Dienstag, 16. Dezember 2025

Der Reichenbacher Turm in Görlitz

 Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf


Der Reichenbacher Turm  ist einer von ehemals vier Haupttürmen der mittelalterlichen Verteidigungsanlagen der Stadt Görlitz. Seit 1946 ist er für die Öffentlichkeit zugänglich.
 

Der Reichenbacher Turm befindet sich in der historischen Altstadt von Görlitz. Parken kann man wenige Schritte entfernt am Obermarkt.
 

Text vom Info-Aushang:
Der Reichenbacher Turm 
Der Turm entstand sicherlich bereits bei der Stadterweiterung in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. 1367 wird er zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Seine jetzige Gestalt erhielt er 1485. Noch heute ist der Anschluss der ehemaligen Zwingmauern zum Kaisertrutz auf der Westseite erkennbar. Diese hatte man 1521 gemeinsam mit der Toranlage gebaut. 1848 wurde die Toranlage abgerissen und der Graben verfüllt. 1869 legte man den Durchgang für Fußgänger an.
Lithographie um 1860
 

Der Reichenbacher Turm  (früherer Name auch Bautzener Turm) wurde mehrfach umgebaut. Er ist mit 51 Metern der höchste der drei erhaltenen Wehr- und Wachtürme und gehört heute zum Kulturhistorischen Museum der Stadt Görlitz.
Alte Postkarte von 1911
 

Anfangs war er nur ein niedriger Torturm in der Stadtmauer mit quadratischem Grundriss, der bis heute erhalten geblieben ist. Diese Ausmaße lassen sich an dem Erdgeschoss erkennen. Auf den quadratischen Teil vom unteren Turm folgt ein Achteck mit Pultdach. Der zylindrische Oberturm wird mit dem runden Wehrgang abgeschlossen. Die heutige Turmhaube mit Glocke ersetzte eine gotische Spitze, die bis 1782 den Turm krönte.
Alte Postkarte von 1925 = Rarität mit falschem Namen: Reichenberger Turm statt Reichenbacher Turm !!!
 

Der Zahn der Zeit nagte am Gemäuer. Zur Stabilisierung des Mauerwerkes wurden 1935 acht Stahlanker eingezogen. Diese Bauteile werden heute durch Wappenschilder abgedeckt.
 

Die oberen 6 Wappen zeigen die Länder, zu denen Görlitz gehörte – hier der Schlesische Adler. In der unteren Reihe sind den Wappen vom Oberlausitzer Sechsstädtebund zu sehen.
 

Die Eintrittskarte ist gegenüber an der Museumskasse vom Kulturhistorischen Museum (Kaisertrutz) zu erwerben.
 

Der Zugang zum Turm befindet sich im Durchgang für Fußgänger.
Geöffnet ist der Reichenbacher Turm von April bis Oktober täglich außer am Montag.
 

Für den Aufstieg mit 165 Stufen sollte man sich Zeit nehmen, denn in jeder der sieben Etagen gibt es Interessantes aus der Turm- und Stadtgeschichte zu sehen.
 

Die Ausstellung über Turmuhren
Text von der Info-Tafel:
Die älteste Turmuhr von Görlitz befindet sich auf dem Rathausturm. Diese Uhr bestimmte das Anschlagen der Glocken auf den anderen Türmen. 1584 wurde die Rathausuhr von dem humanistischen Gelehrten, Ratsherren und Bürgermeister Bartholomäus Scultetus (1540-1614) neu konstruiert. Scultetus war auch maßgeblich an der Gregorianischen Kalenderreform beteiligt. 


Die Görlitzer Stadtverteidigung
 

Vom Türmerstübchen kann man in drei Himmelsrichtungen über Görlitz schauen.
 

Die Aufgabe der Türmer war es, Feuerwache zu halten und stündlich die Glocke zu läuten.
 

Der letzte Türmer verließ 1904 den Reichenbacher Turm. Seitdem läuten die Turmglocken elektrisch.
 

Text von der Info-Tafel:
Wetterfahnen zeigen die Windrichtung an und können zugleich Repräsentanten des Hausbesitzers sein. Auf städtischen Gebäuden fanden sich häufig Wetterfahnen mit Wappen der Länder zu denen Görlitz gehörte.
 

Von hier oben hat man einen tollen Blick auf den Obermarkt zum Stadtfest – mit dem Schatten vom Reichenbacher Turm.
 

Der Rundblick setzt sich im Südosten mit dem Dicken Turm fort.
 

Der Süden, vorn das Gerhart-Hauptmann-Theater
 

Im Südwesten: vorn der Kaisertrutz, hinten die  Landeskrone (419 Meter)
 

Im Westen am Horizont:  Kämpferberge (415 Meter) und Hochstein (396 Meter), vorn der Demianiplatz,
 

Im Nordwesten: Die Wohnblöcke von Königshufen 
 

Im Norden: Nikolaivorstadt mit Nikolaikirche und Friedhof
 

Mit Peterskirche und Obermarkt im Nordosten endet die Rundumsicht.
 

Jetzt größer:
Frauenturm oder Dicker Turm, ganz rechts der Berg Heufuder (Stóg Izerski, 1107 Meter)
 

Die Frauenkirche, dahinter Wittigberg (Smědavská hora, 1084 Meter) und Taubenhaus (Hulobnik, 1070 Meter)
 

Kathedrale St. Jakobus
 

Der Hausberg von Görlitz: Die Landeskrone (419 Meter)
 

Die Lutherkirche
 

Der Kaisertrutz beherbergt das Kulturhistorische Museum.
 

Der noch nicht sanierte Nikolaiturm
 

Die Peterskirche
 

Der Rathausturm
 

Die Dreifaltigkeitskirche
 

Augustum-Annen-Gymnasium Görlitz - Schulteil Klosterplatz
 

Es geht wieder abwärts.
 

Bei einem Ausflug nach Görlitz lohnt sich ein Besuch vom Reichenbacher Turm:
Er vereint museale Ausstellung mit einer tollen Aussicht, liegt direkt im historischen Stadtzentrum, Parkplätze und Gastronomie findet man ganz in der Nähe. Es lohnt sich!
 

Die WANDER CARD vom Reichenbacher Turm
 

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