Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz
Es geht weiter nach Quitkau (Kvitkov), „Die Anhöhen im Nord-Osten, Westen und Süd-Westen sind mit Kiefern bewaldet. Der 330 m hohe und kahle Schulberg („Schulhübel“) trägt die weithin sichtbare Barbarastatue und bietet gegen Nord, Ost und Süd eine reizende Aussicht.“ (*) Die Anhöhe ist immer wieder ein willkommenes Plätzchen für eine Rast. Am Ortsausgang von Quitkau, treffen wir auf einen historischen Ort, dem wir bisher noch keine Beachtung geschenkt haben
„Westlich oberhalb des Dorfes befinden sich die Ruinen der Felsenveste Blumenstein oder Blumstein. Man sieht noch eine viereckige in den Felsen ansgehauene Kammer; in den Ecken sind Säulen mit Kapitälen. Der 12 m tiefe Burgbrunnen ist verschüttet. Die in den Felsen ausgehauenen Keller und Gewölbe werden heute noch verwendet. Auf der Südseite des Burgfelsens steht noch ein alter Weinstock. Die Veste wurde mutmaßlich Ende des 13. Jahrhunderts von den Rittern Wolf (Wlk) von Quitkau (Quitkow) erbaut, die einen Wolf im Wappen führten und Ihr Prädikat von dieser Veste (verdeutscht „Blumstein") ableiteten. Der erste Besitzer aus diesem Geschlechte wird 1295 urkundlich genannt; 1417 war dasselbe nicht mehr im Besitze des Stammhauses, das mit dem Dorfe im 15. Jahrhunderte an die Besitzer der benachbarten Ronburg überging und 1608 der Herrschaft Neuschloss einverleibt wurde. Wann und durch wen die Veste zerstört wurde, ist nicht nachzuweisen. Von der Veste soll ein unterirdischer Gang abwärts führen und in einer der umliegenden Wiesen ausmünden.“(*)
Ein Teil der ehemaligen Burg deren Verliese scheinbar noch durch die heutigen Grundstückseigentümer genutzt werden, liegen auf einem privaten Grundstück, so dass sie nicht besichtigt werden können. In dem zugänglichen Teil kann man auf einem kleinen Felsmassiv noch Reste der einstigen Gemäuer erkennen.
Bei der Vorbereitung der Tour war mir auf der Karte ein Aussichtspunkt aufgefallen, den es zu erkunden gilt. Man muss schon lange in der Literatur suchen, um einen Hinweis auf den Gläsernen Berg (Gläsnerbergm Skleněný vrch) zu finden:
„Hinter dem Ortsteil "Halbemulde" erhebt sich in südlicher Richtung der mit Kiefern bewaldete Gläserne Berg (349 m) ... aus eisenreichem Quadersandstein bestehend, um dessen Fuß mächtige Quarzitblöcke im Sande verstreut sind. Er soll seinen Namen von ehedem daselbst bestandenen Glashütten haben.“ (*)
Ziemlich steil geht es auf den kleinen Sandsteinkamm nach oben und tatsächlich finden sich dort zwischen den Felsquadern schöne Plätze, die zum Rasten einladen und von wo aus man sich beidseitig des Bergrückens schöner Aussichten erfreuen kann. Den entdeckungsfreudigen Wandergesellen ist dieser Abstecher ans Herz zu legen. Man muss nicht den markierten Aufstiegspfad zurückgehen, sondern verlässt den Kamm einfach, indem man sich seitlich der Felsen einen Weg nach unten bahnt. Man erreicht das Ende des Kammes dann etwa an der Stelle, an der ein Wanderweg in das Paulinental abzweigt. Dem Tal folgend erreicht man Karba, von wo es direkt in den Höllengrund hinein geht. Von hier läuft man, die Pracht der Märzenbecherblüte genießend, gemütlich zurück nach Kleinaicha.
(*) Alle Zitate: Die Heimatkunde des politischen Bezirkes Böhmisch Leipas
Die GPS-Daten zu dieser Tour findet man hier.
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