Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz
Klein Skal – Tuhaň, 17 km
Zu Beginn der 4. Etappe steht ein gemeiner Steilanstieg bevor und zwar gleich beim Start (was wir so lieben). Es geht hinauf in die Felsenstadt Chleviste (hier). Chléviště heißt wohl so viel wie Stallungen. Der Reiseführer erlaubt hier das Verlassen des Goldsteiges auf gelb markiertem Weg, denn hier befindet sich ein zauberhaftes Felsenlabyrinth mit zahlreichen Rissen und Grotten im Gestein, welche während der Gegenreformation den Nichtkatholiken als Zufluchtsort dienten. Von den erschlossenen Felsaussichten erlebt der Wanderer herrliche Ausblicke über das Isertal. Verlässt man das kleine Felsareal, erreicht man Beseditz nebst unerwartetem Kiosk. Hier verpflegt sich gerade wieder eine Kindergruppe mit ihren Betreuern. Sie scheinen vor den Sommerferien Schule in der Natur zu praktizieren. Es ist nicht nur, wie eigentlich überall in Tschechien festzustellen, für unsere Begriffe deren Höflichkeit erstaunlich, sondern auch die Tatsache, dass sie wie selbstverständlich solche Partien durch die Felsen mit ihren Lehrern absolvieren. Die Dienstvorschrift, die so etwas in Deutschland erlaubt, möchte ich mal sehen. Von Besetitz aus fällt unser Blick auf den langen Anstieg zum höchsten Berg des Böhmischen Paradieses, dem Kosakow (Kosakov), ein Schinder bei diesen Temperaturen. Beidseitig des Jeschken-Kosakow-Kammes (Ještědsko-kozákovský hřbet) fällt das Gelände – teils steil, teils sanft - ab, so dass man einerseits den Blick gen Riesengebirge schweifen lassen kann, andererseits über das Böhmische Paradies bis hin zu den Kegelgebirgen des Böhmischen Mittelgebirges. Hinter dem Kosakow- Gipfel fällt der Kamm gemächlich ab. Kleine Weiler gruppieren sich um den Kamm herum und der Blick fällt auf das Ziel des nächsten Tages, die Kumburg (Kumburk). Ein ländliches Quartier in reizender Umgebung finden wir in Tuhaň.
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