Donnerstag, 17. Februar 2011

Freund und Feind


Die Blattläuse (Sternorrhyncha) sind eine sehr artenreiche Insektengruppe, die sich saugend von Pflanzensäften ernähren. Sind die Pflanzen, an denen sie saugen, Nutz- oder Zierpflanzen, dann sind sie nicht gern gesehen. Andernfalls faszinieren sie (in Mitteleuropa gibt es ca. 850 Arten) durch ihre Biologie. Als Stichwort möchte ich hier nur die "Jungfernzeugung" oder Parthogenese nennen, welche die ungeflügelten Formen (wie hier auf meinem Foto) hervorbringt.  Im Frühljahr schlüpfen aus im Herbst abgelegten Eiern erst einmal nur weibliche Blattläuse aus. Diese gebären durch Parthogenese (also ohne männliche Befruchtung) ununterbrochen weitere lebende weibliche Läuse. Nach etwa zwei Wochen erzeugt diese neue Generation schon wieder Läuse, so daß es schnell zu einer Massenvermehrung kommen kann. Erst im Herbst entstehen auch Männchen. Die von ihnen befruchteten Weibchen legen schließlich winterharte Eier ab und im Frühjahr beginnt der Zyklus von Neuem. Blattläuse sind die Melkkühe der Ameisen. Deshalb findet man auf Blattlauskolonien oft Ameisen, welche die Blattläuse gegen ihre Freßfeinde wie Marienkäfer, Florfliegenlarven ("Blattlauslöwe") oder, wie auf dem Foto, Schwebfliegenmaden, verteidigen. Ihr Lohn ist ein zuckerhaltiges Sekret, auf dem die Ameisen genauso scharf sind wie der Penner auf seinen Alk.




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