Mittwoch, 2. November 2022

Der Aussichtsfelsen auf dem Johannisstein

 Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf


Im Zittauer bzw. Lausitzer Gebirge (Luzicke hory) befindet sich unmittelbar an der sächsisch-böhmischen Grenze die Felsenaussicht (Skalní vyhlídka) auf dem Johannisstein (Jánské kameny, 602 Meter). 


Im Kurort Oybin fährt man zum Ortsteil Hain. Dort nutzt man den Parkplatz in der Kurve der Jonsdorfer Straße. Man kann auch die steile Grenzstraße bis zu einem weiteren Parkplatz hinter der Kammbaude fahren. Von dort geht man zu Fuß den Weg genau an der Grenze entlang zum Johannisstein (Jánské kameny, 602 Meter).


Wegweiser gegenüber der Kammbaude


Zweisprachiges Schild am Wegrand.
Die Höhe wird hier wie bei Wikipedia mit 604 Meter, bei mapy.cz dagegen mit 602 Meter angegeben.


Nach wenigen hundert Metern erreicht man den Zugang zur Baude.


Der Weg ist nicht zu verfehlen


Durch ein Gartentor geht es diese steile Treppe nach oben.


Die sächsisch-böhmische Grenze verläuft genau zwischen den Gebäuden.


Jetzt von der anderen Seite der Grenze

Im Jahr 1880 wurde die Gaststätte "Zum Johannisstein" erbaut, ein Flachbau, der sich an den Gipfelfelsen anlehnte. Ein Jahr später wurde die Felsenplattform zugänglich gemacht. Durch die schöne Aussicht entwickelte sich der Johannisstein zu einem beliebten Ausflugsziel. 
Alte Postkarte um 1890


Im Jahr 1902 wurde die Gaststätte aufgestockt. Später wurde das Objekt mehrfach umgebaut. Von 1959 bis 1968 dienten die Gebäude als eine Art Jugendherberge, danach verfielen sie.
Alte Postkarte um 1905


Ab 2001 zog neues Leben auf dem Johannisstein ein. Das Haus dient heute als Pension.


Zur Felsenaussicht gelangt man nur durch diesen Eingang während der Öffnungszeiten:
Vom 1.4. bis 31.10.
Sonnabend, Sonntag und an Feiertagen von 10 – 17 Uhr
Außer diesen Zeiten nur auf Wunsch bei guten Witterungsbedingungen 

Manchmal hilft auch das Geläut.


Über diese eiserne Treppe mit 21 Stufen gelangt man zur Aussichtsplattform.


Sie befindet sich auf dem größten von drei langgezogenen Basaltfelsen. Eine Art „Teufelsmauer“ (Čertova zeď), sie ist 23 Meter lang und 2 bis 4 Meter breit. 


Die Felsmauer besteht aus vier- bis sechsseitigen waagerecht gelagerten Basaltsäulen. Die Felsenaussicht hat eine Höhe von rund 10 Metern.


Die Aussichtsplattform wurde im Jahre 2013 erneuert. 
Blick nach Südwesten zum Lausitzer Gebirge (Luzicke hory).


Der Rundblick wird gegenwärtig durch die umstehenden Bäume eingeschränkt. 
Die kleine Lücke Richtung Warnsdorf (Varnsdorf) im Nordwesten. 


Der Durchblick im Nordosten Richtung Görlitz


Die Lücke zwischen Ameisenberg (575 Meter) und Töpfer (582 Meter)


Über dem Dach der Baude: Das Riesengebirge (Krkonoše) 


Den Südosten dominiert der Hochwald (749 Meter).


Jetzt genauer: 
Der Aussichtsturm auf dem Hochwald (749 Meter).


Der Limberg (Jezevčí vrch, 665 Meter)


Die Hügelkette rechts vom Limberg (Jezevčí vrch, 665 Meter)


Die Berge vom Lausitzer Gebirge (Luzicke hory) im Überblick


Urteilsberg (Ortel, 554 Meter), Slabitschken (Slavíček, 535 Meter) und Grünberg (Zelený vrch, 586 Meter), hinten der Wilschtberg (Vlhošť, 614 Meter)


Vorn Grünberg (Zelený vrch, 586 Meter) und Hutberg (Strážný, 492 Meter), hinten Ronberg (Ronov, 552 Meter) und Kosel (Kozel, 598 Meter)


Vorn Kottowitzer Berg (Chotovický vrch, 498 Meter) bei Haida (Nový Bor), hinten der Geltschberg (Sedlo, 726 Meter)


Warnsdorfer Spitzberg (Špičák, 544 Meter), dahinter Bieleboh (499 Meter) und Czorneboh (556 Meter).
Links der Wasserturm in Neugersdorf.


Der schmale Durchblick in Richtung Görlitz


Der Große Berg (438 Meter) bei Großhennersdorf


Hintereinander: Schönbrunner Berg (428 Meter), Schwarzer Berg (393 Meter) und Landeskrone (419 Meter)
Vorn die Windräder am Schanzberg (408 Meter)


Links der Ameisenberg (575 Meter), daneben vom Töpfer die Felsen der Gratzer Höhlen. 
Vorn der völlig bewaldete Schuppenberg (518 Meter). 
Hinten: Das Tagebaugelände vom polnischen Kraftwerk Turów


Energetischer Kontrast: Vorn das Wärmekraftwerk Turów, hinten Windkraftanlagen


Über dem Baudendach reicht der Blick vom Pfaffenstein über das  Isergebirge (Jizerské hory) bis zum Riesengebirge (Krkonoše).


Der Pfaffenstein (Popova skála, 565 Meter)



Aus 60 Kilometer Entfernung: Reifträger (Szrenica, 1361 Meter) und Schneegrubenbaude (Schronisko nad Śnieżnymi Kotlami, 1489 Meter)


Kesselkoppe (Kotel, 1435 Meter) und Hochwiesenberg (Lučni hora, 1555 Meter)
davor Königshöhe (Královka, 859 Meter) und Seibthübel (Slovanka, 820 Meter)


Langer Berg (Dlouhá hora,748 Meter) und hinter der Antenne der Kalkberg (Vápenný, 790 Meter).
Ganz hinten links: Der 75 Kilometer entfernte Schwarze Berg (Černá hora, 1299 Meter)


Die Felsenaussicht auf dem Johannisstein (Jánské kameny, 602 Meter) bietet trotz relativ geringer Höhe und Sichteinschränkungen viele reizvolle Ausblicke. Ein Besuch ist bei guter Sicht sehr empfehlenswert.
  

Auf dem Rückweg kann man den Berg Oybin (514 Meter) mit Burg und Kloster sehen.


Auch der Scharfenstein (569 Meter) war auf der Felsenaussicht verdeckt.


Die Große Felsengasse zwischen Oybin und Lückendorf


Der Weg vom Johannesstein zurück zur Kammbaude entlang der Grenze - mit Blick zum Hochwald (749 Meter).

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