Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf
Auf dem 559 Meter hohen Keilberg bei Schneeberg im westlichen Erzgebirge
befindet sich dieser sehenswerte Aussichtsturm. Er ist der älteste, im
Original erhaltene Aussichtsturm im westlichen und mittleren
Erzgebirge.
Der Turm ist nur knapp drei Kilometer vom Stadtzentrum von Schneeberg
entfernt. Vom Markt fährt man auf der Seminarstraße nach 700 Metern
gerade weiter in die Gottlieb-Heinrich-Dietz-Straße. Über die kurze
Philipp-Müller-Straße gelangt man nach 1,6 Kilometern zur Langenbacher
Straße. Nach einem weiteren Kilometer biegt man links in die Straße
Keilberg ein. Hier kann man vor dem Wald parken oder auch die letzten
300 Meter direkt bis zur Baude am Turm fahren.
Oder geben Sie einfach ins Navi ein:
Stadt: Schneeberg
Straße: Keilberg
An Ende der Straße erreicht man die Keilberg-Baude. Sie ist nur wenige Schritte vom Turm entfernt.
Der Aussichtsturm ist 21 Meter hoch. Der Sockel hat eine quadratische Grundfläche, der schlanke Turmschaft ist achteckig.
Nach nur fünf Monaten Bauzeit wurde der Keilbergturm am 31. August 1893
eröffnet. Zu Pfingsten 1900 konnte die erste Einkehrstätte mit 60
Plätzen eingeweiht werden.
Alte Postkarte von 1901
Die Baukosten für den Turm betrugen damals 4500 Mark.
Alte Postkarte um 1905
Am 1. April 1899 erfolgte anlässlich des 84. Geburtstages von Bismarck
die Umbenennung vom Keilbergturm zum Bismarckturm. Am Turm ließ man ein
heute nicht mehr erhaltenes Bismarck-Relief anbringen.
Alte Postkarte um 1905
Der Schneeberger Bismarckturm hatte keine Befeuerung. Bei Sommerfesten wurde die Turmspitze bengalisch beleuchtet.
Alte Postkarte von 1927
Denkmal für Anton Günther - Er war ein deutscher Volksdichter, Sänger
und Komponist von Volks- und Mundart-Liedern im Erzgebirge.
Der Unterbau des Turmes aus Bruchsteinen ist acht Meter hoch. Der 13
Meter hohe achteckige Turmschaft besteht aus Sandstein und wurde mit
roten Klinkersteinen verblendet.
Der Turmkopf trägt 24 Zinnen, darunter ragen die gleiche Anzahl Konsolensteine heraus.
Der Sockel wird durch vier Stützpfeiler an den Ecken stabilisiert.
Die Tafel neben der Eingangstür – Seit 2019 ist der Eintritt zum Turm frei!
Die linksdrehende Holztreppe im achteckigen Turminneren
Nach 101 Stufen erreicht man die Tür zur Aussichtsplattform.
Die Zinnnen wurden zum Schutz vor Witterungseinflüssen teilweise mit Blech verkleidet.
Der Rundumblick beginnt im Norden und wird durch das Dach vom Treppenausstieg begrenzt.
Die Aussicht nach Nordost mit dem Katzenstein (627 Meter) am Horizont.
Im Südosten: Hinter Schneeberg liegt Bad Schlema und Aue
Ganz rechts oben im Dunst: Der „große“ Keilberg (Klinovec, 1244 Meter)
Der Gleesberg (593 Meter), darüber Morgenleithe (811 Meter)
Im Süden: Die Stadt Schneeberg, darüber der Steinberg (732 Meter) und ganz hinten der Auersberg (1018 Meter).
Am Horizont der 20 Kilometer entfernte Kamm vom Erzgebirge, vorn der Schneeberger Stadtteil an der Griesbacher Straße.
Im Südwesten: Der Kuhberg (794 Meter) bei Stützengrün
Der verbleibende Sektor bis nach Norden ist durch den Baumwuchs nicht einsehbar.
Noch einmal größer:
Der Ort Bernsbach, dahinter der Spiegelwald (727 Meter)
Sendemast und König-Albert-Turm auf dem Spiegelwald (727 Meter)
Der Sendemast auf und der Steinbruch am Gleesberg (593 Meter)
Hinter dem Steinberg (732 Meter): Der Erzgebirgskamm mit Riesenberg (923 Meter), Auersberg (1018 Meter) und Ellbogen (899 Meter)
Aus 18 Kilometer Entfernung:
Flugsicherungsradar und Aussichtsturm auf dem Auersberg (1018 Meter)
Die St.-Wolfgangs-Kirche in Schneeberg
Das Rathaus von Schneeberg
Der Eingang zum Treppenhaus
Nach 1945 erhielt der Turm seinen Namen „Keilbergturm“ zurück.
1983 wurde er wegen Baufälligkeit geschlossen. Zum 100-jährigen Jubiläum
wurde er aufwändig saniert und ist seit dem 29. August 1993 wieder für
Besucher zugänglich. Er bietet eine sehenswerte Aussicht.
Die WANDER CARD vom Keilbergturm
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen