Freitag, 31. Juli 2020

Wanderung von Welbine nach Sebusein und zurück durch die Ritinaschlucht via Tschersing

Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz


Wir sind schon oft auf dem Kamm des östlichen Böhmischen Mittelgebirges gewandert. Die Aussichten, insbesondere über das Elbtal zu den Kegelbergen im westlichen Teil des Gebirges zogen uns immer wieder in ihren Bann. Dabei ist es wichtig, das richtige Wetter zu erwischen, um dieses auch erleben zu können. Die Voraussetzungen scheinen heute dafür bestens geeignet. Wir nehmen die lange Anfahrt nach Welbine (Lbin) in Kauf und schätzen uns glücklich, ein sehr dezentes Hinweisschild bei der Ortsdurchfahrt erspäht zu haben, welches auf einen Parkplatz abseits der Straße hinweist. Die Abstellflächen in den kleinen Bergdörfern sind sehr begrenzt und können sich durchaus als Problem darstellen, wenn man mit mehreren Fahrzeugen anreist. So ist nun alles gut und die Wanderung kann beginnen. 

Durch sommerliche Wiesen wandern wir zunächst zum Kahlenberg (Lysá hora), an dessen Lehnen im Frühjahr prächtig die Hecken und die Kuhschellen blühen. Ich kann es doch auch nicht ändern (!), aber hier gleich zu Beginn unserer Tour erwartet uns schon der Höhepunkt. Die Schar der Wanderfreunde sinkt ins Gras und genießt beglückt die großartige Aussicht. Unter uns liegt idyllisch an der Lehne des Aarhost (Varhošť) die Sommerfrische Kundratitz (Kundratice), jenseits der Elbe Kletschenberg (Kletečná), Milleschauer (Milešovka), Woltarschik (Oltářík), Lobosch (Lovoš), Kostial (Košťál) – nur um die wichtigsten zu nennen – und ganz in der Nähe Radischken (Hradiště) und Radebeule (Radobýl).

Es hilft alles nichts, man muss sich losreißen. So steigen wir an den Schulmeistersteinen ins Tal ab nach Kundratitz, was uns größte Aufmerksamkeit abverlangt. Von Kundratitz wandern wir gemütlich zu dem alten Dorf Tlutschen (Tluče), rechterhand zeigt sich bald der großartige, aus dem Aarhorst (Varhošť)-Massiv herausspringende Rabenstein (Krkavčí skála). Weiter wandern wir zum Deblik, der mit warmen Worten bei Rudolf Kauschka Erwähnung findet. Heute ist von diesem Berg nicht mehr viel erhalten. Große Steinbrüche haben sich in seinen Leib gefressen. Auf unserem Pfad an der Nordseite des Berges ist davon allerdings nichts zu sehen. Der Weg soll uns hinunter nach Sebusein (Sebuzín) bringen, einem schönen Ort am Elbestrom.

Von dem Berge Deblik, dessen Abhänge von den Überresten zahlreicher Wälle bedeckt sind, bietet sich eine, zwar von den mächtigen Kegeln des Mittelgebirges bedeckte, doch sehr interessante Rundsicht. Am Fuße des Berges rauschen der Elbe Wogen, welche sich mühsam zwischen den Felsen hindurchzudrängen scheinen, stattliche Dörfer erheben sich an beiden Ufern, Schluchten, Berge und Thäler wechseln friedlich mit einander ab. Dort liegt auch das freundliche Dorf Sebusein. Kein mächtiges Schloß, nicht hohe Thürme von Kirchen schmücken den Ort, bescheiden und anspruchslos, wie seine gutmüthigen Bewohner, lagert sich der Häuser Bau amphitheatralisch am rechten Ufer der Elbe. Felder und Weinberge umgeben das anmuthige Dörfchen. Und ein Kranz immergrüner Wälder umrahmt ein Bild, das man seinesgleichen nur am Rhein finden kann.“ (Leitmeritzer Wochenblatt, September 1876)

In Sebusein, oh welch Wunder (!) schenkt das „Hospůdka Lucie“ Bier aus, aber auch weniger gehaltvolle Getränke, obwohl als Öffnungzeit erst 16 Uhr avisiert ist. Die Erfrischung ist uns höchst willkommen, denn wir müssen ja wieder hinauf in das Gebirge, Höhenunterschied ca. 450 m, und es ist ziemlich warm geworden. Durch die wildromantische Ritinaschlucht (Soutěska Rytina) wandern wir hinauf nach Tschersing (Čeřeniště). Die Wandergruppe zieht sich mächtig auseinander, so dass ein Verschnaufen angezeigt ist. Der richtige Ort ist dafür der Rastplatz an der beschaulich gelegenen Kirche der Hl. Maria. Das Dorf liegt idyllisch eingebettet zwischen mehreren Bergen am Eingang der Ritinaschlucht. 

Noch liegt ein ordentlicher Anstieg zum Quargelberg (Homolka) vor uns, der aber noch einmal mit schönen Aussichten zum Milleschauer belohnt wird. Danach geht es durch ein sanftes Wiesental stetig abwärts, bis wir endlich Welbine wieder erreicht haben.

Die GPS Daten zu dieser Tour findet man hier.



 

Auf dem Weg zum Kahleberg



Auf dem Kahleberg










Im Blick der Aarhorst





Abstieg an den Schulmeistersteinen





Der Rabenstein am Aarhorst


Durchblick zum Radischken


In Sebusein




Ein seltener Gast: Herr Hirschkäfer


Aufstieg durch die Ritinaschlucht







In Tschersing





Glückliche Rinder auf den Höhen des Böhmischen Mittelgebirges






Letzter Blick zum Radischken, gerade noch zu erkennen die Hasenburg

Donnerstag, 30. Juli 2020

Kater Schnuggel senior (genannt "Katerle")


Arnika auf der Lauschewiese (Zittauer Gebirge)

Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf






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