Dienstag, 5. August 2014

Wanderung zur Burg Hauska

Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz und Holger Totz, Herrnhut

Das Teichgebiet um Hirschberg (Doksy) wird von verschiedenen Autoren als eines der schönsten Gebiete Böhmens gesehen. Die Teichlandschaft, welche sich vom Heideteich (Břehyňský rybník) bis zum Hohlener Teichgebiet (Holanské rybníky) hinzieht und von Kummergebirge (Hradčanské stěny) und Daubaer Schweiz (Dubské Švýcarsko ) umgeben ist, hat zweifelsohne seine Reize. Für einen besonderen Hauch von Romantik sorgen die Bösigberge (Bezdězy), die sich stolz und trotzig über das Land erheben. Vielen, auch deutschen Landsleuten, ist die Gegend bekannt durch das Naherholungsgebiet um den Großteich. Selten jedoch - eher gar nicht - trifft man diese Gäste auf den stillen Pfaden der umliegenden Gebirge. Zentrum der Urlaubsregion ist der Großteich, Máchovo jezero oder Macha See genannt. Selbst die gesamte Gegend wird als Máchův kraj (Macha's Land) bezeichnet. 

Karel Hynek Macha (1810-1836), zunächst verpönt, gilt heute in Tschechien als bester Vertreter der tschechischen Romantik, obwohl ihm in seinem jungen Leben nur eine kurze Schaffensperiode vergönnt war. Sein Hauptwerk ist der Gedichtband Mai (Maj). Seine Texte sind zwar düster, aber sehr lesenswert. 

Von Berg zu Berge zieh’n die Wolkenschatten,
so breit wie eines Riesenvogels Flügel,
Und senken dichte Schleier auf die Matten,
Auf alle Höhen, auf den Wasserspiegel.
Doch horch, jenseits der Berge ist erwacht
Im dunklen Wald so süße Melodie!
Da tönt ein Waldhorn durch die weite Nacht
O welche Nachtmusik, o welche Elegie!
Es ist ein Schlummerlied, so mild und leise,
Still wie im Traum liegt Wald und Berg und See.
Und auch der Mann im Turm vergisst sein Weh,
So hält bezaubert ihn die traute Weise.

Macha hat ein paar Jahre im böhmischen Hügelland verbracht und seine Naturerlebnisse in seiner Lyrik verarbeitet. Daher hat man ihm diese Landschaft gewidmet. 

Bei Hirschberg weisen Hinweisschilder den Weg zur Burg Hauska (Houska). Diese Burg soll heute unser Ziel sein. Das intakte Bauwerk stellt nicht unbedingt einen baulichen Anziehungspunkt dar. Sie ist aber an exponierter Stelle erbaut und erfreut sich als Ausflugsziel bei unseren tschechischen Nachbarn einer großen Beliebtheit, meistens herrscht hier Betrieb. Es gibt aber auf der Wanderung noch andere Attraktionen, z.B. die schönen Dörfer mit den gut erhaltenen Fachwerkhäusern, die in die Felslandschaft hinein gebaut wurden. Das Dorf Zdiar (Žďár), wo wir unsere Wanderung beginnen, steht unter Denkmalschutz, aber auch Kroh (Kruh), Liebowies (Libovice) und vor allem Nossadl (Nosálov) sind sehr sehenswert.

In den Dörfern fallen immer wieder die Gewölbe auf, die in den Sandstein getrieben wurden und heute noch teilweise benutzt werden. Aber nicht nur Keller, auch Ställe, Wirtschaftsräume und sogar Wohnräume wurden in den Stein gehauen. Zu den Wanderungen in der Daubaer Schweiz gehören immer die Wege durch die grünen Täler, die sich in die Sandsteinplatte eingegraben haben. Ausgangs des Tales östlich von Nossadl befindet sich die Trockene Mühle (Suchý mlýn). Hier kann man beidseitiges des Weges solche in den Stein gehauene verlassene Behausungen auffinden. In Lhotka bei Melnik ist in solch einem Anwesen ein Museum eingerichtet. 


In Zdiar



In Kroh





Warum illegal Cannabis anbauen ? Hier wird großflächig Mohn kultiviert




Ein stilles Tal bei Zdiar



Schloss Hauska



Schöne Landschaft um Schloss Hauska




Volksarchitektur in Lieboweis ...






… und in Nossadl





Es ist Sommer in den Gärten


Talgrund hinunter zu den Felsgewölben an der Trockenen Mühle





Dorf Klein Bösig (Bezdědice)


Zurück in Kroh






Habt Ihr mir was mitgebracht ?





1 Kommentar:

  1. Brilliant! Sie können sitzen und zu lesen :) Ich wünsche mir nur, dass der Text nicht auf der Sitzung zurück :D

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