Bei unserer ersten Begegnung mit dem Rosenkamm (Růžový hřeben) hatten wir als Ausgangsort für die Wanderung Neu Ohlisch (Nová Oleška) gewählt. Das war folglich mit einem beträchtlichen Anmarsch verbunden, wodurch wenig Raum für weitere Erkundungen bestand. Allein, es hätte sich gelohnt. Am Rande von Tetschen-Bodenbach erhebt sich der Quaderberg (Stoličná hora/Kvádrberk) mit herrlichen Aussichten über die Elbe bis hin zu den Höhen des Böhmischen Mittelgebirges.
Unsere heutige Tour beginnen wir in Losdorf (Ludvíkovice) und so sind wir bereits nahe dran an den heutigen Wanderzielen. Dazu zählt zunächst der um 1900 zugänglich gemachte Karolinenfels
„Man steht unmittelbar über der Elbe, dort, wo sie von der Nordwestbahn überbrückt wird. Gegenüber hat man Station u. Ort Mittelgrund, u. vor sich, teilweise versteckt, das kaum 2 Jahrhunderte alte, heute durch den Umschlagsplatz der Nordwestbahn u. die Werfte der Nordwestdampfschiffahrts-Gesellschaft urplötzlich zur Weltberühmtheit gelangte Dörfchen Laube; in der Richtung der Elbspalte zeigen sich in ungemein malerischer Perspektive die Schrammsteine u. der Falkenberg (bei Schandau) zw. den sich gezwungen zurückziehenden u. immer wieder vordrängenden Uferwänden...“ (*)
Wir befinden uns auf der Leopoldshöhe (Leopoldova výšina).
„Genannt nach dem schon früher erwähnten Naturfreunde Leopold Strnad. Ein Stein mit der Inschrift: „Leopoldshöhe 1864“ nebst 2 Ruhebänken bezeichnet die Stelle, neben der seit dem Herbste 1890 die Elbwarte, ein monumentaler Aussichtstempel, aus Eisenkonstruktion v. Tetschner Anpfl.- u. Versch.-V. errichtet ist.“ (*)
Die Aussicht von Elbwarte und Karolinenfels ergänzt in willkommener Weise jene, die der Besucher weiter des Wegs ein Stück unterhalb an der Kaiseraussicht (Císařský výhled) zu sehen bekommt.
„Der Weg mündet oben auf die sog. Kaiseraussicht an der 282 m h. Bergkante, wo sich außer einer Anzahl Ruhebänke, einer Orientierungsscheibe u. einem l902 err. Blockhause (Gastwirtschaft u. Fernsprechstelle) auch ein weithin leuchtender Sandstein Obelisk auf einem Piedestale von 3 Stufen erhebt, den, wie die Aufschrift besagt, „zur Feier der silbernen Hochzeit Ihrer Majestäten als Zeichen unwandelbarer Treue der Anpflanzungs- u. Verschönerungsverein zu Tetschen am 24. April 1879'' err. hat. Von hier aus bietet sich dem Auge ein tolles Panorama voll großartiger Schönheit dar. In weitausholenden Schlangenlinien windet sich 163 m tiefer unten der Elbstrom gleich einem mächtigen Silbergürtel durch den weiten, von hohen, im düsteren Schmucke der Nadelholzwälder prangenden Bergzügen umrahmten Talkessel, in dem die betriebsamen Schwesterstädte Tetschen-Bodendach samt den umliegenden Ortschaften Liebwerd, Krischwitz, Rosawitz, Weiher u. Obergrund eingebettet liegen.“ (* - Dr. Hantschel)
Nach unvermeidlichem Abstieg zur Ortslage Tetschen folgen wir alsbald wieder dem Weg durch die Laubenschlucht aufwärts zu dem uns schon bekannten Rosenkamm mit seiner betörenden Elbaussicht. Hier Verzehr des Proviantes und Einleitung des Rückzuges. Eine leicht zu übersehene Wegmarkierung leitet uns in Jockels Grund, ein felsbesetztes Tal mit erstaunlichen Sandsteinformationen. Ein Abstecher in die Felsen zum sehenswerten Sonnentor (Slunečná brána), einer natürlichen Öffnung des Sandsteins mit Balustrade, ist zu empfehlen.
Das letzte Stück unserer Wanderung läuft der Weg entlang des Waldrandes auf Losdorf zu. Hier empfängt das Auge schöne Ansichten von Poppenberg (Popovičský vrch) und Falkenberg (Sokolí vrch) sowie in der Ferne von der Kammlinie des Lausitzer Gebirges um den Kaltenberg (Studenec). Der Anblick dieser Kulisse regt unsere Phantasie und die Überlegung für neue Touren in bisher unerforschtem Gelände an.
Die GPS-Daten zu dieser Tour findet man hier.
An der Elbwarte / Leopoldshöhe
An der Kaiseraussicht
Durch den Laubener Grund zum Rosenkamm
Aussicht am Rosenkamm (Wetter könnte besser sein!)
In Jockelsgrund. Hier findet man das Sonnentor
Auf Losdorfer Fluren, im Blick der Pfaffenberg (Popovičský vrch)
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