Mittwoch, 19. Februar 2025

Der Aussichtsturm auf dem Burgsberg in Warnsdorf

 Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf


Die von den Städten Seifhennersdorf i. Sa. und Warnsdorf i. B. (Varnsdorf) überall sichtbare Dominante ist der unmittelbar an der Grenze liegende 440 Meter hohe Burgsberg (Hrádek) mit der Burgsbergwarte. Der 29 Meter hohe Aussichtsturm mit Ausflugsrestaurant wurde 1904 nach nur einjähriger Bauzeit eingeweiht.
 

Man erreicht die Burgsbergwarte nach dem Grenzübergang Zollstraße über die Straßen Blatenská,
Petra Bezruče und Hradní. Am Waldrand gibt es einen großen Parkplatz. Dann geht man zu Fuß auf dem Wanderweg oder auf dem asphaltierten Fahrweg. Eventuell kann man auch bis ganz nach oben fahren (im Winter gesperrt!).
Ohne Fahrzeug folgt man ab Grenzübergang dem gelben Wanderweg.
 

Text von der Infotafel:
Der Aufbau dieses Wahrzeichens von Warnsdorf wurde in den Jahren 1903-1904 zu einem wichtigen Thema für die meisten Einwohner von Warnsdorf. Die Warnsdorfer beteiligten sich an den Bauarbeiten und transportierten das Baumaterial. Fast die Hälfte der Baukosten wurde durch eine Anleihe des Fürsten von Liechtenstein in einer Höhe von 50 000 Kronen bestritten. Der gemauerte Hochbau mit einer Fachwerkskonstruktion und mit zwei Kellergeschossen wurde am 15. 5. 1904 feierlich eröffnet. Hier fanden zahlreiche gesellschaftliche Veranstaltungen statt.
Alte Postkarte um 1910
 

In den Jahren 1945-1967 wurde auf dem Burgsberg eine Truppe der Grenzwache stationiert. Nach dem Abzug der Tschechoslowakischen Armee und der Sanierung des Hauptgebäudes (1967-1969) wurde das Gebäude, mit Ausnahme des Turmes, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Nach der misslungenen Privatisierung und der unfertigen Modernisierung wurde aus dem Burgsberg in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts eine Ruine ohne Dach und Turm.
Foto aus der Ausstellung im Turm.
 

Die Totalsanierung des Objektes erfolgte seit 2000. Es wurden Schritt für Schritt der Aussichtsturm (2003) mit einer Dauerausstellung über die Geschichte und die Rettungsarbeiten dieses Kulturdenkmals und ein Ausstellungssaal (2005) der Bevölkerung zugänglich gemacht. Der Burgsberg hat den Tschechischen Fassadenwettbewerb 2005 gewonnen.
Foto von 2018
 

Von 2021 bis 2024 fand eine weitere Revitalisierungsphase statt. Sie umfasste den Neuaufbau der Außenterrasse, die Instandsetzung der Außenzugangstreppe und den Bau eines Parkplatzes samt Zufahrt.
Foto vom 12.01.2022 – Abriss vom Laubengang
 

Die feierliche Wiedereröffnung der Burgsbergwarte fand mit vielen Gästen am 20. Oktober 2024 statt.
Foto vom Januar 2025
 

Anblick vom oberen Parkplatz aus – mit neuer Landschaftsgestaltung.
 

Über die neue Außentreppe zum 29 Meter hohen Aussichtsturm.
 

Die Eintrittskarte
 

Im unteren Teil geht es über breite Steintreppen, …
 

… dann über eine Holztreppe …
 

… und zum Schluss über diese Wendeltreppe …
 

… zur 20 Meter hohen Aussichtsetage. Dabei waren im Turminneren 90 Stufen zu erklimmen.
 

Zur Orientierung sind an den Fensterbrettern beschriftete Panoramafotos angebracht.
 

Die gleiche Gegend als Foto im Januar 2025, mit dem Warnsdorfer Spitzberg (Špičák, 544 Meter) im Osten.
 

Im Südosten über Warnsdorf (Varnsdorf) und Großschönau: Der Kamm vom Isergebirge (Jizerské hory)
 

Das Zittauer Gebirge im Süden
 

Nach dem Tannenberg (Jedlová, 774 Meter) wird es im Südwesten flacher.
 

Der Wolfsberg (Vlčí hora, 591 Meter) und die Stadt Rumburg (Rumburk) im Nordwesten
 

Mit Seifhennersdorf und dem Kottmar (582 Meter) schließt sich der Rundblick.
 

Jetzt größer:
Der Warnsdorfer Spitzberg (Špičák, 544 Meter), einst mit Baude und Turm
 

Die Tafelfichte (Smrk, 1124 Meter)
 

Wittigberg (Smědavská hora, 1084 Meter) und Taubenhaus (Hulobnik, 1070 Meter), davor die Windkraftanlagen auf dem Kahleberg (Lysý vrch, 643 Meter)
 

Die Kesselkoppe (Kotel, 1435 Meter) im Riesengebirge (Krkonoše) in 67 Kilometer Entfernung, vorn die Windkraftanlagen auf dem Steinberg (Kamenný vrch, 412 Meter)
 

Der Breiteberg (510 Meter) mit dem Dr.-Curt-Heinke-Turm
 

Langer Berg (Dlouhá hora, 748 Meter), Rozsocha (767 Meter), Kalkberg (Vápenný, 790 Meter) und Jeschken (Ještěd, 1012 Meter), davor Töpfer (582 Meter) und Ameisenberg (575 Meter).
 

Der Gipfel vom Jeschken (Ještěd, 1012 Meter) mit dem 88 Meter hohen Turm
 

Der Hochwald (749 Meter) mit Turm und Baude
 

Die Lausche (793 Meter) in Waltersdorf
 

Der Aussichtsturm auf der Lausche (793 Meter)
 

Der Tollenstein (Tolštejn, 670 Meter)
 

Der Tannenberg (Jedlová, 774 Meter) mit Aussichtsturm und zwei Sendemasten
 

Der Aussichtsturm auf dem Wolfsberg (Vlčí hora, 591 Meter) neben der abgebrannten Baude
 

Der Aussichtsturm auf dem Rauchberg (Dymnik, 516 Meter)
 

Der Bieleboh (499 Meter) mit Aussichtsturm
 

Kirche des Heiligen Franziskus von Assisi in Schönborn (Studánka)
 

Der Wasserturm in Neugersdorf
 

Der Gipfel vom Kottmar (582 Meter), rechts der Anlaufturm der Sprungschanze.
 

Der schon ewig geschlossene Aussichtsturm auf dem Kottmar (582 Meter)
 

Die Kreuzkirche in Seifhennersdorf
 

Noch ein Blick nach oben in die Turmspitze …
 

… und nach unten auf den Schatten der Turmspitze.
 

Das renovierte Treppenhaus von oben
 

Der mit großem Aufwand sanierte Komplex auf dem Burgsberg (Hrádek, 440 Meter) ist immer einen Besuch wert. Das Ziel wäre perfekt, wenn es außer der tollen Aussicht auch noch ein gastronomisches Angebot gäbe.
 

Die (übersetzte) Touristische Visitenkarte:
TOURISTISCHE VISITENKARTE 
Warnsdorf
Stadt am Fuße des Lausitzer Gebirges, Ausgangspunkt für die Böhmische Schweiz und die Lausitz
In den Jahren 1849–68 war sie das größte Dorf der österreichischen Monarchie.
 

TOURISTISCHE VISITENKARTE 
Burgsberg 429 m
Aussichtsturm in Warnsdorf von 1904, 29 m hoch, am 18. Juli 2003 wiedereröffnet
 

GEDENKVISITENKARTE
120 Jahre Aussichtsturm Hrádek – Burgsberg 1904-2024

 

Montag, 17. Februar 2025

Der Aussichtsturm Steinitzer Treppe

Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf

Der Ort Steinitz liegt in der Niederlausitz, etwa einen Kilometer südlich der Stadt Drebkau.

Am nördlichen Rand des rekultivierten Tagebaus Welzow-Süd liegt die Endmoränenlandschaft „Steinitzer Alpen“. Auf der mit 170 Metern höchsten Erhebung wurde 2012 im Rahmen der Bergbausanierung ein Aussichtsturm mit außergewöhnlicher Bauweise eröffnet.

Man fährt von Spremberg die Drebkauer Straße und biegt nach Überquerung der B97 rechts auf Am Tagebau ab. Nach einem knappen Kilometer biegt man links Richtung Papproth ab. Nach 7,5 Kilometern biegt kurz vor dem Ort in die Tagebaurandstraße = Radweg Niederlausitzer Runde links ab. Den Parkplatz erreicht man nach weiteren 2,7 Kilometern. 

Man kann auch von Drebkau aus über Raakow nach Steinitz und dann auf der Kauscher Straße zum Parkplatz gelangen.
Oder man gibt ins Navi die Koordinaten vom Parkplatz ein:
51°37'15" N, 14°13'15" E
 

Vom Parkplatz führt der Weg nach der Schranke zum Ziel.

 

Zu Fuß sind es nur 5 Minuten.

 

Plötzlich taucht zwischen den Bäumen ein Gebilde auf, das an eine Sprungschanze erinnert.

Text von der Infotafel:

Steinitzer Treppe
Die am 2. August 2012 eröffnete Aussichtsplattform „Steinitzer Treppe“ befindet sich auf der höchsten Erhebung der „Steinitzer Alpen“ im gleichnamigen Ort der Stadt Drebkau. Optisch erinnert der 117 Tonnen schwere Stahlgigant an den Ausleger einer Förderbrücke im Braunkohlentagebau.
Manche Besucher sahen in dem Bauwerk auch einen liegenden Dinosaurier. 
Die Konstruktion hat 58 Meter Gesamtlänge. 
 

Der Zugang zu dem ungewöhnlichen „Aussichtsbauwerk“ – errichtet vom damaligen Bergbaubetreiber, dem Energiekonzern Vattenfall.

 

Die Jahreszahl erinnert an das Baujahr.

 

Für Rollstuhlfahrer wurde extra ein Schrägaufzug angebracht, damit auch sie die Aussicht genießen können.

Er war aber außer Betrieb.

Am Eingang ist noch die Drehtür vom Kassenautomat erhalten. 2019 wurde das Eintrittsgeld abgeschafft, die Steinitzer Treppe ist nun kostenfrei ganzjährig begehbar.

 

Über 101 Stufen erklimmt man die 35 Meter lange schräge Treppe.

 

Auf der rund 20 Meter hohen Aussichtsplattform

 

Der Ausblick beginnt nach Südosten.

 

Aussicht nach Süden

 

Der Südwesten

Im Westen ist schon alles grün

 

Der Nordwesten

 

Der Norden Richtung Drebkau

 

Im Nordosten endet der einsehbare Sektor.

 

Jetzt größer:

Kraftwerk Schwarze Pumpe bei Spremberg
 

Hinter dem Tagebau: Die Kette des Lausitzer Berglandes

Sornßiger Berg (503 Meter), Hochstein (534 Meter), Steinberg (494 Meter), Czorneboh (556 Meter) und Hromadnik (508 Meter)
 

Bagger im Tagebau Welzow-Süd, darüber Czorneboh (556 Meter) und Hromadnik (508 Meter)

 

Die Abraumförderbrücke F60, darüber links der Drohmberg (432 Meter), rechts der Mönchswalder Berg (447 Meter)

Noch ein Bagger, darüber links Wüsteberg (349 Meter) und Walberg (360 Meter), rechts der Keulenberg (413 Meter)

Windkraftanlagen vom Windpark Woschkow, links vorn der Wasserturm Neupetershain

Der Windpark Casel-Greifenhain

Aus 56 Kilometer Entfernung: Tropical Islands bei Brand

Kraftwerk Jänschwalde 

Die Rekultivierung geht weiter – es ist noch viel zu tun!

Ein Besuch der Steinitzer Treppe lohnt nicht nur wegen der Aussicht, sondern vor allem wegen der unkonventionellen Bauweise, die sie von allen anderen „Türmen“ unterscheidet. Sie zählt heute zu den Besuchermagneten der Stadt Drebkau.


 Wer gerne mehr Nervenkitzel hätte, für den kann als Highlight das Abseilen von der 19 Meter hohen Aussichtsplattform empfohlen werden. 

 
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