Um es gleich vorweg zu nehmen: die folgende Tour gesellt sich würdig zu den herrlichen bisherigen Wanderungen durch die Daubaer Schweiz. In diesem Revier kann man eigentlich nichts falsch machen. Die Felsformationen, die Täler, die Aussichten und vor allem die herrlichen kleinen Dörfer mit ihrer landschaftstypischen Architektur lassen den Ausflug zu einem genußreichen Erlebnis werden. Allerdings führe man den nötigen Proviant mit sich, denn es mangelt in dieser Gegend an entsprechenden Restaurationen. So schlimm ist das allerdings auch wieder nicht, denn dafür gibt es ausreichend Flecken, an denen man sich gerne für ein Päuschen niederläßt.
Wir starten an der Kapelle in dem kleinen Ort Draschen (Dražejov), der nur aus einem Haufen idyllisch gelegener Häuser, umgeben von Wald und ein paar Feldern, besteht. Bald geht die Straße in einen unbefestigten Fahrweg über, der vorbei an Felsgebilden in den nächsten malerischen Weiler Nedoweska (Nedvězí) führt. Hinter den Häusern steigt der Weg mühelos zum gleichnamigen Hügel an. Normalerweise ist der Gipfel, von dem sich ein garantiertes und grandioses 360° Panorama bietet, der geniale Platz für eine Rast, aber viel zu früh, denn wir sind hier gerade erst einmal 2 km gegangen. Es folgt ein steiler Abstieg durch ein Felsental vorbei am unübersehbaren Nedoweska Turm, um nach Durchquerung des Tals wieder hinauf auf einen felsigen Kamm zu gelangen. Einige Pfade führen hoch zu den Felsen. Es lohnt die Mühe, da hinauf zu klettern, weil sich von diesem Sims ein herrlicher Blick auf die Landschaft (Wlhoscht (Vlhošť), Ronberg (Ronov), Geltsch (Sedlo)) bietet und die beginnende Laubfärbung außerdem schöne Farben malt.
Der weitere Weg bringt uns nach Neu Wosnalitz (Nové Osinalice). Der Ort weist sich als dörfliche Denkmalzone mit schönen Stein-, Holz- und Fachwerkbauten aus.
Auf dem Weg zum eigentlichen Ziel unserer Tour, der Ortschaft Widim (Vidim), passieren wir noch in einem kleinen Felstal die Burgruine Alt Widim. Aufbauten sind davon nicht erhalten geblieben, aber wer sich zu klettern getraut, kann auf das uneinnehmbare einstige Bollwerk hinauf kraxeln. Die verwitterten Steinstufen führen senkrecht am Fels nach oben und man fragt sich, wie einst die Burgfrolleins in ihren Krinolinen diesen Aufstieg bewältigt haben mögen, ganz zu schweigen vom Abstieg.
Widim gliedert sich in Ober (Horni) und Nieder (Dolni) Widim. Von weitem schon sieht man das Neue Schloß, welches äußerlich einen guten Eindruck hinterlässt. Eine Besichtigung ist nicht möglich, da das Objekt als Pflegeheim genutzt wird. Das Schloß soll früher über eine bemerkenswerte Parkanlage (angeblich teilweise noch begehbar) mit interessanten Brücken verfügt haben, die Abgründe überspannten. Die Brücken sind aber wohl heute verfallen.
Nieder Widim ist ein friedlicher Ort, der sich malerisch in das unterhalb befindliche Tal einlässt. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Das Dorf ist eines jener typischen Weiler, die der Daubaer Schweiz ihren Charakter und ihren Charme verleihen.
Durch das Schedoweitzer Tal begeben wir uns auf den Rückweg. In Schedoweitz (Střezivojice) selbst widerfährt uns noch großes Glück, denn idyllisch an einem kleinen Teich gelegen findet sich ein aufmerksam geführtes Hostinec, wo bereits andere Wanderer und Radler zugange sind. So kommen wir doch zu einem Scheidetrunk in Form eines leckeren biehm'schen Bieres.
Schöne Architektur in Nedoweska
Kapelle in Nedoweska
Blick von der Nedoweska (Berg) zu den Bösigen
Blick von der Nedoweska zum Hohen Geltsch
Am Nedoweska Turm beginnt der Abstieg durch ein Felstal
Krause Glucke
Der Herbst zieht ein
Blick zum Wlhoscht, dahinter der lange Rücken des Koselberg
Dörfliche Idylle in Neu Wosnalitz
Sanfte Tälern ziehen sich durch die Daubaer Schweiz
Pfaffenhütchen
Felskapelle unweit von Widim
Steilaufstieg zur Alten Burg von Widim
Die Burg auf dem Fels war uneinnehmbar
Ober Widim
Schloß Widim
Der Heilige Martin wacht über die Kirche
Herrliches Nieder Widim
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