Samstag, 16. Januar 2016

Wanderung von der Koitsche zum Breiteberg (auf Umwegen, südliche Oberlausitz)

Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich Zittau-Hörnitz

Am Ende dieser Tour waren wir erstaunt, wie viele Kilometer in dem eigentlich überschaubaren Gebiet zusammen kamen. Auf jeden Fall ist es eine herrliche Tour in heimatlichen Gefilden, sozusagen direkt vor der Haustür. Es passt dazu die Laudatio, die Alfred Moschkau seiner Oberlausitzer Heimat gewidmet hat. Auch Gottlieb Korschelt war eine Wanderung zu Koitsche und Breiteberg ein Kapitel in seinem Buch 'Zittau und Umgebung und das Sächsisch-Böhmische Grenzgebirge ' wert. So gesehen war diese Tour eigentlich schon lange fällig.

Zunächst gehen wir einmal auf die Koitsche, denn meine Mutmaßung, dass nicht jeder Teilnehmer am Ende der Wanderung dazu zu bewegen sein würde, da noch hinauf zu steigen, war durchaus berechtigt. Schließlich gilt doch immer noch das Wort : 'Jeder Deutsche einmal auf die Koitsche'. Jeder Wirt, dem es beschieden ist, auf diesem Balkon über den Vororten der Stadt Zittau ein Lokal betreiben zu können, sollte des Glückes hold sein. Toll ist die Aussicht über die Stadt Zittau, am Horizont die Kammlinie des Isergebirges, zu dieser Jahreszeit mit schneebedeckten Gipfeln. Noch ist das Wetter wie gewohnt diesig, aber Besserung hat der Wetterbericht versprochen. 

Unser nächstes Ziel ist der Scheiber Spitzberg, der sich aus einer Senke am nördlichen Hang zum Roschertal hin erhebt. Der als Flächennaturdenkmal ausgewiesene Spitzberg ist ein landschaftliches Kleinod, welches gern übersehen wird. Dass er allerdings dem ansonsten ordentlich gestalteten Portal des Naturparks Zittauer Gebirge keine Würdigung wert ist, erstaunt allerdings. Wir wollen das an dieser Stelle gerne übernehmen. Häufig zieht es uns auf diesen Hügel. Der Blick nach Süden ist durch den Scheibeberg versperrt, aber ansonsten bietet sich um den Gipfel herum ein traumhaftes Panorama, besonders malerisch über das Hainewalder Tal hinweg zu den Ausläufern des Lausitzer Gebirges. Wir sehen auch die Sprungschanze am Forstenberg bei Spitzkunnersdorf. Sie liegt direkt am Weg auf unserer Route. 

Technische Bauwerke sind nicht das, was ich unbedingt zu beschreiben wünsche. Die Forstenbergschanze soll eine Ausnahme sein, weniger aus technischer Sicht, als mehr zum Zwecke der Achtung, was Sportbegeisterte Landsleute - und wir reden hier von Volkssport - mit Leidenschaft zustande bringen können. Und zwar ohne das Millionengeschäft, die wahnsinnigen Investitionen und den Medienzirkus darum herum, den wir gerade in diesem Winter wieder bei 'Brot und (Winter)Spielen' für das Volk erleben. Der Eingriff in die Natur hier am Forstenberg ist maßvoll und die Schanze passt sich unaufdringlich dem Gelände an. Ein schöner Nebeneffekt ist der Ausblick vom Anlaufturm.

Eine feine Fortsetzung des wunderbaren Panoramas vom Scheiber Spitzberg erleben wir an der südlichen Lehne des Lindebergs; ein Stück unterhalb liegt der Wiedeberg und jenseits des Hainewalder Tales die Kuppe des Breiteberges, die sich vor der Bergkette des Lausitzer/Zittauer Gebirges aufbaut. Im warmen Gegenlicht der späten Nachmittagssonne geben die Silhouetten der in dieser Jahreszeit unbelaubten Baumgruppen eine schöne Kulisse.

Bleibt uns noch der Breiteberg. Obwohl die lauschige Bergbaude jetzt im Januar nicht geöffnet ist, wollen wir dem Berg noch unsere Referenz erweisen. Mit der Gaststätte ist auch der Aussichtsturm geschlossen, von dem man ansonsten eine garantierte 360° - Rundumsicht genießen kann. Somit beschränken wir uns auf das Kopfschütteln über die Bilderstürmer, die unseren Kaiser Friedrich III. in der wirren Nachkriegszeit vom Sockel stießen. 


Ruhe er in Frieden, obwohl er während seiner 99-tägigen Amtszeit kaum die Gelegenheit hatte, sich zu profilieren. In der Hoffnung, dass er vielleicht irgendwann wieder an seinem Platze steht, machen wir uns vom Berge.


Steinbruch an der Koitsche, oben die Gaststätte (wir sind hier nicht in der Schweiz, das sieht nur so aus)




 Blick von der Koitsche gen Hörnitz / Zittau (noch etwas im Dunst)


Der unscheinbare Scheiber Spitzberg


Hast Du Futter für mich ?


Blicke vom Spitzberg (besser bei Fernsicht)




Auf dem Weg Richtung Hainewalde





Streuobstwiese am Höllbach


Auf dem Viktoriaweg




Am Forstenberg



Die Schanze


 Schöner Blick vom Anlaufberg auf den Scheiber Spitzberg und Scheibeberg


 Karasekhöhle



Herrliche Aussicht vom Hang des Lindebergs





Der Wiedeberg


Der Breiteberg in Sichtweite


Fast-Winter-Impressionen






Blick vom Breiteberg zu Varnsdorfer Spitzberg und Wiedeberg


… über Hainewalde zu Kottmar und Oderwitzer Spitzberg


Hier stand Fritze III


Auf Bertsdorfer Flur


Abendlicher Blick zum Breiteberg


1 Kommentar:

  1. Die Fotos immer wieder begeisternd, unabhängig vom Wetter.

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