Blattschneiderameisen gibt es in den Tropen, Blattschneiderbienen auch bei uns. Beide Insektengruppen gehören der Ordnung der Hautflügler (Hymenoptera) an. Im Gegensatz zu Blattschneiderameisen (oder Ameisen allgemein) leben Blattschneiderbienen solitär, d.h. nur für sich allein. Zu ihrer Brutpflege gehört das Austapezieren der Brutzellen mit frischen Blattstückchen, die sie sauber von Bäumen und Sträuchern abtrennen und im Fluge zu ihren Bestimmungsort transportieren - so wie hier an eine trockene Erdwand im Tal der Einsamkeit (Udoli samoty) bei Böhmisch Zwickau (Cvikov). In jede dieser Brutzellen wird außerdem ein reichlicher Pollenvorrat eingelagert und mit jeweils einem Ei versehen. Anschließend verschließt die Biene ihre Brutzelle mit weiteren herangeschleppten Blattstückchen. Von den Pollen lebt die Larve ein paar Monate, bis sie sich ausgewachsen in einen Kokon einspinnt, darin den Winter übersteht um im darauffolgenden Frühjahr zu schlüpfen und von neuem frisches Blattzeug - nun für ihren Nachwuchs - zu schneidern. Bei dem von mir fotografierten Exemplar handelt es sich um die nicht gerade häufige Schwarzbürstige Blattschneiderbiene (Megachile nigriventris), die in vielen Teilen Deutschlands mittlerweile verschwunden ist.
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