Samstag, 7. September 2013

Dämmerungsstrahlen am Abend des 6. September 2013

Ein Gastbeitrag von Prof. Matthias Dopleb, Zittau

Der Himmel war am Abend, als diese Aufnahme über dem Kristina-See bei Grottau (Hradek, Nordböhmen) gelang, außergewöhnlich klar. Im Licht der Dämmerung zeigten sich über dem Horizont feine, schräg liegende Lichtsäulen, die als Dämmerungsstrahlen bekannt sind. Sie entstehen durch Vorwärtsstreuung des Sonnenlichts an feinen Aerosol- bzw. Staubpartikel in der oberen Troposphäre. Wenn die mit diesen Partikeln durchsetzte Luftschicht nicht zu dick ist, dann zeichnet sich der Schatten topographischer Strukturen (Berge), hinter der die Sonne bei ihrem Untergang gerade verschwindet, als blaue (da nicht mehr vom Sonnenlicht getroffene) Bereiche zwischen den Dämmerungsstrahlen ab. Ich (M.S.) vermute, daß es sich bei den lichtstreuenden Partikel um ganz feinen Saharastaub handeln könnte, denn im Wetterbericht war zu sehen, wie das Hochdruckgebiet, das uns dieses klare und warme Spätsommerwetter beschert, relativ schnell von der iberischen Halbinsel nach Mitteleuropa gewandert ist. 

Das seltene Purpurlicht-Phänomen zusammen mit auffälligen Dämmerungsstrahlen tritt besonders nach starken Vulkanausbrüchen auf, wenn sich deren Staub über die Welt ausbreitet. Interessant wäre es in diesem Fall gewesen, wenn man auch mal einen Blick in Richtung Osthimmel gewagt hätte. Dort können aufgrund atmosphärenoptischer Effekte die Dämmerungsstrahlen zusammen laufen und sogenannte Gegendämmerungsstrahlen bilden.

Und hier die Aufnahme etwas kontrastverstärkt... Und heute Abend (so um 19.40) mal schauen, ob sie noch da sind...


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