Donnerstag, 9. Januar 2014

La Gomera - Die Palmeninsel (Teil 1)

Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz


La Gomera ist eine der drei westlichen kanarischen Inseln, etwa 15 Seemeilen von Teneriffa entfernt. Die Landschaft ist wild, großartig, im Norden schroffer als im Süden der Insel. Sie gleicht einem riesenhaften Felseiland, aus dem sich verschiedene Gipfel herausheben. Dem Besucher präsentiert sich Gomera sympathisch, aber die Insel verfügt aber nicht über die spektakulären Elemente, wie z.B. La Palma. Treffend schildert Erich Wustmann einige ihrer Wesenszüge:

'Nicht überall gibt es auf Gomera Wälder, fruchtbare Höhen und Täler, idyllische Plätzchen im Grünen und windgeschützte Hänge. Wir besuchen Siedlungen, die der Sonne und dem Wind erbarmungslos ausgesetzt sind, wo es nur Steine gibt, statt fruchtbare Böden und wo die Menschen trotzdem leben müssen.

Die Gomerer sind ohne Zweifel die besten Terrassenbauer auf den Kanaren. Sie legen ihre Mauern dort an, wo eine Feldbestellung ganz aussichtslos erscheint. Jedes Krümchen Erde kratzen sie zusammen. So entstehen allmählich fruchtbare Anlagen in einer trostlosen steinernen Wüste. Wo es früher nur Wolfsmilchgewächse gab, gedeiht heute der beste Wein. Mais wechselt mit Tabak und Tomaten.

Da auch auf Gomera der Regen sehr spärlich gefallen ist, sind die Felder auf eine künstliche Bewässerung angewiesen. Auf den Bergen gibt es Quellen, im Tal genügend Grundwasser. So dass nur Fleiß dazu gehört, um die Pflanzen wachsen zu lassen.'

Auffällig sind auf Gomera die Palmen in den Trockentälern und auf den Terrassen, sie gedeihen hier prächtig und prägen das Landschaftsbild. Eine andere wichtige botanische Besonderheit ist der immergrüne Lorbeerwald, Laurisilva, zu dessen Schutz der Nationalpark Garajonay eingerichtet wurde. 


Das einzigartige Ökosystem ist auch Bestandteil des Weltnaturerbes. Durch die Nebel des Passat sind Stämme und Äste der Bäume mit Moosen und Flechten überzogen. Im Nebel ist es hier gespenstisch. Durch verheerende Brände wurde der Biotop 2012 schwer in Mitleidenschaft gezogen. Ähnliche, aber kleinere Laurisilva-Bestände gibt es noch auf La Palma, Teneriffa, El Hierro und Madeira. Auch Bananen werden auf Gomera angebaut, bei weitem aber nicht in dem Umfang wie auf La Palma.

La Gomera war Mitte des vorigen Jahrhunderts ein Refugium der Blumenkinder. Wer mit offenen Augen die Insel erkundet, dem mag es gelingen, noch des einen oder anderen Exemplars eines Alt-Hippies ansichtig zu werden. Valle Gran Rey (Tal des großen König) ist dafür immer noch eine angesagte Adresse. (Artikel)

Wissenswert ist auch, dass Christoph Kolumbus drei seiner Entdeckungsfahrten von La Gomera aus gestartet hat. Nicht nur, dass die kanarischen Inseln der westlichste Außenposten Spaniens im Antlantik war, er konnte von hier auch die ständig wehenden Passatwinde aus Nordost für seine Unternehmungen nutzen.

Es sei noch erwähnt, dass die Gomerer über ein einzigartiges Kommunikationsmittel verfügen : die Pfeifsprache (el Silbo). Zum Hausgebrauch wird sie wohl auch heute noch gepflegt. Man kann sich das so vorstellen:


Auf welches kulturelle Niveau beispielsweise Verkaufsschulungen, Talkshows oder gar Debatten im Bundestag gehoben werden könnten, wäre el Silbo hierfür Pflichtsprache, mag man sich gern vorstellen...

























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1 Kommentar:

  1. :-D el Silbo als Zweitsprache waere schon ein Genuss.
    Als Pflicht-/Hauptsprache wuerde es aber wohl etliche 'Schaumschlaeger' etwas, aehem, 'ruhiger' legen - mM ;-)
    Mich nicht - ich kann's ;-)

    Liebe Gruesse und danke vielmals f. Deine Muehen,

    Gerlinde



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