Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau - Olbersdorf
Zwischen den Orten Spitzkunnersdorf, Leutersdorf und
Seifhennersdorf in der Oberlausitz befindet sich der Aussichtsfelsen
„Großer Stein“.
An der S135 gibt es kurz nach dem Ortsausgang von Spitzkunnersdorf in
Richtung Oderwitz einen Parkplatz. Gegenüber führt ein mit drei Farben
markierter Wanderweg aufwärts.
Nach einem knappen Kilometer mit einem Höhenunterschied von 75 Metern ist man am Ziel.
Die GPS-Koordinaten sind: 50°56'31"N, 14°39'33"E
Der felsige Hügel hat zwei Gipfel: Der Große Stein ist 471 Meter hoch, der kleinere Goethekopf ist sechs Meter niedriger.
Vor reichlich hundert Jahren waren beide nahezu unbewaldet.
Foto von M. Nowak, vor 1930
Vor reichlich hundert Jahren waren beide nahezu unbewaldet.
Foto von M. Nowak, vor 1930
Schon um die Jahrhundertwende war Goethekopf ein beliebtes Ausflugsziel.
Alte Postkarte um 1910 – man beachte die Schreibweise!
Alte Postkarte um 1910 – man beachte die Schreibweise!
Zweifellos ist der Goethekopf der bekanntere der beiden Felsen. Ihm gilt die ganze touristische Aufmerksamkeit.
Der obere Teil der Infotafel – der weitere Text lautet:
Das trifft auch im Bergland der Oberlausitz zu und nicht nur im Thüringer Wald. Unser Hauptwanderweg Zittau - Wernigerode führt über den Rennsteig. Damit kommt er dem Kickelhahn dann relativ nahe, wo Goethe den Vers 1780 an die Wand der Jagdhütte geschrieben hatte.
Wenn Goethe auch hier nicht vorbeigekommen ist, so reiste er aber doch durch die Oberlausitz. Das geschah auf seiner Schlesienreise am 31.7.1790. Damals kam er von Weimar und es ging auf der Via Regia über Bautzen - Rothenkretscham - Görlitz nach Breslau. Die Rückreise erfolgte am 24.9.1790. Im Riesengebirge bestieg er die Schneekoppe.
Das trifft auch im Bergland der Oberlausitz zu und nicht nur im Thüringer Wald. Unser Hauptwanderweg Zittau - Wernigerode führt über den Rennsteig. Damit kommt er dem Kickelhahn dann relativ nahe, wo Goethe den Vers 1780 an die Wand der Jagdhütte geschrieben hatte.
Wenn Goethe auch hier nicht vorbeigekommen ist, so reiste er aber doch durch die Oberlausitz. Das geschah auf seiner Schlesienreise am 31.7.1790. Damals kam er von Weimar und es ging auf der Via Regia über Bautzen - Rothenkretscham - Görlitz nach Breslau. Die Rückreise erfolgte am 24.9.1790. Im Riesengebirge bestieg er die Schneekoppe.
Der östliche (rechte) Fels des Großen Steines heißt
Goethekopf. Mit wenig Fantasie kann man das Profil des Meisters der
klassischen deutschen Literatur ausmachen (Blick zum Himmel).
Die Gipfelregion unseres Berges besteht aus Phonolith
(Klingstein). Es ist ein hartes vulkanisches Ergussgestein. Beim raschen
Abkühlen der aus einem Schlot austretenden zähflüssigen heißen Lava
entstand es an der Erdoberfläche im Oligozän des Paläogen vor 28-30 Mio.
Jahren. Dabei erkennt man eine nach Südwest geneigte Säulen- bzw.
Plattenstruktur.
Nur wenige Schritte vom Goethekopf entfernt erhebt sich der Gipfel vom Großen Stein.
Von dort hat man eine großartige Aussicht auf die Umgebung.
Von dort hat man eine großartige Aussicht auf die Umgebung.
Der Südosten mit dem Oderwitzer Spitzberg (511 Meter)
Vom Isergebirge bis zum Jeschken (Ještěd, 1012 Meter) im Osten
Der Südosten mit dem Hochwald (749 Meter)
Im Süden: Lausche (793 Meter) und Warnsdorfer Spitzberg (Špičák, 544 Meter)
Der Blick nach Südwesten
Im Westen die Hügel vom Lausitzer Gebirge (Luzicke hory)
Leutersdorf im Nordwesten
Links der Kottmar (582 Meter) - Er liegt genau im Norden.
Der Oderwitzer Spitzberg (511 Meter)
Links der Lange Berg (375 Meter), rechts der Knorrberg (379 Meter)
Der Sonnenhübel (Königsholz, 469 Meter), links dahinter der Große Berg (438 Meter)
Die Tafelfichte (Smrk, 1124 Meter) aus einer Entfernung von 44 Kilometern.
Die Gipfel vom Wittigberg (Smědavská hora, 1084 Meter) bis zum
Schwarzer Berg (Černá hora, 1085, Meter), rechts vorn die
Windkraftanlagen vom Kahleberg (Lysý vrch, 643 Meter), darunter der
Tagebau hinter der Neiße.
Links Langer Berg (Dlouhá hora, 748 Meter), rechts Kalkberg
(Vápenný, 790 Meter), genau dahinter der Jeschken (Ještěd, 1012 Meter)
Der 88 Meter hohe Turm auf dem Jeschken (Ještěd, 1012 Meter)
Aussichtsturm und Baude auf dem Hochwald, davor der Jonsberg (653 Meter)
Lausche (793 Meter) mit Aussichtsturm, links die Hubertus-Baude
Hinter dem Warnsdorfer Spitzberg (Špičák, 544 Meter) schaut der Gipfel vom Tannenberg (Jedlová, 774 Meter) hervor.
Zwei Aussichtstürme hintereinander:
Hinten der Wolfsberg (Vlčí hora, 591 Meter), davor der Rauchberg (Dymnik, 516 Meter).
Hinten der Wolfsberg (Vlčí hora, 591 Meter), davor der Rauchberg (Dymnik, 516 Meter).
Der Neugersdorfer Wasserturm
Die Windräder auf dem Wacheberg (395 Meter), rechts der Schlechteberg (485 Meter)
Der Ort Leutersdorf mit dem Lerchenberg (467 Meter), links dahinter der Hochstein (534 Meter).
Die Christuskirche in Leutersdorf
Der Kottmar (582 Meter)
An der rechten Flanke vom Kottmar (582 Meter): Der Schafberg (449 Meter) mit dem Sender Löbau
Das Gipfelkreuz auf dem Großen Stein (471 Meter)
Wer möchte, kann sich im Gipfelbuch verewigen.
Die Fahne der Oberlausitz weht im Wind.
Der Große Stein steht seit 1939 unter Naturschutz. Zu ihm führen
mehrere markierte Wanderrouten. Er ist zwar mit einer Höhe von 471 Meter
relativ niedrig, bietet aber eine ausgezeichnete Rundum-Sicht. Er ist
deshalb als Ausflugsziel sehr zu empfehlen.