Ein Gastbeitrag von Dr. Armin Matauschek
Der Herbst ist der ideale Zeitpunkt, um mit dem Feldstecher (oder einem Fernrohr, wenn man hat...) den
Andromedanebel aufzusuchen. Bei sehr guter Sicht sollte er sogar als kleiner Nebelfleck mit dem freien Auge zu sehen sein. Man sieht ihn dann genau so, wie er vor 2,5 Millionen Jahren ausgesehen hat.
Auch ein Feldstecherobjekt ist der
Hantelnebel im Sternbild Füchschen. Wenn man sich einmal seine Position am Himmel eingeprägt hat, ist er trotz seiner Ausdehnung von gerade einmal 8 Bogenminuten leicht aufzufinden. Seine Farben bleiben aber dem Astrofotografen vorbehalten.
Auf dieser Aufnahme ist deutlich der Zentralstern (er hat 14. Größe) zu erkennen.
Ein weiterer eindrucksvoller planetarischer Nebel ist der
Ringnebel, der haargenau in der Mitte der Verbindungslinie der Sterne Beta und Gamma im Sternbild Leier steht. Um ihn visuell richtig würdigen zu können, benötigt man schon ein kleines Fernrohr. Bereits bei mittlerer Vergrößerung ist darin seine Ringstruktur deutlich zu erkennen.
Der blaue Zentralstern des Ringnebels von ~16 Sternengröße ist auf dieser Aufnahme gerade erst zu erahnen. Er hat vor ~20 000 Jahren seine Außenhülle abgestoßen, die sich nun mit einer Geschwindigkeit von ca. 20 km/s radial ausdehnt und in einigen 1000 Jahren im interstellaren Raum verschwunden sein wird.
Der planetarische Nebel
NGC 6826 im Sternbild Schwan entfaltet seine Feinstruktur erst im Hubble-Weltraumteleskop, denn er besitzt lediglich einen Winkeldurchmesser von einer knappen Bogenminute. Für den Astrofotografen ist er trotzdem ein dankbares Objekt.
Auch ein ideales Feldstecherobjekt für den Herbst und für den Winter ist der Doppelsternhaufen
h und
chi im Sternbild Perseus. Bei guter Sicht kann er als Nebelfleck bereits ohne Fernglas in der Nähe des Himmels-W der Kassiopeia ausgemacht werden.
Fällt bei guter Sicht im Sterngewimmel der Milchstraße kaum auf, der offene Sternhaufen
Messier 29 im Sternbild Schwan.
Eine besondere Herausforderung für den Astrofotografen ist der
Crescent- oder Sichelnebel NGC 6888 im Sternbild Schwan. Er besteht aus rot leuchtendem Wasserstoffgas, welches einst von dem extrem heißen Wolf-Rayet-Stern WR 136 ausgestoßen wurde.
NGC 6888 nochmals etwas größer...
Wenn man ein Fernrohr von, sagen wir mal 8 Zoll Öffnung, besitzt und man an einem lauen Herbstabend gerade den Andromedanebel beobachtet, dann sollte es eine Herausforderung sein, auch mal nach dem spindelförmigen Spiralnebel
NGC 891 zu schauen. Er ist 12 mal soweit von uns entfernt als die Andromedagalaxie und man sieht genau auf die Kante ihrer galaktischen Scheibe. Der dunkle Streifen entsteht durch die lichtabsorbierende Wirkung des interstellaren Staubes, welches sich in der Scheibenebene konzentriert und aus der neue Sterne (und Planeten) entstehen können..