Beweggrund für diese Wanderung war die Erwartung, auf dem Falkenberg (Sokol) südlich des Hochwalds den farbigen Blütenteppich zu erleben, den der Lerchensporn an seinem Gipfel entfaltet. Schon im letzten Jahr haben wir dieses Ereignis in vollen Zügen genossen.
Von der Kammbaude in Oybin/Hain wandern wir auf der Südseite des Hochwalds zunächst stetig abwärts, was bei der Wandergruppe durchaus auf Beifall stößt. Aber der Logik folgend, bleibt das nicht so, denn letztendlich müssen wir ja zum Ausgangspunkt zurück - und nicht nur das. Südlich des Hochwald zieht sich ein kleiner Höhenzug zwischen Hermsdorf (Heřmanice) und Mergthal (Mařenice) hin, der im Schlossberg (Zámecký vrch) seine höchste Erhebung findet. Die Beschreibung des Internetportals Lužické hory, wonach der Berg eine interessante Formgebung hat, ist durchaus zutreffend. „An einen markanten Sandsteinkegel (536 m) schliessen sich vom Süden zwei Rücken an, die mit ihrer Form einem, eine kreisförmige Talung einschliessendem Hufeisen gleichen. Ein dritter Rücken läuft vom Gipfel nach Norden hinaus.“
Ein ausgewiesener Wanderweg führt nicht auf diesen Berg, der nach allen Seiten hin steil abfällt. Der Aufstieg ist somit beschwerlich. Um so erstaunlicher sind die an dem Gipfelgrat befindlichen Bunker des tschechoslowakischen Verteidigungswalles, deren Errichtung ja irgendwie bewerkstelligt werden musste. Irgendwo befinden sich auch die Reste einer alten Burg und eine Aussichtsplattform, die ein früherer Eigentümer für seine Ehefrau anlegen ließ. Vor wenigen Jahren noch gab es wegen des Waldbestands keine Aussicht von dem Berge. Heute bestehen nach Nordwest und Westen durch Holzeinschlag gute Sichtachsen, so dass sich die Begehung des Berges lohnt.
Unter verschiedenen Möglichkeiten wählen wir den nördlichen Ringweg um den Limberg (Jezevčí vrch), um zum Falkenberg voran zu kommen. Günstig liegt da direkt am Wege in Hermsdorf (Heřmanice v Podještědí) die Restauration „Česká Hospoda“.
Gegenüber erhebt sich der wenig auffällige Steinberg (Kamenný vrch). Wir passieren diesen und wandern über die frühlingshaften Wiesen hinüber zum Falkenberg, verbleiben aber zunächst noch eine Weile am Waldrand desselben, die herrlichsten Ausblicke zum Hochwald und das Jeschkenvorland (Podještědí) genießend. Der Ortsteil Haide von Petersdorf schmiegt sich hier lauschig an den Falkenberg. Der Aufstieg vom Süden her ist dann wieder einmal recht heftig. In dem Burgwall der Alten Falkenburg aber, direkt am Gipfel, lässt es sich dann gut rasten, insbesondere, wenn das frische Grün der Buchen die Sinne belebt. Leider fällt die Blüte des Lerchensporns in diesem Jahr recht mickrig aus.
Bleibt noch der krönende Aufstieg zum Hochwald. Der Berg ist dem Einheimischen hinlänglich bekannt. Trotzdem wird man von ihm immer wieder magisch angezogen. Die Güte als Aussichtsberg verdankt er nicht nur dem grandiosen Panorama, welches vom Riesengebirge über das Böhmische Paradies (man sieht Trosky!), das Jeschkenland und die Kegelberge bis weit hinein ins Böhmische Mittelgebirge reicht, es sind vor allem die Stimmungen, die zu verschiedenen Tageszeiten und in Abhängigkeit vom Wetter zustande kommen, insbesondere, wenn die Hügelketten und die Kegelberge im böhmischen Land sich mystisch aus dem Dunst erheben, vor allem aber, wenn die Abendsonne im Spiel ist. Dann erlebt man unvergessliche Momente.
Die GPS-Daten zu dieser Tour findet man hier.
Bunker auf dem Schlossberge
Schöne Ausblicke vom Schlossberg, heute im
Dunstglocke
Kirche des Hl. Antonius in Hermsdorf
Blick auf Falkenberg bzw. Hochwald von den Lagen um
den Steinberge
Haide, Ortsteil von Petersdorf (Petrovice)
Am Gipfel des Falkenberg
Blick auf den Falkenberg beim Aufstieg auf den Hochwald
Vorsicht! Am Hochwald gibt es Kreuzottern.
Ausblicke vom Hochwald
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