Museum der Westlausitz, Kamenz
Bei Schwepnitz in der Westlausitz gibt es eine Kiesgrube - was ansonsten nichts Besonderes ist. Dort hat vor über 1500 Jahren, wahrscheinlich irgendein Römer (ist leider nicht mehr rekonstruierbar), sein Portmonnaie verloren - mit immerhin 121 Silberdinaren darin. Das war damals eine ganze Menge Geld. Und diese Münzen (das Portmonnaie ist schon lange verrottet) haben 1985 zwei Schüler in jener Kiesgrube gefunden. Da es damals noch kein Ebay gab und die Schüler ehrliche Leute waren, kam der Silberschatz nicht von der Auktion, sondern direkt aus der genannten Kiesgrube in das Staatliche Münzkabinett nach Dresden, wo erfahrene hauptamtliche Numismatiker feststellten, daß die Münzen zwischen 64 und 164 n.Chr, in Rom geprägt worden sind. Hier haben wir also den seltenen Fall vor uns, daß man genau weiß, woher das Geld kommt - nämlich aus einer Münzpresse in Rom. Bei dem Geld auf der Bank (und nicht in der Kiesgrube) ist das nicht mehr so klar. Deshalb zur Aufklärung folgender kleiner Essay (B. Ehrlich):
Es geht um Geld. Ein Thema, mit dem wir täglich konfrontiert werden,
praktisch und
theoretisch. In den Medien ist es dauerhaft präsent, an den
Stammtischen sowieso, ein Heer von Finanzberatern überzieht das Land
und verspricht das Blaue vom Himmel und von Staats wegen wird einmal
hinten und dann wieder vorn am Hemd gezogen, um die Löcher zu
stopfen, die ständig hier und da aufgehen. Und man
fragt sich, wer überschaut dieses System überhaupt und wer
beherrscht es noch ? Ich glaube : keiner. Situativ
kann man immer
Ursachen von Skandalen und Schuldige identifizieren (Lehmann-Pleite
und Folgen)
und auf Ereignisse einwirken (Eurokrise), aber welche
Maßnahmen werden gegen böse und gierige Akteure ergriffen, die immer
wieder versuchen, das System aus dem Gleichgewicht bringen? Wie
nachhaltig
sind diese Maßnahmen und welche Wirkungen werden damit an anderer
Stelle
ausgelöst? Es verhält sich damit ungefähr so, als würde man in
die Tiefen des Universums vordringen und sich fragen : „was kommt
dahinter noch ?“ Niemand weiß es so genau.
Zwar gibt es immer wieder Kritik an
der etablierten Geldpolitik
und Überlegungen, dieses zu reformieren, aber irgendwo
stochern die Apologeten dann doch im Nebel herum. Bis da
etwas besseres kommt, ist jedermann zum einen gut beraten, mit den
ihm zur Verfügung stehenden Ressourcen eigenverantwortlich gut zu
haushalten und nur Geschäfte abzuschließen, die er voll inhaltlich
versteht, zum anderen aber auch bestimmtes Herrschaftswissen
einzusetzen. Das kann man sich aneignen.
Sofern Sie mit dem Institut Ihres
Vertrauens über einen Kredit sprechen, dann fragen Sie doch ganz
einfach Ihren Berater, woher das Geld eigentlich kommt, für
welches
Sie Zinsen und in welcher Höhe bezahlen sollen. Wahrscheinlich
werden Sie über die
Antwort überrascht sein. Wenn Sie diesen Beitrag verstanden haben,
dann verfügen Sie vermutlich über eine gute Verhandlungsmasse.
www.wincontact.de
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