Donnerstag, 31. Juli 2025

Die Prachauer Wände kennt man ja. Den Seitenkamm Brada bisher eher nicht.

 Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz



Wanderung zum Berg Brada

Der Besucher, der den Weg durch die Prachauer Felslandschaft schon einmal durchwanderte, hat eigentlich alles gesehen, da kaum „wilde“ Wege durch diese Sandsteinlabyrinth führen dürften. Dennoch fühlt man sich in gewissen Abständen immer wieder von diesem Wunder der Natur angezogen.

Keine Beachtung fand allerdings bisher ein felsiger Kamm, der sich östlich von Prachau (Prachov) in Richtung Gitschin erstreckt und im Berg Brada seinen Abschluss findet. Willkommen für uns, um das bekannte Spektrum zu erweitern. Dies um so mehr, als dass wir schon Bilder mit romantischem Flair von diesem Ort gesehen haben. Auf diesem Berg stand nämlich früher eine Wachburg, die im 13. Jahrhundert erbaut wurde. Von ihr ist allerdings kaum etwas erhalten geblieben. Gräben und Mauerreste sind mit einer üppigen Vegetation überdeckt. Während des preußisch-österreichischen Krieges im Jahre 1866 hatte hier die österreichische Armee eine ihrer Kanonen zum Schutze Gitschins (Jičín) aufgestellt. Als Erinnerung an die Schlacht wurde auf der Hügelebene ein eichenes Kreuz mit Statuen der Hlg. Peter und Paul errichtet.

Nördlich unterhalb des Bradakamms befindet sich das Erholungsgebiet Jinolicer Teiche, welches angesichts der Ferien in Tschechien schon gut besucht ist. In Anbetracht der zu erwartenden hoch sommerlichen Temperaturen überlegt man sich, lieber hier am Wasser zu verweilen. Wir entscheiden uns anders und wandern hinauf zum Berg Brada. Am Wege liegt die sogenannte Rumcaj-Grotte, in welcher der gleichnamige Räuber (Fürchtenix) gehaust haben soll. Bevor es hinauf zum Gipfel geht, erscheint in dem kleinen Bergdorf Brada zunächst das gleichnamige Restaurant, welches leider einem warmen Abriss anheim fiel sowie die hübsche Kirche des hl. Bartholomäus. Nach kurzem Anstieg zum Gipfel breitet sich vor unseren ein Augen ein herrliches Panorama aus, welches durch den Jeschken-Koskow-Kamm (Ještědsko-kozákovský hřbet) geprägt wird. Das Auge erspäht dort den Kosakow (Kosakov), den Berg Tabor (Tabor), den Hügel, auf dem die Burg Bradletz (Bradlec) einst thronte sowie die Kumburg (Kumburk).

Der weitere Weg führt hinauf auf dem Bradakamm zum Gipfelfels Přivýšina. Kraxelnd erreicht man die Václav Čtvrtka Aussicht, die einen schönen Ausblick auf das Umland gewährt, z.B. auf die Burgruine Trosky (Trosky). Václava Čtvrtka war jener Schriftsteller, der die Rumcaj-Geschichten aufgeschrieben hat.

Vorbei an Felswänden erreichen wir alsbald Prachau. Schnell am Kiosk noch einen Drink genommen, dann geht es hinein in die Felsenwelt (Prachovské skály). Unnötig ist es, den Ritt durch die Felsen noch einmal zu schildern, denn wir berichteten bereits ausführlich darüber, siehe (hier). Der Unterschied zur damaligen Tour ist die gnadenlose Hitze jenseits der 30° Schwelle, die uns ganz schön zu schaffen macht. Der Mensch ist bis zu einem gewissen Grad anpassungsfähig. Im Vertrauen darauf nehmen wir es mit den Umständen auf und sind am Ende zufrieden, dass wir es wieder einmal geschafft haben. Der Tag war nicht verschenkt.


Die GPS-Daten zu dieser Tour findet man hier.




An den Jinolicer Teichen



(Das war einmal das) Restaurant Brada


Kirche des hl. Bartholomäus




Am Gipfel das Brada Berges




Höhle des Räubers Rumcaj




Über den Brada-Kamm zur Přivýšina-Aussicht



Durch die wilde Prachauer Felsenwelt
 














































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