Dienstag, 4. März 2014

Tour zur Helfenburg bei Auscha (Nordböhmen)

Ein Gastbeitrg von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz

Eine der schönen Burganlagen Nordböhmens ist die Helfenburg im Norden der Daubaer Schweiz (ausführliche Beschreibung hier). Genauer gesagt handelt es sich um eine Burgruine. In alten Schriften findet auch die Bezeichnung 'Hradek bei Auscha' Verwendung. Erreichbar ist sie am besten von dem kleinen Ort Neuland (Ostre), wo wir die Gelegenheit nutzen, auch den alten Kreuzweg zum Kapellenberg zu ersteigen und einen abendlichen Blick über Auscha zum Böhmischen Mittelgebirge zu werfen.

Folgen wir einer alten Beschreibung der Burg, denn kaum ist das sprachliche Vermögen unseres technischen Zeitalters auch nur annähernd in der Lage, das romantische Ambiente so trefflich schildern.

'Diese angebliche Raubburg, welche auch der alte Landestopograph Schaller „Affenburg“ nennt, ist eine von jenen Ruinen, welche, durch Jahrhunderte mit der zerstörenden Zeit kämpfend, bis jetzt soweit erhalten wurden, dass wir uns noch mit Vergnügen an ihren schönen Trümmern laben und zu ihnen wandern, um die rauhen Zeiten des so viel besprochenen Mittelalters bei ihrem Anblick uns gleichsam wieder in's Leben zurück zu rufen...

… Auf einer schmalen, felsigen Bergzunge, die nur von der Südseite mit der sich daran schließenden Hochebene in Verbindung steht, heben sich aus einem tiefen, mit dichter Waldung bewachsenem Thale ihre Trümmer über die Laub- und Nadelhölzer gar anziehend empor, und überraschen auf eine angenehme Art das Auge des fremden Besuchers, indem der viereckige, aus lauter Sandsteinquadern hoch erbaute Thurm, demselben freundlichernst den einladenden Gruß zuwinkt.

Das tiefe, von schroffen Felsen eingeengte, aber überaus liebliche Thal, durch welches sich ein klarer Bach nordwärts windet, gewährt, von einer der Anhöhen betrachtet, das schöne Bild einer romantisch-stillen Landschaft, über welcher mitternächtlich die doppelt bethürmte Kreuzkirche bei Neuland äußerst malerisch herüber ragt, und dieses Gemälde gleichsam weiht.

Schön, nicht wahr ? Das sagt uns Franz Alexander Heber in seinem Werk 'Böhmens Burgen, Vesten und Bergschlösser', Jahrgang 1844.

Von der Helfenburg machen wir uns auf den Weg nach Skalken (Skalka), von wo der Gansweg durch die Kühgründe (Kravi doly) seinen weiteren Verlauf durch die Daubaer Schweiz nimmt. Zur Namensgebung des Weges hat die Felsformation auf dem Gansberg verholfen, den wir natürlich erklimmen, wenn wir schon in der Nähe sind. Von oben schaut man hinüber zum Wilschtberg (Vlhošť), der höchsten Erhebung der Daubaer Schweiz. Über die gewaltigen Sandsteinwände auf seiner Westseite führt der Rundweg, der zugleich Wendepunkt unserer heutigen Wanderung ist.

Gastronomisch hat diese Tour wenig zu bieten, aber in Skalken, wo man es nicht erwartet, werden in einem Lokal köstliche Pizzen angeboten. Schließlich frage man in der schönen Pension beim Aufgang zum Kapellenberg in Neuland nach einem Weißwein aus Groß Tschernosek an der Porta Bohemica. Garantiert köstlich !










 In den Gemäuern der Helfenburg


In der Hütte auf dem Areal der Helfenburg kann man auch boven. Anmeldung ist ratsam.


Blick vom Turm der Helfenburg hinüber zum Neuländer Kapellenberg



Sommerliche Ansichten von Skalken


Aufgang zum Gansberg, man kann sich nicht verlaufen




Erosionsformen im Sandstein auf dem Gansberg


Der Weg zum Wilhoscht wurde durch ein Sandsteinmassiv getrieben



Sandsteinwände prägen das Bild der Daubaer Schweiz


Auf dem Neuländer Kapellenberg




Blick vom Kapellenberg zum Hohen Geltsch (Sedlo) und über Auscha (Ustek)


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