Die Insektenfamilie der Netzflügler ist bei uns, vergleicht man sie mit Käfern, Fliegen oder Schmetterlinge, nicht sonderlich artenreich. Ihr bekanntester Vertreter dürfte wohl die Florfliege, das Goldauge, sein - ein äußerst nützliches Insekt in unseren Gärten. Als nächstes kommt vielleicht noch der Ameisenlöwe, den die meisten zwar vom Namen her, aus Tierfilmen, aber kaum von eigenem Angesicht her kennen. Ausgewachsen ähnelt er einer Wasserjungfer, d.h. einer Kleinlibelle. Er ist bei uns im Sandsteingebirge nicht selten und ich werden ihn hier gelegentlich einmal vorstellen. Aber jetzt geht es um die Kamelhalsfliege (Raphidia spec.), die ihren Namen wegen ihres langen "Halses" erhalten hat:
Bei uns gibt es 16 Arten, die aber für den Laien nur schwer zu unterscheiden sind. Ich vermute z.B. daß das von mir fotografierte Exemplar der Art Raphidia notata angehört, wegen des dunklen Flecks an der Flügelunterkante. Die Imagines (also die ausgewachsenen Insekten) jagen genauso wie die Florfliegen vor allem Blattläuse. Weibchen - so wie hier eins abgebildet - besitzen einen langen Legebohrer, mit dem sie ihre Eier unter loser Rinde und in toten Holz ablegen. Die Larven, die daraus schlüpfen und ungefähr zwei Jahre bis zur Verpuppung brauchen, leben genauso räuberisch wie die Imagines. Kamelhalsfliegen kann man insbesondere im Mai und im Juni im dichten Bewuchs von Brennesseln und Sträuchern an Bachrändern beobachten. Für den Makrofotografen ist es dabei außerordentlich erfreulich, daß sie nicht gerne wegfliegen.
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