Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf
Die
Stadt Bautzen liegt im Osten von Sachsen und hat etwa 38.000-Einwohner.
Sie ist die Hauptstadt der Oberlausitz mit einer über 1000-jährigen
Geschichte.
Bautzen wird auch als „Stadt der Türme“ bezeichnet. Vierzehn Türme prägen den mittelalterlichen Stadtkern. Mehrere von ihnen können bestiegen werden. Einer davon ist der Lauenturm.
Bautzen wird auch als „Stadt der Türme“ bezeichnet. Vierzehn Türme prägen den mittelalterlichen Stadtkern. Mehrere von ihnen können bestiegen werden. Einer davon ist der Lauenturm.
Der Lauenturm liegt an der Inneren Lauenstraße, fast an der Ampelkreuzung der S111 = B6.
Parken kann man am einfachsten im Parkhaus vom gegenüberliegenden Kornmarkt-Center.
Parken kann man am einfachsten im Parkhaus vom gegenüberliegenden Kornmarkt-Center.
Der Lauenturm wurde von 1400-1403 zum Schutz des Lauentores erbaut. Er ist damit der älteste Befestigungsturm der Stadt.
Sein Name bezieht sich (wahrscheinlich) auf den Löwen im böhmischen Wappen, da die Lausitz früher zum Königreich Böhmen gehörte. In der wendischen (heute sorbischen) Sprache wurde der Löwe “Law” (sprich: Lau) genannt.
Alte Postkarte von 1905 – rechts der Lauenturm.
Sein Name bezieht sich (wahrscheinlich) auf den Löwen im böhmischen Wappen, da die Lausitz früher zum Königreich Böhmen gehörte. In der wendischen (heute sorbischen) Sprache wurde der Löwe “Law” (sprich: Lau) genannt.
Alte Postkarte von 1905 – rechts der Lauenturm.
Bei dem Stadtbrand 1720 wurde die Turmhaube zerstört. 1739 erhielt der Turm seine barocke Haube
Ab 1543 diente er als Gefängnis für Schwerverbrecher. Die Stundenglocke war auch die Armesünderglocke bei den Hinrichtungen (bis 1865).
Alte Postkarte von 1916
Ab 1543 diente er als Gefängnis für Schwerverbrecher. Die Stundenglocke war auch die Armesünderglocke bei den Hinrichtungen (bis 1865).
Alte Postkarte von 1916
Der Lauenturm war früher nur vom Wehrgang aus zugänglich. Im
zweiten Stock vom Nachbarhaus gibt es bis heute eine Verbindung ins
Turminnere.
Der Turm hat eine Gesamthöhe von 53 Metern.
Das Alter des Turmes – über 600 Jahre – lässt sich unter anderem an seinem viereckigen Grundriss erkennen. Spätere gebaute Türme haben meist eine runde Form, damit Geschosse besser abprallen konnten.
Das Alter des Turmes – über 600 Jahre – lässt sich unter anderem an seinem viereckigen Grundriss erkennen. Spätere gebaute Türme haben meist eine runde Form, damit Geschosse besser abprallen konnten.
Zum 85. Geburtstag von König Albert wurde 1913 an der Südseite
dieses Reiterstandbild vom Berliner Bildhauer Prof. Walter Hauschild
enthüllt:
DEM KÖNIG
ALBERT VON SACHSEN
DAS DANKBARE BAUTZEN
DEM KÖNIG
ALBERT VON SACHSEN
DAS DANKBARE BAUTZEN
Die Eingangstür von der Inneren Lauenstraße entstand erst viel später.
Der Lauenturm ist zu besonderen Anlässen, zum Beispiel am Tag des offenen Denkmals oder nach Vorbestellung im Rahmen einer Führung geöffnet.
Der Lauenturm ist zu besonderen Anlässen, zum Beispiel am Tag des offenen Denkmals oder nach Vorbestellung im Rahmen einer Führung geöffnet.
Die Eingangstür von Innen – Hier erhält man einen Eindruck von der Mauerdicke!
Das 1990/91 renovierte Treppenhaus
Bei den schmalen Fenstern in mehr als halber Höhe ist die Mauer immer noch drei Meter dick!
Bis 1920 befand sich im obersten Geschoß eine Türmerwohnung.
Der heutige Türmer erzählt von früheren Zeiten.
Bis zur obersten Ebene sind 136 Stufen zu überwinden.
Kunst im Turm
Blick von der Galerie
Die oberste zugängliche Ebene ist 26 Meter hoch.
Hier finden verschiedenste Veranstaltungen wie Aufführungen und Lesungen statt.
Hier finden verschiedenste Veranstaltungen wie Aufführungen und Lesungen statt.
Auch bekannte Sternbilder an der Decke werden erklärt.
Bis 1615 warnte der Türmer durch das Blasen auf seinem Rufhorn die
Bürger von Bautzen bei Anzeichen von Gefahr. In diesem Jahr erhielt der
Turm einen hölzernen Aufbau mit einer Stundenglocke.
Der Lauenturm ist kein Aussichtsturm, er hat keine Plattform und
auch keinen Umgang für Besucher. Nur aus den je drei kleinen
Fensteröffnungen an jeder Seite kann man nach draußen blicken.
Foto vom Reichenturm aus
Foto vom Reichenturm aus
Durch die Mauerdicke lässt sich immer nur ein kleiner Ausschnitt überblicken.
Foto nach Süden zur Neusalzaer Straße
Foto nach Süden zur Neusalzaer Straße
Die 30 Meter hohe Neue Wasserkunst von 1610
Die 181 Meter lange und 20 Meter hohe Friedensbrücke überspannt das
Spreetal. Sie wurde 1909 nach zweijähriger Bauzeit als
Kronprinzenbrücke durch den sächsischen König Friedrich August III.
eingeweiht.
Dieser Anblick macht das mittelalterliche Bautzen so einzigartig:
Die 47 Meter hohe Alte Wasserkunst von 1558.
Die 45 Meter hohe Michaeliskirche von 1460.
Blick über die Dächer der Stadt zur Ortenburg.
Zwei weitere stadtbildprägende Türme von Bautzen:
Der Wasserturm von 1877 wurde nach 1900 auf 39,5 Meter aufgestockt.
Der Wasserturm von 1877 wurde nach 1900 auf 39,5 Meter aufgestockt.
Der Matthiasturm von 1486
Blick zum Hauptmarkt mit dem Rathaus
Der 83,7 Meter hohe Glockenturm der Petrikirche
Der 54 Meter hohe Rathausturm von 1732
Der Wendische Turm
Der (schiefe) Reichenturm
Liebfrauenkirche und der Aussichtsturm der Berufsakademie Bautzen
Die Maria-und-Martha-Kirche, dahinter Sornßiger Berg (503 Meter), Hochstein (541 Meter) und Steinberg (494 Meter)
Die Parkebene vom benachbarten Kornmarkt-Center
Das Theater vom Sorbischen National-Ensemble, hier war früher der Bürgergarten.
Die Spree an der Scharfenstegbrücke
Es geht wieder 136 Stufen abwärts.
Der Lauenturm ist ein Turm mit Weitblick. Wenn sich Ihnen die
Möglichkeit zu einer Führung bietet, dann sollten Sie diese unbedingt
nutzen. Außer großartigen Ausblicken erfährt man auch viel aus der
Geschichte der über 1000-jährige Stadt Bautzen. Es lohnt sich!
Die WANDER CARD vom Lauenturm








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