Langsam muss es auch einmal wieder gut sein mit den Corona-Repressionsmaßnahmen! Man vernimmt einen Stimmungswechsel, erstaunlicherweise auch in den öffentlichen Medien und kaum noch jemand glaubt den Verkündungen der Herolde, daher auch folgendes Lied gleich zu Beginn unserer Wanderung. Ein Wanderlied, von dem wir vor allem lautstark den Refrain mitsingen wollen
Man darf gespannt sein, wie die Politdarsteller ohne Prestigeverlust aus der Nummer wieder herausfinden wollen.
Das Problem ist nun, dass mein Vorrat an Wanderungen hier in der Oberlausitz so ziemlich zur Neige geht, da ich mich überwiegend mit Nordböhmen beschäftige und ganz nebenbei gesagt, dort natürlich ein wesentlich größeres Territorium zur Auswahl steht. Daher bin ich ganz dankbar, wenn mir Wanderfreunde zur Seite springen und schöne Wandervorschläge aus der Tasche ziehen. So bin ich gespannt auf die Wanderung, für welche ein Wanderfreund die Organisation und Führung übernommen hat. Angabegemäß geht es zu einem Hirschberg, von dem ich bisher noch nie gehört habe, wahrscheinlich auch die meisten der geneigten Leser dieses Blogs nicht.
Wir treffen uns an der Kirche von Strahwalde. Man kennt Strahwalde zumeist von der Durchfahrt auf der B178 und so erstaunt schon das schöne Ortsbild, welches bereits in der zweiten Reihe von der Hauptstraße entfernt anzutreffen ist. Aufgewertet wird das Bild durch die Blütenpracht der Obstbäume, die gerade in den Gärten zu sehen ist. Stattlich präsentiert sich Schloss Nieder Strahwalde, welches allerdings bessere Zeiten gesehen hat, an diese aber immer noch mit Stolz erinnert.
Wir verlassen nun den Ort, sanft steigt der Weg an zu den Waldungen, die sich zwischen Strahwalde, Kemnitz und Herwigsdorf ausdehnen. Zurück blickend erleben wir hübsche Ausblicke auf die Landschaft, die sich zwischen uns und dem Lausitzer Gebirge darbieten. Es geht nun durch das Forstrevier der Brüderunität. Der Wald ist in einem beängstigenden Zustand, die Trockenheit hat ihm zugesetzt. Trocken und staubig sind auch die Wege und die Felder, die wir hier und da streifen.
Für große Aufregung hat die Wanderung bis jetzt noch nicht gesorgt, dabei haben wir die Hälfte der Strecke schon hinter uns. Irgend eine Überraschung muss es doch wohl noch geben? An den Buschenkhäusern halten wir unter blühenden Obstbäumen Mittagsrast. Hier nun wird nun wenigstens in der Ferne der Rotstein sichtbar. Doch dann steigt der Weg zu jenem unbekannten Hirschberg an, für den es derzeit noch nicht einmal einen eigenen Wikipedia-Eintrag zu geben scheint, sofern ich den nicht übersehen habe. In Gipfelnähe verzweigt ein kleiner Stichweg zu einem vorgeschobenen Felsmassiv, welches von herrlich geformten Basaltsäulen gebildet wird. In einer kleinen Mulde steht eine Bank, vor uns zeigt sich der Löbauer Berg und östlich davon der Rotstein. Man darf es als überraschendes landschaftfliches Kleinod ansehen, welches uns ein bisschen an den Bubenik bei Kleindehsa erinnert. Wir machen es uns für eine weitere, längere Rast gemütlich und genießen das Ambiente.
Der Abstieg vollzieht sich in Richtung Herwigsdorf. Vor uns breiten sich weite Felder aus, die den Löbauer Berg und den Rotstein umgeben, die Rapsblüte bringt lebhafte Farbe ins Bild. Wir lenken unsere Schritte nun zur Schürer Hütte, deren Umfeld zur Zeit einen ziemlich verwahrlosten Eindruck hinterlässt und müssen nun noch einmal zum Wolfsberg ein Stück ansteigen. Bald öffnet sich aber wieder die Landschaft nach Süden, wo nun ebenfalls über blühenden Rapsfeldern ein beträchtlicher Teil des oberlausitzer Hügellandes bis zu den Höhen des Lausitzer Gebirges zu überblicken ist. Die Kirche von Strahwalde vor Augen, legen wir die letzten Kilometer dieser unerwartet schönen und erlebnisreichen Wanderung zurück.
Die GPS-Daten zu dieser Tour findet man hier.
Schloss Nieder Strahwalde
Wald- und Wiesenlandschaft im Forstrevier der Brüderunität
Der Rotstein
Frühlingsstimmung an den Buschschenkhäusern
Landschaft um den Hirschberg
Auf Herwigsdorfer Fluren - Der Löbauer Berg
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