„Als westlichen Ausläufer des Haindorfer Kammes, von diesem
durch den Hemmrichpass getrennt, kann man die
Spitzberg- oder Hemmrich- und Hohenwaldgruppe betrachten, deren
Gipfel gegen Westen rasch an Höhe abnehmen. Von der ersteren
bildet
die höchste Erhebung der „Spitzberg" mit 721 m, südlich
davon der Hängeberg auch „Kleine Spitzberg“ 697 m genannt,
nordöstlich von ersterem der Scheibeberg 682 m, östlich von
diesem
der Grubberg 706 m, nördlich von letzterem der Burgstein 640 m;
ferner östlich vom Grubberge die Kahlsteine 659 m; östlich von
den
letzteren endlich erhebt sich der Nesselberg 615 m und Dürre
Berg
(dessen südwestliche Fortsetzung), im Osten von der alten
Hemmrichstraße eingesäumt. Westlich vom Spitzberge liegt der
Schwarzberg 680 m. Diese ganze Gruppe zeichnet sich gleichfalls
durch
zackige Felsengipfel und mächtige Felsthürme aus.“ (*)
Zu den Bergen in diesem Teil des
Isergebirges sind wir bereits einige Male aufgestiegen. Es gibt
jedoch immer noch Winkel und Wege zu ergründen, was uns zu
unserer heutigen Wanderung anstiftet. Den Einstieg wählen wir von
Einsiedel (Mnisek) aus, denn wir möchten über den geheimnisvollen
Schwarzberg (Kančí vrch) den Kamm
erreichen. Geheimnisvoll, weil sich auf diesen waldreichen Berg
kaum
eine Menschenseele verirren dürfte, davon jedenfalls künden die
vernachlässigten Wege, die über den Gipfel führen. Allerdings
scheint man diesem Berg in früheren Zeiten eine wichtige
strategische Bedeutung beigemessen zu haben, denn an seinen
Flanken
und seinem Gipfel versammeln sich auffällig viele Bunker des
ehemaligen Tschechoslowakischen Verteidigungswalles. Außerdem -
man
glaubt es kaum – befördern Waldarbeiter mit einem Rückepferd
Baumstämme zu Tal. Es geht also auch ohne die zerstörerischen
Harvester.
Am nun folgenden Hängeberg (Strmy
vrch) verliert sich nun mitten im Wald der Pfad gänzlich. Das ist
für
uns nichts ungewöhnliches, aber ausgerechnet hier und heute bei
einsetzendem Regen…muss das sein? Der Hängeberg zeichnet sich
durch sein gewaltiges Granitmassiv aus, welches seinen Gipfel
bedeckt. Auf einer Strecke von etwa 300 m müssen wir wohl oder
übel
achtsam über Stock und Stein kriechen, bevor wir den nächsten
Weganschluss erreichen, der uns hinauf zum Wegekreuz bei der
Kammbuche bringt, von wo aus der Aufstieg zum Gipfel des
Buschullersdorfer Spitzberg (Špičák)
beginnen kann. Vorab unternehmen wir aber noch ein Abstecher zum
Burgstein (Skalní
hrad).
„.. in der Schneiße rechts von der Kammbuche führt ein Weg,
später Pfad, am Nordanhange des Grubberges, 706 m, zu dem
Burgstein,
einem Felsen, auf dem in früheren Zeiten eine hölzerne
Auslugwarte
gestanden haben soll, von welcher aus Wegelagerer die alte
Friedländer Straße zu überblicken vermochten. Thatsächlich
findet
man in dem Felsen künstliche Vertiefungen, die den Balken als
Grundlage gedient haben mögen.“ (* k.k. Prof. Franz Hübler,
Führer durch das Jeschken- und Isergebirge, Theile des Lausitzer
und
Mittelgebirges, durch Reichenberg und Umgebung, 1902)
Aber weiter nun zum
Spitzberg.
Der vor dem Gipfel mit Aufstiegshilfen versehene Pfad führt durch
die letzten Ausläufer des Naturschutzgebietes
Jizerskohorské bučiny
vorbei an beachtlichen Gebilden aus Granitgestein. Der felsige
Gipfel des Spitzberg bietet eine schöne Aussicht zum Jeschkenkamm,
ist aber durch Baumbestand in andere Richtungen sehr
eingeschränkt. Der
Rückweg verläuft am Westhang des Hängeberges zu Tal. Auch hier
begleiten den Weg die Gesteinsmassen und die zum Teil umgestürzten
Säulen des Gatters des Clam-Gallas‘schen Wildgeheges,
welches einst große Areale des Isergebirges umgab.
Nach dem Verlassen des Waldes betreten wir die schönen Lagen
oberhalb des Buschullersdorfer (Oldřichov
v Hájích) Tales.
Hier
führt entlang der Wiesen ein sehr
schöner Weg zurück nach
Einsiedel, wo wir, wie durch Zauberhand geleitet, direkt auf
unsere
geparkten Fahrzeuge treffen.
Die GPS-Daten zur Tour findet man hier.
Bunker am Schwarzberg
War er auch schon hier, der Gegelte?
Felsen im Gebiet der Hohenwaldgruppe
Reste des Clam - Gallas'schen Wildgatters
Aufstieg zum Spitzberggipfel
Blick vom Spitzberg zum Jeschken
Buchenwald des Naturschutzgebietes Jizerskohorské bučiny
Der Hängeberg
SchönerAusblick auf den Jeschken
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