Sonntag, 10. April 2022

Kuriose Messierobjekte M 40 auch Winnecke 4 und M 73

 Ein Gastbeitrag von Dr. Armin Matauschek


Das Messierobjekt M 40 auch Winnecke 4 bezeichnet im Sternbild Großer Bär(Ursus Major)
 
 Am 24.10.1764 suchte Charles Messier wieder mal nach Nebelobjekten für seinen Messierkatalog. Er entdeckte folgendes  " Zwei schwache Sterne dicht beieinanderstehend. Man hat Schwierigkeiten, sie mit einem gewöhnlichen Fernrohr von 6 Fuß zu unterscheiden".

Bei M 40 /Winnecke 4 handelt es sich nur um einen optischen Doppelstern, durch Doppelsternmessungen von Winnecke bestätigt.

Die Helligkeit  der Sterne betragen 9.7 / 10.1 mag und der Winkelabstand liegt bei 50" Bogensekunden - es sind zwei gravitativ unabhängige Sterne. Was auch mit dem GAIA DR2 Satelliten gemessen wurde. Die beiden Sterne haben unterschiedliche Entfernungen.


Himmelsübersicht von M 40 bei 20-facher Vergrößerung.


M 40 bei 80-facher Vergrößerung bleibt ein Doppelstern.


M 73 oder NGC 6994 im Sternbild Wassermann (Aquarius)
 
Der 4./5.10.1780 war für Charles Messier ein erfogreicher Tag bei seinen Beobachtungen. Am 4.10. bestätgte er den Nebel, den Monsieur Mechain am 29./30.8.1780 gesehen hatte und nahm ihn in seinen Katalog  der Messierobjekte als M 72 (Kugelsternhaufen) auf. Um so erstaunlicher sind seine Eintragungen am 4./5.10.1780 : "Ein Haufen von 3 oder 4 schwachen Sternen die einem Nebel ähnlich sind und etwas Nebel enthalten". Dieser Eintrag zählt zu den Kuriositäten im Messierkatalog. Viel spätere Beobachtungen von John Herschel konnten keine Nebelbildung finden.

M 73 ist eine 9.0 mag helle in 2500 Lj zufällige Anordnung von Sternen (4 Sterne), ein Sternmuster oder Asterismus im Sternbild Wassermann (Aquarius). Die Koordinaten sind: R :20h 58m 9s und D :-12° 38´m , ganz in der Nähe liegt auch der Kugelsternhaufen M 72 und der Planetarische Nebel NGC 7009 (Saturnnebel)-siehe PN Abhandlung.

Lange Zeit war nicht geklärt, ob es sich bei M 73 um einen "richtigen Offenen Sternhaufen" handelt, also eine Gruppe von physikalisch gebundenen Sternen oder um ein zufälliges Sternmuster . Durch Messung der Eigenbewegungen und Radialgeschwindigkeiten konnte nachgewiesen werden, daß es sich bei M 73 weder um einen"Offenen Sternhaufen" noch um den Überrest eines solchen handelt, also doch ein Sternmuster Asterismus).


Himmelsansicht von M 73 bei 20-facher Vergrößerung.


M 73 bei 80 -facher Vergrößerung ,es bleiben nur 4 Sterne.

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