Ein Gastbeitrag von Dr. Armin Matauschek
Der Name "Planetarischer Nebel" ist historisch bedingt aber irreführend, denn diese Nebel haben nichts mit Planeten zu tun. Die Bezeichnung stammt aus der Zeit, da die Objekte im Teleskop meist scheibchenartig erschienen und wie ferne Gasplaneten aussehen. Die Lebensdauer dieser Nebel ist meistens nicht größer als einige zehntausend Jahre. Das sind im Vergleich mit Sternen - Lebensdauer mit Millionen bis mehrere Milliarden Jahren - wenig. Im interstellaren Umfeld der Erde sind in unserer Galaxis (Milchstraße) bisher 1500 Exemplare von planetarischen Nebeln bekannt.
Planetarische Nebel stellen das Endstadium eines durchschnittlichen Sterns wie unsere Sonne dar. Nach mehreren Milliarden Jahren sind die Wasserstoffvorräte aufgebraucht. Durch Gravitationskräfte wird der Kern komprimiert und heizt sich auf. Die Temperatur steigt von 15 Mio. auf 100 Mio. Kelvin und der Stern wird zum Roten Riesen. Indem der Stern nach und nach seine äußeren Gashüllen abstößt und den heißen Kern freilegt, wird das Gas der Sternhülle zur Hauptmasse des Nebels. Diese Gashülle sehen wir als "Planetarischen Nebel" und der Stern im Zentrum wird zum "Weißen Zwerg" und seine ionisierende Strahlung bringt diese Gashülle zum Leuchten.
Die bekanntesten größeren Planetarischen Nebel sind
- M 27 Hantelnebel im Sternbild Füchschen ( Vulpecula ) 1240 Lj entfernt
- M 57 Ringnebel im Sterbild Leier (Lyra ) 2300 Lj entfernt
- M 76 Kleiner Hantelnebel im Sternbild Perseus 3400 Lj entfernt
- M 97 Eulennebel im Sternbild Großer Bär ( Ursus Major ) 4560 Lj entfernt
NGC 40 bei ungefähr 20-facher Vergrößerung erscheint als rotes Scheibchen in der Übersichtsaufnahme.
NGC 40 bei 100-facher Vergrößerung zeigt jetzt den ovalen Charakter des Nebels in Rot.
NGC 6826 bei 20-facher Vergrößerung erscheint als kleines blaues Scheibchen in der Übersichtsaufnahme.
NGC 6826 bei 100-facher Vergrößerung zeigt sehr deutlich den Zentralstern und den Nebel in blauer Farbe.
NGC 7662 bei 100 -facher Vergrößerung zeigt keine einheitliche blaue Farbe, sondern man erkennt eine diffuse Annularität. Das Innere des Nebels ist leicht dunkler als die ringförmig ausgeprägte Außenkante. Bei dieser Vergrößerung sieht man auch den Zentralstern mit einer Helligkeit von 12.5 mag im dunkleren Innern des Nebels.
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