Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf
Die von den Städten Seifhennersdorf i. Sa. und Warnsdorf i. B.
(Varnsdorf) überall sichtbare Dominante ist der unmittelbar an der
Grenze liegende 440 Meter hohe Burgsberg (Hrádek) mit der
Burgsbergwarte. Der 29 Meter hohe Aussichtsturm mit Ausflugsrestaurant
wurde 1904 nach nur einjähriger Bauzeit eingeweiht.
Man erreicht die Burgsbergwarte nach dem Grenzübergang Zollstraße über die Straßen Blatenská,
Petra
Bezruče und Hradní. Am Waldrand gibt es einen großen Parkplatz. Dann
geht man zu Fuß auf dem Wanderweg oder auf dem asphaltierten Fahrweg.
Eventuell kann man auch bis ganz nach oben fahren (im Winter gesperrt!).
Ohne Fahrzeug folgt man ab Grenzübergang dem gelben Wanderweg.
Text von der Infotafel:
Der Aufbau dieses
Wahrzeichens von Warnsdorf wurde in den Jahren 1903-1904 zu einem
wichtigen Thema für die meisten Einwohner von Warnsdorf. Die Warnsdorfer
beteiligten sich an den Bauarbeiten und transportierten das
Baumaterial. Fast die Hälfte der Baukosten wurde durch eine Anleihe des
Fürsten von Liechtenstein in einer Höhe von 50 000 Kronen bestritten.
Der gemauerte Hochbau mit einer Fachwerkskonstruktion und mit zwei
Kellergeschossen wurde am 15. 5. 1904 feierlich eröffnet. Hier fanden
zahlreiche gesellschaftliche Veranstaltungen statt.
Alte Postkarte um 1910
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In den Jahren 1945-1967 wurde auf dem Burgsberg eine
Truppe der Grenzwache stationiert. Nach dem Abzug der
Tschechoslowakischen Armee und der Sanierung des Hauptgebäudes
(1967-1969) wurde das Gebäude, mit Ausnahme des Turmes, der
Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Nach der misslungenen Privatisierung
und der unfertigen Modernisierung wurde aus dem Burgsberg in den 90er
Jahren des 20. Jahrhunderts eine Ruine ohne Dach und Turm.
Foto aus der Ausstellung im Turm.
Die Totalsanierung des Objektes erfolgte seit 2000. Es
wurden Schritt für Schritt der Aussichtsturm (2003) mit einer
Dauerausstellung über die Geschichte und die Rettungsarbeiten dieses
Kulturdenkmals und ein Ausstellungssaal (2005) der Bevölkerung
zugänglich gemacht. Der Burgsberg hat den Tschechischen
Fassadenwettbewerb 2005 gewonnen.
Foto von 2018
Von 2021 bis 2024 fand eine weitere Revitalisierungsphase statt.
Sie umfasste den Neuaufbau der Außenterrasse, die Instandsetzung der
Außenzugangstreppe und den Bau eines Parkplatzes samt Zufahrt.
Foto vom 12.01.2022 – Abriss vom Laubengang
Die feierliche Wiedereröffnung der Burgsbergwarte fand mit vielen Gästen am 20. Oktober 2024 statt.
Foto vom Januar 2025
Anblick vom oberen Parkplatz aus – mit neuer Landschaftsgestaltung.
Über die neue Außentreppe zum 29 Meter hohen Aussichtsturm.
Die Eintrittskarte
Im unteren Teil geht es über breite Steintreppen, …
… dann über eine Holztreppe …
… und zum Schluss über diese Wendeltreppe …
… zur 20 Meter hohen Aussichtsetage. Dabei waren im Turminneren 90 Stufen zu erklimmen.
Zur Orientierung sind an den Fensterbrettern beschriftete Panoramafotos angebracht.
Die gleiche Gegend als Foto im Januar 2025, mit dem Warnsdorfer Spitzberg (Špičák, 544 Meter) im Osten.
Im Südosten über Warnsdorf (Varnsdorf) und Großschönau: Der Kamm vom Isergebirge (Jizerské hory)
Das Zittauer Gebirge im Süden
Nach dem Tannenberg (Jedlová, 774 Meter) wird es im Südwesten flacher.
Der Wolfsberg (Vlčí hora, 591 Meter) und die Stadt Rumburg (Rumburk) im Nordwesten
Mit Seifhennersdorf und dem Kottmar (582 Meter) schließt sich der Rundblick.
Jetzt größer:
Der Warnsdorfer Spitzberg (Špičák, 544 Meter), einst mit Baude und Turm
Die Tafelfichte (Smrk, 1124 Meter)
Wittigberg (Smědavská hora, 1084 Meter) und Taubenhaus (Hulobnik,
1070 Meter), davor die Windkraftanlagen auf dem Kahleberg (Lysý vrch,
643 Meter)
Die Kesselkoppe (Kotel, 1435 Meter) im Riesengebirge (Krkonoše) in
67 Kilometer Entfernung, vorn die Windkraftanlagen auf dem Steinberg
(Kamenný vrch, 412 Meter)
Der Breiteberg (510 Meter) mit dem Dr.-Curt-Heinke-Turm
Langer Berg (Dlouhá hora, 748 Meter), Rozsocha (767 Meter),
Kalkberg (Vápenný, 790 Meter) und Jeschken (Ještěd, 1012 Meter), davor
Töpfer (582 Meter) und Ameisenberg (575 Meter).
Der Gipfel vom Jeschken (Ještěd, 1012 Meter) mit dem 88 Meter hohen Turm
Der Hochwald (749 Meter) mit Turm und Baude
Die Lausche (793 Meter) in Waltersdorf
Der Aussichtsturm auf der Lausche (793 Meter)
Der Tollenstein (Tolštejn, 670 Meter)
Der Tannenberg (Jedlová, 774 Meter) mit Aussichtsturm und zwei Sendemasten
Der Aussichtsturm auf dem Wolfsberg (Vlčí hora, 591 Meter) neben der abgebrannten Baude
Der Aussichtsturm auf dem Rauchberg (Dymnik, 516 Meter)
Der Bieleboh (499 Meter) mit Aussichtsturm
Kirche des Heiligen Franziskus von Assisi in Schönborn (Studánka)
Der Wasserturm in Neugersdorf
Der Gipfel vom Kottmar (582 Meter), rechts der Anlaufturm der Sprungschanze.
Der schon ewig geschlossene Aussichtsturm auf dem Kottmar (582 Meter)
Die Kreuzkirche in Seifhennersdorf
Noch ein Blick nach oben in die Turmspitze …
… und nach unten auf den Schatten der Turmspitze.
Das renovierte Treppenhaus von oben
Der mit großem Aufwand sanierte Komplex auf dem Burgsberg (Hrádek,
440 Meter) ist immer einen Besuch wert. Das Ziel wäre perfekt, wenn es
außer der tollen Aussicht auch noch ein gastronomisches Angebot gäbe.
Die (übersetzte) Touristische Visitenkarte:
TOURISTISCHE VISITENKARTE
Warnsdorf
Stadt am Fuße des Lausitzer Gebirges, Ausgangspunkt für die Böhmische Schweiz und die Lausitz
In den Jahren 1849–68 war sie das größte Dorf der österreichischen Monarchie.
TOURISTISCHE VISITENKARTE
Burgsberg 429 m
Aussichtsturm in Warnsdorf von 1904, 29 m hoch, am 18. Juli 2003 wiedereröffnet
GEDENKVISITENKARTE
120 Jahre Aussichtsturm Hrádek – Burgsberg 1904-2024