Sonntag, 29. Mai 2022

Der Aussichtsturm auf dem Kaltenberg (Studenec)

Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf 


Dieser eiserne Aussichtsturm befindet sich auf dem Kaltenberg (Studenec) am westlichen Ende vom Lausitzer Gebirge (Luzicke hory).


Man erreicht ihn am einfachsten von Böhmisch Kamnitz (Česká Kamenice) aus. Man fährt auf der Straße Nr.263 nach Nordosten. Man kann die schmale steile Dorfstraße durch den gesamten Ort Hasel (Liska) bis zu dem Parkplatz fahren. Besser, man fährt noch 2,3 Kilometer auf der gut ausgebauten Hauptstraße Nr.263 weiter. An der Bushaltestelle biegt man steil links ab. Nach einem knappen Kilometer erreicht man den gleichen Parkplatz.


Der Kaltenberg (Studenec, 737 Meter) mit den ausgedehnten Schutthalden (Steinernes Meer), aus Richtung Silberberg (Stříbrný vrch) gesehen. 


Schild am Parkplatz (Automatische Übersetzung):

Kaltenberg
Der Bergkegel aus Basaltgestein erhebt sich bis zu einer Höhe von 736 Metern. Das Landschaftsdenkmal mit Mischbestand ist seit 1965 Naturschutzgebiet mit einer Fläche von 113 ha.  Interessant sind die örtlichen Trümmerfelder. Wir können auch die Gemse sehen, die hier Anfang des 20. Jahrhunderts ausgesetzt wurde. 
1888 wurde ein 16 m hoher Aussichtsturm errichtet – ein technisches Denkmal.
 

Rechts geht es zum Silberberg (Stříbrný vrch) und zum Goldberg (Zlatý vrch), wir gehen nach links zum Aussichtsturm Kaltenberg (Rozhledna Studenec).


Man folgt dem blauen und roten Wanderweg. Bis zum Gipfel sind es 1,4 Kilometer, für die man etwa 40 Minuten einplanen sollte.


Auf halben Weg erreicht man die Waldgrenze.


Ein Blick zurück zum Goldberg (Zlatý vrch, 657 Meter)


Im Frühling blühen viele Mondviolen im lichten Buchenwald.


Die Mondviole oder Wildes Silberblatt


Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Weg zum Gipfel mit Basalt gepflastert.


Steinernes Meer kurz vor dem Gipfel


Hier fühlt sich die Philodromus spec. wohl.


Der Aussichtsturm auf dem Kaltenberg


Nachdem 1865 ein Holzturm wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste entschloss man sich 20 Jahre später zum Bau eines 16,2 Meter hohen eisernen Aussichtsturmes.
Alte Postkarte um 1900


Nach nur dreimonatiger Bauzeit wurde der Turm am 15. Juli 1888 eröffnet.
Alte Postkarte um 1905


Im Jahr 1893 ließ Fürst Ferdinand Kinsky eine Baude neben dem Turm errichten.
Alte Postkarte um 1905


Diese „Kinsky-Baude“ brannte nach 1950 ab, heute sind nur noch Reste der Grundmauer vorhanden.


Auch der eiserne Turm hatte nach über einhundert Jahren schwer gelitten. Eine nach 1990 geplante Instandsetzung konnte erst 2007 beginnen. Der Turm wurde in 3 Teile zerlegt und mit einem Hubschrauber geborgen. Nach erfolgter Rekonstruktion wurden die Teile Anfang 2009 wieder auf den Gipfel gebracht. 
Die Wiedereröffnung fand am 21. Juni 2009 statt.


Die eiserne Turmkonstruktion wurde aufgearbeitet, nur die Treppe wurde völlig erneuert.


Die Stufen tragen Schilder mit den Namen der Sponsoren


Auf dem Sockel wurde noch ein Stück von der ursprünglichen Treppe angebracht.


Insgesamt 93 Stufen führen nach oben.


Die Aussichtsplattform in 15 Meter Höhe


Die Wetterfahne erinnert an die Eröffnung und Wiedereröffnung


Auf dem Geländer wurden Karten als Orientierungshilfe angebracht.


Bedauerlicherweise verhindern die Bäume eine ungestörte Rund-um-Sicht. Günstig ist ein Besuch in der laubfreien Zeit.


Deshalb sind manche Berge nur zwischen den Bäumen zu sehen: 
Die Bösige (Bezděz, 604 bzw. 577 Meter)


Ganz oben der Wilschtberg (Vlhošť, 614 Meter) über dem Kamm vom langgestreckten Kosel (Kozel, 598 Meter)
Darunter der der Schossenberg (Radečský kopec, 504 Meter)


Der Gipfel vom Ronberg (Ronov, 552 Meter) hinter dem Königsberg (Králův vrch, 536 Meter) und Kühnels Berg (Modrý vrch, 526 Meter)


Der Schlossberg (Zámecký vrch, 530 Meter) bei Böhmisch Kamnitz (Česká Kamenice)


Die Burgruine auf dem Schlossberg (Zámecký vrch, 530 Meter)


Geltschberg (Sedlo, 726 Meter)


Hoher Schneeberg (Děčínský Sněžník, 723 Meter)


Der Blick zum Elbsandsteingebirge



Rosenberg (Růžovský vrch, 619 Meter) 

Großer Zschirnstein (562 Meter) und Kleiner Zschirnstein (473 Meter)


Pfaffenstein (435 Meter), Gohrisch (448 Meter), Papststein (451 Meter) und Festung Königstein (361 Meter) 


Rechts der Lilienstein (415 Meter)


Wolfsberg (Vlčí hora, 581 Meter), links dahinter der Pickaer Berg (485 Meter)


Leider hat man durch den Baumwuchs vom Turm aus keine Sicht zum Zittauer Gebirge.
Deshalb steigt man wieder ab.


Wer Lust hat kann sich noch in das Gipfelbuch eintragen.


Auf dem Rückweg ergibt sich vom steinernen Meer aus doch noch eine Aussicht zum Zittauer Gebirge.


Der Hochwald (749 Meter), davor der Friedrichsberg (Bouřný, 703 Meter)


In der Ferne der Jeschken (Jested, 1012 Meter)


Kleis (Klíč, 759 Meter)


Roll (Ralsko, 696 Meter)

Die Touristische Visitenkarte mit automatischer Übersetzung:


Kaltenberg 736 Meter
Unser zweitältester eiserner Aussichtsturm, 17 m hoch, eröffnet am 15. 7. 1888
Ein einzigartiges technisches Denkmal, rekonstruiert in den Jahren 2007-09
 

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