Dienstag, 1. Januar 2019

New Horizons erfolgreich an Ultima Thule vorbeigeflogen...



Aufnahme NASA, JHUAPL, New Horizons

Als "Thule" wurde von dem griechischen Seefahrer und Geographen Pytheas von Massalia (um 380 - 310 v. Chr.) die "nördlichste" bekannte Insel bezeichnet, die sich nach seinen Aufzeichnungen sechs Tagesreisen mit dem Schiff nördlich von Brittanien befinden soll. Obwohl sich diese Insel später nie zweifelsfrei identifizieren ließ, gilt sie seitdem als der äußerste nördliche Punkt der Welt. Etwas, was noch weiter weg ist, nennt sich "Ultima Thule" - ein Begriff, der sich mittlerweile sowohl für den nördlichsten Landpunkt der Erde auf Grönland als auch für das Kuiper-Objekt (486958) 2014 MU69 am Rande des äußeren Sonnensystems eingebürgert hat. Und über dieses Kuiperobjekt soll es hier gehen, denn heute, am Neujahrstag des Jahres 2019, hat die Forschungssonde "New Horizons" dessen Weg erfolgreich gekreuzt. Genauer, die Sonde, die bereits im Jahre 2015 das Pluto-System erfolgreich erkundet hat, flog um 6 Uhr 33 MEZ in ca. 3500 km Entfernung und einer Geschwindigkeit von rund 14 km/s an diesem ca. 32x16 km großen Kuiper-Objekt vorbei. Freilich erfuhren die Wissenschaftler im wissenschaftlichen Kontrollzentrum an der John Hopkins-Universität erst um 11 Uhr 29, als die ersten Funksignale die mehr als 6,6 Milliarden Kilometer auf der Erde eintrafen, dass die Mission von Seiten des Raumfahrzeugs offensichtlich erfolgreich absolviert worden ist. Da New Horizon nur über einen 15 Watt-Sender verfügt, wird es jedoch noch eine geraume Zeit (so um die 20 Monate) dauern, bis alle die in den wenigen Minuten Vorbeiflug in seinem zentralen Datenrekorder gesammelten Bild- und Messdaten die Erde erreichen werden. Auf hochaufgelöste Bilder dieser weit entfernten Welt werden wir deshalb noch etwas warten müssen.

Auf jeden Fall weiß man jetzt schon, dass es sich bei Ultima Thule um ein längliches Objekt handelt, wie die ersten übertragenen Bilder des Long-Range Reconnaissance Imager (LORRI) von New Horizons zeigen. Aber es kann sich immer noch um ein "Doppelsystem" aus zwei nahe beieinander liegenden Objekten handeln. Aber dieses Rätsel wird sich bereits in den nächsten Stunden und Tagen lösen lassen... 

Also es erwarten uns noch spannende Tage...

Wer sich mehr darüber interessiert - hier mein schon etwas älteres kostenloses Büchlein über Kuiper-Objekte und Planetoiden (und auch das umfangreiche Mars-Buch gibt es noch gratis)

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