Fährt man über Deutsch-Gabel nach Brins (Briniste) und von dort weiter nach Wellnitz (Velenice), dann kommt man, wenn man von der Hochfläche die Serpentinen hinunter in den Ort fährt, an einer Felsenkapelle vorbei, die zu besichtigen es sich auf jeden Fall lohnt. Sie ist mittlerweile über 300 Jahre alt, diente erst als Ersatzkirche von Wellnitz und später als Andachtskapelle ("Rosenkranzkapelle"). Nur die fast 50 Jahre Sozialismus haben ihr nicht gut bekommen. Ein Teil des Interiors wurde bereits zur Zeit der Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung gestohlen, später einige Sandsteinfiguren enthauptet und die Wände mit Namen und Sprüchen beschmiert. Erst nach der "samtenen Revolution" in Tschechien hat man sich ihr wieder angenommen, ein neues Dach aufgesetzt und den Eingang und die beiden Fenster mit Gittern versehen. Und die frischen Blumen im Sommer und die kleine, bescheidene Weihnachtskrippe im Winter zeigen, daß sie nicht vergessen ist und es Menschen gibt, die sich um dieses Kleinod kümmern.
Das in drei Bereiche geteilte Innere zeigt Ausschnitte aus der Passionsgeschichte Christi, wie sie ein Wellnitzer Volkskünstler mit Namen Schille in mühevoller Arbeit in den Jahren 1710 bis 1711 in den Felsen gehauen hat. Die Skulpturen waren ursprünglich bunt bemalt und bei einigen ist die Farbe noch heute zu erkennen.
Maria mit der Sacra Sindone?
Sehr fein sind die Mauern und Gebäude von Jerusalem gestaltet...
Der gekreuzigte Christus auf Golgotha...
Ursprünglich waren auch die Außenwände der Kapelle mit angehangenen Steintafeln geschmückt, die sich besonders auf die Weihnachtsgeschichte bezogen haben bzw. aus dem Rosenkranzzyklus stammten. Sie sind fast alle gestohlen oder zerstört worden. Nur eine von ihnen hat überlebt und ist jetzt in der Kapelle aufgestellt:
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ein schönes Zeugnis der tiefen Gläubigkeit der Menschen vor Ort. Erhaltenswerter Kulturschatz.
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