Mittwoch, 5. März 2025

Der Aussichtspunkt der Burgruine Tollenstein im Winter

Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf


Die Burg Tollenstein (Tolštejn) ist ein beliebtes Ausflugsziel im Lausitzer Gebirge (Luzicke hory) – und das auch im Winter!


Von Warnsdorf (Varnsdorf) fährt man auf der Straße 264 oder von Rumburk auf der Straße 9 über den Kreisverkehr nach Sankt Georgenthal (Jiřetín pod Jedlovou). Am Ortseingang fährt man links bis zum Parkplatz am Tollenstein (Tolštejn). Dann sind es auf dem roten Wanderweg 400 Meter mit 60 Meter Anstieg. Dafür sollte man eine Viertelstunde einplanen.
Da die Straße im Winter nicht gestreut wird kann es sein, dass man weiter unten parken muss.

 

Die Burg Tolštejn stellte eine der bedeutsamsten mittelalterlichen Burgen Nordböhmens dar.
Die Abbildung zeigt eine Rekonstruktion der Burg aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts von der Nordostseite nach R. Vojkovski.
Den Text von der Rückseite der gedruckten Eintrittskarte finden Sie im Anhang.

 

Die Burg wurde auf einem massiven Basalthügel erbaut. Der Osthang fiel in ein tiefes Tal ab. Auch die anderen Seiten waren gleichermaßen schwer zugänglich.
Alte Postkarte um1930


Ansicht vom Tollenstein (Tolštejn, 670 Meter) aus westlicher Richtung.
Bei der Infotafel zweigt der rote Wanderweg von der Fahrstraße ab.

Mauerreste an der Nordost-Seite


Das Bergrestaurant (Restaurace Tolštejn) mit der untersten Aussichtsebene

In der Baude erwirbt man normalerweise die Eintrittskarte für die Felsenaussicht. Im Winter ist aber nur die unterste Aussichtsebene über dem Hungerturm freigegeben – deshalb kostenlose Begehung!

Den Spuren nach wird die obere Felsenaussicht trotzdem stark besucht.

Die letzten Stufen von der Brücke zur obersten Aussichtsebene

Der Rundblick beginnt im Westen beim Tannenberg (Jedlová, 774 Meter).

Im Norden: Sankt Georgenthal (Jiřetín pod Jedlovou)

Warnsdorf (Varnsdorf) im Nordosten

Nach Osten schließen sich Ziegenrücken (Rohál, 652 Meter) und Weberberg (710 Meter) an.

Die Finkenkoppe (Pěnkavčí vrch, 792 Meter) im Südosten

Die Hügelkette vom Lausitzer Gebirge (Luzicke hory) im Süden

Beim Tannenberg (Jedlová, 774 Meter) schließt sich der Rundblick.

Jetzt größer:
Der Gipfel vom Tannenberg (Jedlová, 774 Meter)

Der 29 Meter hohe Aussichtsturm - Leider beeinträchtigen die beiden 1981 und 1997 errichteten Sendemasten die typische Silhouette vom Tannenberg.

Plissenberg (Plešný, 593 Meter), Wolfsberg (Vlčí hora, 591 Meter) und Pirsken (Hrazený, 610 Meter), hinten in der Mitte der Valtenberg (586 Meter).

Der Kottmar (582 Meter), vorn Warnsdorf (Varnsdorf)


Die Burgsbergwarte (Hrádek) in Warnsdorf (Varnsdorf)

Die Stadt Warnsdorf (Varnsdorf) und der Warnsdorfer Spitzberg (Špičák, 544 Meter)

Der Oderwitzer Spitzberg (511 Meter)

Sonnenhübel (Königsholz, 469 Meter) und Großer Berg (438 Meter) bei Großhennersdorf

Der Aussichtsturm auf der Lausche (793 Meter)


Finkenkoppe (Pěnkavčí vrch, 792 Meter) und Friedrichsberg (Bouřný,703 Meter)

 

Der Gipfel vom Kleis (Klíč, 759 Meter)

Geltschberg (Sedlo, 726 Meter), rechts davor Schäferberg (Ovčácký vrch,  623 Meter) und Schönauer Berg (Šenovský vrch, 633 Meter).

Noch ein letzter Blick auf die Gemäuer der Burg Tollenstein (Tolštejn) von oben.

Der Tollenstein (Tolštejn) ist ein außergewöhnlicher Aussichtspunkt – Gut erreichbar, gastronomisch erschlossen, geschichtsträchtig und Ausgangspunkt für Wanderungen – auch im Winter!

Die Touristische Visitenkarte (automatisch übersetzt):
TOURISTISCHE VISITENKARTE
Tollenstein 670 m
Burg auf einem Klingsteinfelsen aus dem 13. Jahrhundert, errichtet von den Wartenbergern zum Schutz der Prager Straße


Die zweite Touristische Visitenkarte mit dem gleichen Text
 

Anhang:
Der deutsche Text von der Rückseite der Eintrittskarte:
 
TOLŠTEJN/Tollenstein (urspr. Dohlenstein) - Der Name der Burg stammt jedenfalls von der Bezeichnung Dohlenburg (eine Burg der Dohlen), her. Der Tollenstein ist heute die Ruine einer im Mittelalter bedeutenden Burg, deren Existenz das erste mal im Jahre 1337 erwähnt wurde. Die Burg wurde jedenfalls als Schutzwall des wichtigsten Handelsweges von Böhmen in die Lausitz, erbaut. 
Die ersten Herrscher dieser Burg waren bis ugf. 1402, die Wartenberger. Nachdem wurde der Tollenstein Besitz der Herren von Duba (Dauba), welche diese Burg und die gesamte Tollenstein'sche Herrschaft, unter ihre reichhaltigen Besitztümer in Nordböhmen einreihten. Im Jahre 1481 erwarben die Herrschaft und die Burg Tollenstein, die Herren von Schleinitz. Dieser sächsische Adel gründete im Jahre 1548 auch das Städtchen Jiřetín pod Jedlovou (St. Georgenthal). 
Ab 1587 bis zum dreissigjährigen Krieg, wechselten sich die einzelnen Besitzer der Tollenstein'schen Herrschaft sehr oft. Im Jahre 1642 wurde die Burg durch die Schweden gestürmt und geplündert. Die total ausgebrannte Burg wurde nie mehr aufgebaut.
Im Jahre 1865 wurde am Gipfel dieses Berges, durch die Familie Münzberg aus Georgenthal, ein Berggasthof errichtet. Im Jahre 1882 besuchte die Burgruine der berühmte Dichter R. M. Rilke.
Seit 1996 „gewann“ diese berühmte Kulturstätte, Dank der Initiative des Gemeindeamtes von Jiřetín pod Jedlovou (St. Georgenthal), welches die Gemäuerreste befestigen ließ und daher diese, gegen Wetter und weiteres Verkommen sicherte, wieder ihre einstige Bedeutung.

 

Dienstag, 4. März 2025

Elfen-Krokusse

 Fotos Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf







Mittwoch, 26. Februar 2025

Der Aussichtsturm auf dem Tannenberg im Winter

Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf 


Auf dem Tannenberg  (Jedlová, 774 Meter) bei Sankt Georgenthal (Jiřetín pod Jedlovou) befindet sich einer der ältesten und schönsten Aussichtstürme vom Lausitzer Gebirge (Luzicke hory). Er ist auch im Winter ein lohnendes Ziel.
 

Von Warnsdorf (Varnsdorf) fährt man auf der Straße 264 oder von Rumburk auf der Straße 9 über den Kreisverkehr nach Sankt Georgenthal (Jiřetín pod Jedlovou). Am Ortseingang fährt man links bis zum Parkplatz am Tollenstein (Tolštejn). Dann sind es auf dem roten Wanderweg 2,3 Kilometer mit 180 Meter Anstieg. Dafür sollte man eine knappe Stunde einplanen.
Da die Straße im Winter nicht gestreut ist kann es sein, dass man weiter unten parken muss.
 

Der Tannenberg  (Jedlová, 774 Meter) ist der dritthöchste Berg vom Lausitzer Gebirge (Luzicke hory) - Nach der Lausche (Luž, 793 Meter) und der Finkenkoppe (Pěnkavčí vrch, 792 Meter).
Foto vom Tollenstein (Tolštejn) aus
 

Auf dem Weg zum Gipfel
 

Schon unterwegs hat man weite Ausblicke.
 

Das Gipfelplateau vom Tannenberg  (Jedlová, 774 Meter) mit Aussichtsturm, zwei Sendemasten und Baude.
 

1888 wurde der Weg auf den Berg und 1890 die Baude errichtet. 
Der Turm wurde nach einer Bauzeit von einem reichlichen Jahr am 14. September 1891 eröffnet. Daran nahmen zweitausend Gäste teil!
Nach dem Zweiten Weltkrieg verfielen Turm und Baude, beide mussten geschlossen werden. Um 1960 stürzte der  Treppenaufgang im Turm ein.
Alte Postkarte um 1900
 

Der steinerne Turm wurde nach 1990 aufwendig saniert und am 3. Juli 1993 wieder für Gäste geöffnet.
Er hat mit der spitzen Dachhaube 29 Meter Gesamthöhe.
 

Die Marke für das Drehkreuz erhält man in der Gaststätte.
 

Die informative Eintrittskarte
Den deutschen Text von der Rückseite finden Sie im Anhang.
 

Das Mauerwerk besteht aus dem hier vorkommenden Phonolith. Im unteren Teil wurde eine breite Holztreppe eingebaut. 
 

Der Treppenaufgang von unten
 

Die gusseiserne Wendeltreppe ganz oben – insgesamt 123 Stufen sind zu erklimmen.
 

Die Aussichtsplattform ist 23 Meter hoch.
Der Rundblick über die Zinnen des Turmes beginnt im Osten und reicht bis zum Riesengebirge.
 

Der Südosten bis zum Roll (Ralsko, 696 Meter)
 

Der Süden mit dem Kleis (Klíč, 759 Meter)
 

Der Südwesten mit dem Kaltenberg (Studenec, 737 Meter)
 

Im Westen wird es nach dem Rosenberg (Růžovský vrch, 619 Meter) immer flacher.
 

Der Nordwesten mit dem Valtenberg (586 Meter) im Lausitzer Bergland
 

Der Norden mit dem Kottmar (582 Meter)
 

Beim Kamm vom Zittauer Gebirge mit dem Weberberg (710 Meter) schließt sich der 360-Grad-Rundblick.
 

Jetzt größer:
Kraftwerk Türchau (Elektrownia Turów), links die Windkraftanlagen bei Oberseifersdorf, rechts vorn der Breiteberg (510 Meter) 
 

Der Dr.-Curt-Heinke-Turm auf dem Breiteberg (510 Meter) 
 

Die Tafelfichte (Smrk, 1124 Meter)
 

Der Aussichtsturm auf der Lausche (793 Meter)
 

Links dahinter: Der Kamm vom Riesengebirge (Krkonoše) mit Reifträger (Szrenica, 1361 Meter) und Schneegrubenbaude (Schronisko nad Śnieżnymi Kotlami, 1489 Meter)
 

Rechts hinter der Lausche: 
Kesselkoppe (Kotel, 1435 Meter) und Hochwiesenberg (Lučni hora, 1555 Meter), sogar der Gipfel der Schneekoppe (Sněžka, 1603 Meter) schaut hervor (aus 84 Kilometer Entfernung).
 

Der Jeschken (Ještěd, 1012 Meter)
 

Der Limberg (Jezevčí vrch, 665 Meter), vorn die Straße am Schöberpass mit der Fußgängerbrücke
 

Der Roll (Ralsko, 696 Meter)
 

Die Bösige (Bezděz, 604 bzw. 577 Meter)
 

Der Kleis (Klíč, 759 Meter)
 

Der Geltschberg (Sedlo, 726 Meter), links vorn der Schönauer Berg (Šenovský vrch, 633 Meter)
 

Der Fernsehsender auf dem Zinkenstein (Buková hora, 683 Meter), rechts vorn der Große Ahrenberg (Javor, 693 Meter).
 

Goldberg (Zlatý vrch, 657 Meter), Kleiner Ahrenberg (Javorek, 686 Meter) und Kaltenberg (Studenec, 737 Meter)
 

Der Basaltkegel vom Goldberg (Zlatý vrch, 657 Meter)
 

Der Kaltenberg (Studenec, 737 Meter), rechts vorn der Himpelberg (Kamzičí vrch, 621 Meter)
 

Der Rosenberg (Růžovský vrch, 619 Meter), links hinten der Hohe Schneeberg (Děčínský Sněžník, 723 Meter)
 

Der Hohe Schneeberg (Děčínský Sněžník, 723 Meter) mit Aussichtsturm
 

Großer Winterberg (556 Meter) und Kleiner Winterberg (500 Meter), dazwischen der Lilienstein (415 Meter).
 

Hinten Valtenberg (586 Meter), links Plissenberg (Plešný, 593 Meter) und rechts Pirsken (Hrazený, 610 Meter), davor der Wolfsberg (Vlčí hora, 591 Meter)
 

Kraftwerk Schwarze Pumpe
 

Links Steinberg (494 Meter), rechts Hochstein (541 Meter), dahinter die Rauchsäulen vom Kraftwerk Boxberg
 

Der Kottmar (582 Meter), links dahinter der Sendeturm auf dem Schafberg (449 Meter) bei Löbau.
 

Landeskrone (419 Meter) bei Görlitz und Schwarzer Berg (393 Meter)  
 

Sonnenhübel (Königsholz, 469 Meter), Großer Berg (438 Meter), Knorrberg (379 Meter) und Schönbrunner Berg (428 Meter)
 

Der letzte Raureif an der 6 Meter hohen kegelförmigen Turmspitze
 

Eine Winterwanderung zum Aussichtsturm auf dem Tannenberg bietet bei passendem Wetter eine großartige Aussicht bis ins Riesengebirge - und für gute Verpflegung ist in der Baude auch gesorgt.
Der Aufstieg lohnt sich.
 

Fast der gleiche Anblick im Sommer auf der Touristischen Visitenkarte (mit Übersetzung):
TOURISTISCHE VISITENKARTE 
Tannenberg 774 m
Ein markanter glockenförmiger Hügel mit Baude und einem 23 m hohen Aussichtsturm, eröffnet 1891
 
 
 
Anhang:
 
Der deutsche Text auf der Rückseite der Eintrittskarte (leicht verändert):
 

Der Tannenberg mit einer Seehöhe von 774 m ist der dritthöchste Berg des Lausitzer Gebirges und gleichzeitig der höchste Berg des Bezirkes Děčín (Tetschen). Über den Gipfel führt die für Europa geologisch-wichtige Wasserscheide. Die Gewässer des nördlichen Bergabhanges münden in die Ostsee, während die Gewässer des südlichen Bergabhanges ihre Wasserstraße in die Nordsee fanden. Der Tannenberg ist schon dadurch interessant, da den nördlichen Berggipfel die Verwerfungslinie des Lausitzer Durchbruches überquert. 
Der Berggipfel ermöglicht einen wunderschönen Rundblick. Bei günstigem Wetter sieht man von hieraus den gesamten Horizont vom Erzgebirge bis zum Riesengebirge. Auf Grund dieser einmaligen Aussicht ließ der Gebirgsverein für das nördlichste Böhmen im Jahre 1891 einen 23 m hohen steinernen Aussichtsturm erbauen. Im selben Jahr wurde durch den Fürsten Ferdinand von Kinsky unterhalb des Aussichtsturmes ein Bergrestaurant erbaut. Beide Objekte dienten noch während des II. Weltkrieges. Nach und nach erlitten die Bauten so große Schäden, dass man diese kaum benützen konnte. 
Im Herbst 1992 folgte auf Anlass des Gemeindeamtes Jiřetín pod Jedlovou (St. Georgenthal) und des Skiclubs Varnsdorf (Warnsdorf) mit Hilfe und finanzieller Unterstützung der Baufirma Krejčí & Sohn aus Rumburk eine totale Rekonstruktion beider Objekte. sodass die Dominante des Tannenberges, der Aussichtsturm, am 3. 7. 1993 feierlich eröffnet werden konnte. Zwei Jahre später, am 25. 8. 1995, wurde auch die Berggaststätte der Öffentlichkeit übergeben. Das Bergrestaurant ist über das ganze Jahr geöffnet. Bis zum Gipfel hoch führt ein Skilift. Rings um den Tannenberg befinden sich auch zahlreiche Skilaufstrecken.
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