Dienstag, 1. März 2022

Deep Sky Objekte - Planetarische Nebel Teil 4

 Ein Gastbeitrag von Dr. Armin Matauschek


Der Planetarische Nebel NGC 3242 ( Jupitersgeist oder Ghost of Jupiter )


Der Planetarische Nebel NGC 3242 (Jupitersgeist oder Ghost of Jupiter) liegt im Sternbild Wasserschlange (Hydra) mit einer Helligkeit von 8.6 mag und in einer Entfernung von 1400 - 2500 Lichtjahren (Entfernung nicht eindeutig geklärt). NGC 3242 wurde am 7. Februar 1785 von Wilhelm Herschel entdeckt und John Herschel beobachtete ihn um 1830 vom Kap der Guten Hoffnung aus. In den NGC Katalog von Dreyer wurde er 1888 aufgenommen und erhielt die Nummer 3242.

Der Planetarische Nebel NGC 3242 "Jupitersgeist" wird als kleines ovales grünes Scheibchen wahrgenommen. Der Nebel setzt sich aus einem dichteren Bereich mit Durchmesser 16" x 24" Bogensekunden mit Zentralstern und einer lichtschwächeren Hülle von 40" x 35" Bogensekunden zusammen. Bei einer Deklination von  - -18° 38m 32s braucht man schon beste Sichtbedingungen.



Der Planetarische Nebel NGC 6543 Katzenaugennebel (Cats Eye Nebula) im Sternbild Drachen (Draco)


Am 15. Februar 1786 entdeckte Wilhelm Herschel den 8.1 mag hellen Nebel. Diese Helligkeit reicht nicht um ihn mit bloßem Auge zu beobachten. Er hat aber eine sehr hohe Flächenhelligkeit, was die Übersichtaufnahme von NGC 6543 (das Katzenauge an sich) belegt.

Der Planetarische Nebel NGC 6543 Katzenaugennebel ist strukturell einer der komplexesten unter den bekannten Nebeln, was die Aufnahme des HST-Hubble Space Teleskope sehr anschaulich zeigt. Visuell ähnelt der Nebel NGC 6543 einem Katzenauge und wurde entsprechend benannt. Der helle Teil des Nebels hat eine Größe von 0,3' Bogenminuten und darum eine Halo von 6,4' Bognminuten. Seine hohe Deklination von 66° 38m 33,4s  bedeutet, daß er von der nördlichen Hemisphäre gut beobachtet werden kann. NGC 6543 liegt fast am Nordpol der Erdbahn und wird deshalb auch unter dem älteren Namen "Ekliptiknordpol-Nebel" genannt. Die Aufnahmen des HST enthüllten außergewöhnliche Strukturen wie Knoten , Jets und bogenartige Merkmale.

Das Hubble Teleskop kann Aufnahmen im sichtbaren Licht, UV Licht und im nahen Infrarot aufnehmen - siehe auch Aufnahme vom HST. Der Planetarische Nebel NGC 6543 (Katzenaugennebel) liegt in einer Entfernung von 3300Lichtjahren.


Bei 120 -facher Vergrößerung erkennt man deutlich den Nebel als Katzenauge, der hellste Teil von NGC 6543. 


Bild vom WST (Weltraum Hubble Teleskop) - der Planetarische Nebel NGC 6543 in voller Größe mit allen obengenannten Strukturen.



Der Planetarische Nebel NGC 2392 (Eskimonebel) liegt im Sternbild Zwillinge (Gemini). Er hat eine Größe von 0,8' x 0,7' Bogenminuten und kann deshalb schon mit kleineren Teleskopen ( 10 cm Öffnung) beobachtet werden. Es ist eine kleine blaue Scheibe zu sehen. Mit größeren Öffnungen lassen sich interessante Merkmale betrachten ,nämlich eine Unterteilung in zwei Schalen und einen Bogen, der aussieht wie eine Kapuze des Eskimo (daher Eskimonebel).

Die Nebelhüllen werden durch die starke Strahlung des sehr heißen Zentralsterns zum Leuchten gebracht. Der Zentralstern hat die 40-fache Leuchtkraft der Sonne und eine Oberflächentemperatur von 40000 K.

Entdeckt hat den Nebel NGC 2392 am 17. Januar 1787 Wilhelm Herschel, ein Jahr nach NGC 6543 (Katzenaugennebel).NGC 2392 hat eine scheinbare Helligkeit von 9.1 mag und liegt in 5000 Lj. Entfernung. Damit ergibt sich für den 10000 Jahre alten Nebel ein Durchmesser von 0,68 Lichtjahren.


Bei 120 - facher Vergrößerung erkennt man die schalenförmige Struktur des Eskimonebels sehr deutlich, 2 Schalen und die bogenförmige Kapuze.


Aufnahme mit einer CCD Kamera von Toup Tek ungekühlt bei 160 - facher Vergrößerung - hier sieht man die bogenförmige Kapuze des Nebel, welcher für den Namen steht.


Den Planetarischen Nebel hat am 31. Januar 1779 der französische Astronom Charles Messier entdeckt und ihm die Nummer 57 im Messierkatalog gegeben. Im Teleskop erscheint der planetarische Nebel ringförmig, weshalb er auch Ringnebel in der Leier bezeichnet wird. Der Planetarische Nebel M 57 liegt in einer Entfernung von 2300 Lichtjahren und hat ein Alter von 20000 Jahren. Seine Größe beträgt 1,3' x 1,0' Bogenminuten und die Helligkeit wird mit 8.8 mag angegeben. Aufgrund der Größe des Nebels wird der Durchmesser mit 1,3 Lichtjahren veranschlagt. Im Zentrum des Ringnebels befindet sich ein Weißer Zwergstern mit einer Oberflächentemperatur von 70000° C und 15.8 mag Helligkeit. Die ionisierende UV Strahlung regt Sauerstoff und Wasserstoff zum Leuchten an.

Der grünlich-bläuliche Innenteil des Nebels wird vom ionisierten Sauerstoff (OIII) erzeugt und im Randbereich dominiert das H-Alphaleuchten des Wasserstoffs.


Übersichtsaufnahme des Himmelsarials von M57 - bei 20 -facher Vergrößerung sieht man deutlich die Ringstruktur des Nebels (daher der Name Ringnebel).


Bei 120 -facher Vergrößerung sieht man sehr deutlich den grünlichen inneren Teil des Nebels (Sauerstoffleuchten) mit Zentralstern (15.8 mag) und der äußere Rand im roten H-Alphaleuchten des Wasserstoffs. Der rote Ring des Nebels ist nicht scharf begrenzt nach außen, sondern zeigt feine Strukturen.

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