachsen nachvollziehbar. Zusätzlich sind diese im Boden als Betonstreifen markiert.
DAS HIMMELSAUGE
Das Himmelsauge kennzeichnet den exakten Fundort der Himmelsscheibe. Das Himmelsauge ist eine leicht gekrümmte Edelstahlscheibe im Boden. Bei einem Blick auf das Himmelsauge betrachtet der Besucher gleichzeitig den Himmel. Es dient als Spiegel und soll Himmel und Erde genau an der Stelle verbinden, an der 3.600 Jahre lang die Himmelsscheibe als Bild des Himmels im Boden verborgen lag.
TONIGHT – THE SKY von Michael Krenz
Heute Nacht wird der Sternenhimmel auf dem Mittelberg geboten.
Leider ist der Standpunkt für Beobachtungen des Sternhimmels mitten im Wald denkbar ungeeignet.
Die acht Meter hohe Holz-Stahl-Konstruktion des japanischen Künstlers soll zum Nachdenken über die Zeit anregen.
Durch das riesige Panoramafenster reicht der Blick zum Turm auf dem hundert Meter höheren Mittelberg.
Text auf der Infotafel:
Bauliche Wahrzeichen für die Himmelsscheibe
Weithin sichtbar erhebt sich das Besucherzentrum Arche Nebra über der Unstrut. Das scheinbar schwebende Gebäude am Fuß des Mittelberges greift ein Motiv der Himmelsscheibe von Nebra auf, die Sonnenbarke. Der goldene Baukörper richtet sich auf den 30 m hohen Aussichtsturm am Fundort der Himmelsscheibe. Besucherzentrum und Aussichtsturm auf dem Mittelberg sind bauliche Wahrzeichen für die Himmelsscheibe von Nebra. Sie stehen für die Faszination von Astronomie und Archäologie, für die Geschichte der Zeitmessung und für die kulturellen Wurzeln der Region.
Nach einem Internationalen Architektenwettbewerb im Jahr 2004/2005 gelangte der Entwurf des Züricher Architekturbüros Holzer Kobler Architekturen zur Umsetzung.
Zurück am Parkplatz, dem Ausgangspunkt für den Arche-Rundweg.
Wer den rund 5,5 Kilometer langen Rundweg mit 140 Höhenmetern nicht
gehen möchte kann auch mit einem Shuttle-Bus von diesem Parkplatz zum
Besucherzentrum und weiter zum nördlichsten Punkt vom Rundweg fahren.
Von dort sind es nur noch etwa 400 Meter ohne wesentlichen Anstieg.
Die WANDER CARD vom Besucherzentrum
Das sieht ja beeindruckend aus;)
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