Donnerstag, 12. Januar 2012

Felsenburg Arnstein in der hinteren Sächsischen Schweiz

Im Elbsandsteingebirge, sowohl im sächsischen als auch im böhmischen Teil, gibt es einige alte Felsenburgen. Heute möchte ich kurz den Arnstein in der Nähe von Ottendorf vorstellen, die, da gut ausgeschildert, relativ leicht zu finden ist. Ein guter Ausgangspunkt für eine Wanderung dahin ist die sogenannte Buschmühle im Kirnitzschgrund.


Der Arnstein war eine der bedeutenderen Felsenburgen im Elbsandsteingebiet. Wann sie genau gegründet wurde, ist unbekannt. Ein gute Schätzung ist um das Jahr 1350 (oder etwas früher), als man diesen recht unzugänglichen Gebirgsteil der damaligen Herrschaft Wildenstein langsam zu Siedlungszwecken zu erschließen begann. Auch hier hatten die einst mächtigen Herrn der Berken von Duba ihre Hand im Spiel. Der Name Arnstein läßt sich auf das mittelhochdeutsche Wort "Arn" für "Adler" zurückführen. Diese Namensdeutung ist aber nicht sicher, denn auch ein "Arnold" könnte Namenspatron dieser Burg gewesen sein.


Die Burg liegt an einem Abzweig des Weges entlang der Kirnitzsch, welcher heute noch vorhanden ist und von der Buschmühle nach Ottendorf führt. Sie war wahrscheinlich als Schutz- und Geleitburg konzipiert worden mit vielleicht 20 Mann Besatzung. Später entwickelte sie sich zu einem Raubnest und wurde deshalb vom Oberlausitzer Sechsstädtebund im Jahre 1436 belagert und auch teilweise zerstört. Danach sind Instandsetzungsarbeiten nachweisbar, wobei jedoch die Unterburg aufgegeben wurde. Kurze Zeit später wurde der Arnstein wieder als Ausgangspunkt ausgedehnter Raubzüge seiner Bewohner bekannt, was dazu führte, daß 1451 eine Übergabe an die sächsische Herrschaft erzwungen wurde. In deren Verlauf hat man alle Aufbauten endgültig zerstört, um die weitere Nutzung als "Raubritterburg" zu verhindern. Seitdem (also seit 561 Jahren) liegt sie nun in Trümmern...


Wenn man sich heute ein Bild von dieser einst durchaus stattlichen Burg machen will, so ist das gar nicht so einfach. Wie alle Felsenburgen in diesem Gebiet bestanden die meisten Gebäude und "Mauern" (besser Palisaden) aus Holz und sind längst vergangen. Nur die Balkenlager, in Stein gehauene Treppenstufen und andere, in den weichen Sandstein getriebene Höhlungen (z.B. die Zisterne), sind heute noch einigermaßen deutlich zu identifizieren. Auch eine Anzahl sehr alter Felszeichnungen (z.B. ein Malteserkreuz sowie eine Anzahl Kardinalskreuze) lassen sich  an den Felswänden identifizieren. Die Kardinalskreuze könnten, so eine Interpretation, auf einen der ehemaligen Besitzer hinweisen: Heinrich der III Berka von Duba (gestorben 1333) war Bischof von Olmütz 




ca. 5 m tiefe rechteckig ausgehauene (2 x 3 m) Zisterne ...



Die ehemals bebaute Fläche betrug ungefähr 200 m². Man muß sich vorstellen, daß die Gebäude in Holz in Blockbauweise errichtet worden sind. Mauerreste sind nicht nachweisbar.

Von hier oben hat man eine atemberaubende Aussicht auf die benachbarten Felswände, die selbst diese bei trüben Wetter und leichten Schneefall gemachten Aufnahmen erahnen lassen..







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