Mittwoch, 15. Januar 2025

Aussichtsturm auf der Ferdinandshöhe in Aussig

Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf

Der Ferdinandsberg (Větruše) ist eines der Wahrzeichen der Stadt Aussig (Ústí nad Labem). Das 
burgähnliche Hotel mit Aussichtsturm ist ein beliebtes Ausflugsziel.
Foto von der Erben-Aussicht (Erbenova vyhlídka) auf dem Kleinen Brand (Malý Brand)


Seit jeher thront die Anlage hoch über der Elbe (Labe).
Alte Postkarte von 1904


Von der Straße Nr. 30 = E442 an der Elbe fährt man 1,2 Kilometer die Straße Střelecká (vierspurige E442) über den großen Kreisverkehr, die zur Žižkova-Straße wird. In Höhe der Tankstelle wendet man, um in der Gegenrichtung nach 300 Metern in die Fibichova-Straße abzubiegen. Diese führt nach 900 Metern zum Parkplatz auf der  Ferdinandshöhe.
Man kann das Ziel auch mit der Seilbahn vom Stadtzentrum (OC Forum) aus erreichen.


Der Hoteleingang, vom großen Parkplatz aus gesehen


Die Aussichtsterrasse auf der Elbseite


Der 30 Meter hohe Aussichtsturm


Die Bebauung der Ferdinandshöhe begann schon im 9. Jahrhundert, als hier die später völlig abgebrannte Burg Wittrusch entstand.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts begann die touristische Erschließung des Hügels, ein einfaches Restaurant entstand.
Alte Postkarte von 1903


Der Bau von einem neuen schlossähnlichen Restaurant wurde 1896 beschlossen.
Alte Postkarte von 1906


Nach nur einjähriger Bauzeit wurde das Ausflugsobjekt am 17. Oktober 1897 feierlich eingeweiht.
Alte Postkarte von 1908


Die Baukosten betrugen damals 30.000 Gulden. 
Die Ferdinantshöhe entwickelte sich schnell zum Zentrum des Vereinslebens von Aussig. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Gebäude mit dem Südflügel für Unterkünfte erweitert.
Alte Postkarte von 1911


Ab 1945 erhielten die Ferdinantshöhe und das Hotel den tschechischen Namen Větruše. Der Restaurantbetrieb endete um 1970, später wurde es Wohnheim. Mitte der 1980er Jahre wurde das Gebäude vollständig geschlossen. Modernisierungspläne endeten 1989 mit der Privatisierung. Danach gab es mehrere spekulative Käufe und Verkäufe.
Alte Postkarte von 1911


Am 13. Juli 2000 wurden durch Brandstiftung große Teile vom Gebäude zerstört, auch das Dach des Turmes stürzte ein.
Ein Jahr später kaufte die Stadt Ústí nad Labem die Ruine. Gebäude und Gelände wurden nach und nach saniert und im Dezember 2005 wiedereröffnet. 2012 entstand der Anbau vom Vier-Sterne-Hotel.
Foto von CTK aus dem Jahr 2000


Der gleiche Anblick 2024
Der Zugang zum Turm erfolgt durch diese Tür während der Öffnungszeit vom Restaurant - Eintritt ist frei.


Der moderne Treppenaufgang hat 115 Innenstufen.


Das oberste Treppenstück ist gewendelt.


Die Aussichtsplattform liegt in 20,4 Meter Höhe. 
Leider lassen sich die Fenster nicht öffnen. Deshalb sind Reflexionen auf Fotos nicht immer zu vermeiden.


Beschriftete Panoramafotos auf dem Fensterbrett helfen bei der Orientierung.


Blick nach Westen in Richtung Teplitz (Teplice)


Der Nordwesten, hinten das Erzgebirge (Krušné hory).


Im Norden: Das Stadtzentrum von Aussig (Ústí nad Labem), darüber der Brand-Berg (Brand, 420 Meter)


Die Elbe (Labe) mit dem Marienberg (Mariánský vrch, 265 Meter) im Nordosten


Die Elbe (Labe) im Osten, darüber der Berg Hohe Wostrey (Vysoký Ostrý, 587 Meter)


Die Elbe (Labe) von Süden mit der Burg Schreckenstein (Hrad Střekov), ganz hinten der Berg Aarhorst (Varhošť, 638 Meter)


Jetzt größer:
In der Mitte der Teplitzer Schlossberg (Doubravska hora, 396 Meter), vorn auf Stützpfeilern die Autobahn D8 nach Dresden.


Der Sendemast auf dem Strisowitzer Berg (Střížovický vrch, 342 Meter)


Hochhäuser vor dem Berg Kleiner Brand (Malý Brand, 420 Meter)


Der Turm der Erben-Aussicht (Erbenova vyhlídka) auf dem Kleinen Brand (Malý Brand, 420 Meter)


Kirche Mariä Himmelfahrt, Einkaufszentrum OC Forum und Talstation der Seilbahn


Die 350 m lange Seilbahn verbindet seit 2010 das Stadtzentrum mit der Ferdinandshöhe (Větruše).


Die Dr.-Eduard-Benesch-Brücke (Most Dr. Edvarda Beneše) über die Elbe (Labe), Ort des Massakers von 1945. 
Links der Bahnhof, darüber der Marienberg (Mariánský vrch, 265 Meter). 


Die 1998 eröffnete Marienbrücke (Mariánský most), eine 179 Meter lange freitragende Schrägseilbrücke mit zwei 60 Meter hohen Pylonen.


Mitte der 1950-er Jahre entstand diese Brücke: oben für Eisenbahnen, unten für Fußgänger und Radfahrer.


Der Fernsehturm auf dem Zinkenstein (Buková hora, 683 Meter)


Die Burg Schreckenstein (Hrad Střekov)


Wasserkraftwerk und Schreckenstein-Schleuse 


Der Aussichtsturm auf dem 9 Kilometer entfernten Aarhorst (Varhošť, 638 Meter)


Die Besteigung vom Turm ist durchaus lohnenswert, auch wenn sich die Fenster leider nicht öffnen lassen! 


Wer sich den Aufstieg ersparen möchte kann von der Terrasse aus die Landschaft genießen.


Von hier aus hat man fast den gleichen Blick wie vom Turm aus.


Auf jeden Fall ist ein Besuch der Ferdinantshöhe (Větruše) ein bleibendes Erlebnis – mit oder auch ohne Turm.


Noch drei Touristischen Visitenkarten (mit Übersetzung), alle mit gleichem Text:
TOURISTISCHE VISITENKARTE
Větruše 
Touristenburg mit Aussichtsturm, Restaurant, Hotel, Irrgarten und Sportplatz
Vor der Erweiterung von 2012


Nach dem Anbau vom Vier-Sterne-Hotel im Jahr 2012.


Luftaufnahme



 TOURISTISCHE VISITENKARTE

Seilbahn in Větruša
Eine fast 350 m lange Seilbahn verbindet das Stadtzentrum mit der Ausflugsburg Větruše

Montag, 13. Januar 2025

Krebsnebel (SeeStar S50, 249x10sec)

 


Sonntag, 12. Januar 2025

Die Aussichtsplattform Kohtuotsa in Tallinn

Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf

Bei einem Besuch der estnischen Hauptstadt Tallinn (Bis 1918: Reval) gibt es mehrere Aussichtspunkte, die einen beeindruckenden Blick auf die nahezu unversehrte historische Altstadt bieten. Dazu muss man nicht einmal einen Turm besteigen.
Der beliebteste dieser Punkte ist die Aussichtsplattform Kohtuotsa auf dem Domberg.

Tallinn besteht aus der Ober- und Unterstadt. Der Domberg bildet die Oberstadt, an deren Nordost-Seite sich die Aussichtsplattform Kohtuotsa befindet.
Vom Dom und der Alexander-Newski-Kathedrale sind es nur etwa 300 Meter Fußweg.

Foto vom Domberg - Die Aussichtsplattform Kohtuotsa ist die mit Bäumen bewachsene Häuserlücke genau unter der großen Kuppel der Alexander-Newski-Kathedrale.

Schon in früheren Zeiten waren Künstler von der Aussicht vom Domberg fasziniert.
Reval um 1855 von W. S. Stavenhagen

Blick von der Domtreppe auf den Ort
Ansichtskarte Reval 1914

Die Aussichtsplattform ist ein regelrechter Touristenmagnet.


Der Blick reicht von Nordost …

… über Ost …

… bis nach Süden.

Noch einmal größer:
Im Nordosten dominiert die Olai-Kirche (Oleviste kirik)

Die Verklärungskathedrale (Tallinna Issanda Muutmise Peakirik) zwischen Löwenscheder Turm (Loewenschede torn) und Reeperbahnturm (Köismäe torn)

Nach dem Reeperbahn-Turm (Köismäe torn) schließen sich Plattenturm (Plate torn), Epping-Turm (Eppingi torn) und der Turm hinter Grusbeke (Grusbeke-tagune torn) an.

Die fast 139 Meter hohe Olai-Kirche (Oleviste kirik)

Der Hafen für die Kreuzfahrtschiffe, hinten der 314 Meter hohe Fernsehturm

Die Heilig-Geist-Kirche (Püha Vaimu kirik)

Der Wetterhahn auf dem Tor am Langen Domberg (Pika jala väravatorn)

Der 64 Meter hohe Turm vom Rathaus (Tallinna raekoda), dahinter die Skyline von Tallinn

Briefmarke von 2006 mit dem gleichen Blick, nur mit weniger Hochhäusern.
Wertangabe noch in Estnischer Krone (1992-2010), seit Januar 2011 ist der Euro die offizielle Währung.

Die St. Johannes Kirche (Tallinna Jaani kirik)

Die Nikolaikirche (Niguliste kirik), rechts davon der ehemalige Kanonenturm „Kiek in de Kök“ (deutsch: Guck in die Küche).

Die Aussichtsplattform Kohtuotsa auf dem Domberg bietet lohnende Ausblicke über die Altstadt von Tallinn bis zum Hafen. Sie kann jedem Besucher der Stadt empfohlen werden.

Deshalb findet man dieses beliebte Motiv auch in Zeiten von WhatsApp auf den immer noch beliebten Ansichtskarten.
 

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