Daß es Meerrettich gerieben in Gläschen im Supermarkt gibt und er sehr scharf schmeckt, und daß eine Meerettichsoße eine durchaus delikate Soße zu diversen Gerichten sein kann, ist allgemein bekannt. All das sieht man der durchaus eindrucksvollen, oft über einem Meter hohen weißblühenden Pflanze nicht an, die man vereinzelt überall auf fetten Wiesen oder feuchten Bachufern findet. Alle diese Pflanzen sind Abkömmlinge verwilderter Meerettichpflanzen (Armoracia rusticana). Man vermutet, daß dieses aus Südosteuropa stammende Kreuzblütengewächs erst seit dem Mittelalter in Mitteleuropa auftritt. Kommerziell baut man es heute besonders im Spreewald und im Fränkischen Raum an, wo dann auch aus den geriebenen Wurzeln der Inhalt der genannten Gläschen hergestellt wird. In Bautzen (Oberlausitz) rührt man dann noch zermalene Senfkörner (und noch ein paar andere Ingredienzien) hinzu, woraus schließlich der unverzichtbare "Bautzener Senf" entsteht.
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