Montag, 27. Oktober 2025

Der Matthiasturm in Bautzen

Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf


Die Stadt Bautzen liegt im Osten von Sachsen und hat etwa 38.000-Einwohner. Sie ist die Hauptstadt der Oberlausitz mit einer über 1000-jähriger Geschichte. 
Bautzen wird auch als „Stadt der Türme“ bezeichnet. Vierzehn Türme prägen den mittelalterlichen Stadtkern. Mehrere von ihnen können bestiegen werden. Die Aussicht auf die Stadt und das Umland lohnen sich. Einer davon ist der Matthiasturm.
 

Der Matthiasturm liegt an der Schlossstraße in der historischen Altstadt. Gebührenpflichtige Parkmöglichkeiten gibt es am Haupt- und Fleischmarkt und im Parkhaus im Kornmarkt-Center. Da Bautzen viele Sehenswürdigkeiten zu bieten hat empfiehlt sich für einen längeren Aufenthalt der kostenfreie Parkplatz am Schützenplatz.
 

Der Matthiasturm entstand am Anfang vom 13. Jahrhundert und diente als Torturm. Er war der einzige Zugang  zur Festungsanlage der Ortenburg. Ursprünglich war der Turm durch einen Graben, über den eine Zugbrücke führte, von der Stadt getrennt, Dieser Graben wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts verfüllt.
Alte Postkarte um 1930
 

Die Ortenburg wurde während des Dreißigjährigen Krieges schwer beschädigt. 1483-86 wurde der Matthiasturm im spätgotischen Stil wieder aufgebaut.
Die für einen Turm ungewöhnlichen Spitzbogen-Fenster gehörten zur darin befindlichen Schlosskapelle.
Zur Zeit des Turmbaus gehörte die Oberlausitz 21 Jahre lang zum Herrschaftsgebiet des ungarischen Königs Matthias Corvinus (daher der Name).
 

An der Frontseite von der Schlossstraße her ist ein 9 Meter hohes und 4 Meter breites Sandstein-Relief angebracht. Es zeigt den sitzenden Herrscher in kostbarem Gewand mit Zepter und Reichsapfel.  
Über der Figur der Name »MATHIAS REX« und unter ihr die Jahreszahl »MCCCLXXXVI« – also 1486.
 

Die rote Mauerkrone wurde erst später hinzugefügt.
 

Der Matthiasturm von der Ortenburg-Seite aus gesehen
 

Unter der Überdachung befindet sich die Eingangstür.
Der Turm kann nur im Rahmen einer Führung oder am Tag des offenen Denkmals bestiegen werden.
 

Rechts neben der Tür erinnert das 2012 wieder hergestellte Denkmal des Sigismund Jagiello an die Herrschaft des polnisch-litauischen Geschlechts der Jagiellonen über die Oberlausitz. 1504 bis 1506 war Sigismund Landvogt der Oberlausitz. Danach wurde er zum König von Polen gewählt.
 

Im unteren Teil führt eine enge gewölbeartige Wendeltreppe nach oben. Als Geländer dient lediglich ein Seil.
 

Über der Wachtstube im ersten Obergeschoss führt diese Tür im zweiten Obergeschoss zur Georgskapelle.
 

Die Fenster der Burgkapelle weisen auf den spätgotischen Baustil hin. 1639 brannte die Kapelle im Dreißigjährigen Krieg aus und wurde nicht wieder erneuert. Die erhöhte Loge ist erhalten geblieben.
 

Die hölzerne Wendeltreppe im oberen Teil.
 

Nach insgesamt 137 Stufen erreicht man die großzügige Aussichtsplattform.
 

Von hier hat man einen hervorragenden Ausblick auf das Umland, …
 

… die Türme der Altstadt, …
 

… das Lausitzer Bergland …
 

… und die Ortenburg.
 

Jetzt größer:
Die Ortenburg umfasst mehrere Gebäude. Im Hauptgebäude befindet sich das Sächsische Oberverwaltungsgericht. Das Salzhaus wird seit 1971 als Sorbisches Museum für Geschichte und Kultur genutzt. Außerdem gibt es hier das Burgtheater und das Restaurant Burghof.  
 

Hofrichterhaus und ehemaliges Militär-Arresthaus
 


Der Schülerturm, dahinter die Landeskrone (419 Meter) bei Görlitz und rechts der helle Turm der Berufsakademie Bautzen.
 

Der Wendische Turm, dahinter der Rotstein (455 Meter), links der Wohlaer Berg (346 Meter)
 

Der Nicolaiturm, links hinten das Sorbische Gymnasium, ganz rechts der Hochstein (396 Meter) in den Königshainer Bergen.
 

Der Nicolaifriedhof 
 

Schlossstraße und Glockenturm der Petrikirche
 

Der Rathausturm
 

Lauenturm und Wasserturm
 

Der Glockenturm der Michaeliskirche, dahinter der Mönchswalder Berg (447 Meter)
 

Die Aussichtsplattform der Alten Wasserkunst
 

Die Neue Wasserkunst
 

Das Tal der Spree 
 

Der Spreebogen an der Hammermühle
 

Die gläserne Spitze vom Turm der Mühlbastei
 

Die vielfältigen Dächer von Bautzen
 

Am Horizont: Kraftwerk Schwarze Plumpe …
 

… und Kraftwerk Boxberg
 

Wenn man in Bautzen die Gelegenheit zu einer Führung im Matthiasturm hat, dann sollte man sie unbedingt nutzen. Die Aussicht auf die historische Altstadt ist beeindruckend! 
 

Die WANDER CARD vom Matthiasturm

 

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