Montag, 26. Oktober 2015

Eine Kurzreise nach Südtirol in die Dolomiten (Teil 3)

Ein Gastbeitrag von Werner Schorisch, Zittau

Nach ca. 23 Kilometern Fahrt im stetigen bergauf (10 bis 14 %) erwartete uns kurz vor dem Talschluß im Martelltal ein wunderschöner türkisfarbener Stausee. Es ist der "Zufritt See" in einer Höhe von 1850 m, mit einem herrlichen Blick zu den Dreitausendern in Richtung des "Zufallsferner-Gletschers".

Zur Erinnerung: 

Wir haben in einem Hochtal unweit von Bozen, in Tiers, ein Zimmer im Hotel Edelweiss (klein, aber fein...!) in einer Höhe von 1050 m, gebucht. An dieser Stelle möchte ich die hervorragende Küche dieses Hauses nicht unerwähnt lassen, an der wir Gäste einmalige Gourmeterlebnisse hatten (siehe hierzu auch in deren Webseite und dort=>Kulinarium/ Küchengeheimnis). 

Hier ein Zitat, ebenfalls aus dieser Webseite: "In einem der schönsten Wander- und Berggebiete Südtirols, am Fuße des sagenumwobenen Rosengarten und des Naturpark Schlern-Rosengarten, seit 26. Juni 2009 UNESCO – Weltnaturerbe, liegt unser Gasthof Edelweiss mit ruhigem Gästehaus und Neubau "Piog".

Eine Fassung der Sage zu "König Laurins Rosengarten" kann man im Internet nachlesen: 


Ausfahrten: 

Zunächst möchte ich eine Fahrt durch das "Martelltal" eines der schönsten Seitentäler im Vinschgau, von Goldrain bis zur Enzianhütte, wo die öffentliche Straße endet, beschreiben.


Vom Parkplatz der Enzianhütte (2051 m) geht hier der Blick vorbei am Gasthof Schönblick zu den "Venezia-Spitzen". Ein Eldorado für Bergwanderer und Alpinisten!


Das Martelltal bietet aber neben den vielen Möglichkeiten im Outdoorsport auch Besonderheiten im kulinarischen Bereich an. Es geht z.B. um die allseits beliebte, gesunde und schmackhafte "Erdbeere", die hier im höchsten zusammenhängendem Anbaugebiet Europas zwischen 900 und 1800 Meter Höhe reifen, von Mai bis September geerntet und in den entsprechenden Hofländen verkauft werden. Besonders beworben werden diese Bergfrüchte, die in dem speziellen Mikroklima dieses Tales gereift sind, wegen ihrem unverwechselbaren, aromatischen Geschmack.


Neben der Pfarrkirche "Zur Hl. Walburga" im Ort Martell, kommt man bei der Fahrt durch das Martelltal direkt am kleinen Wallfahrtskirchlein "Sankt Maria in der Schmelz" vorbei, die im Jahre 1711 vom Grafen Hendl für seine Knappen erbaut wurde (im Bergbau wurde Kupfer, Eisen und Silber gewonnen).

Der Kirchturm wurde im Jahre 1856 ergänzt. Ein Parkplatz an der Kapelle bietet die Möglichkeit für eine Pause um dieses Kleinod zu besichtigen.

Jeden 1. Sonntag im Juli wird das Patronatsfest mit einem Gottesdienst gefeiert.


Auch das gibt es im Martelltal, ein Artischocken-Feld unweit der Durchgangsstraße.

Hier eine Artischocken-Knospe, aus der schon bald das wohlschmeckende Edelgemüse gewonnen wird, oder aber als Heilpflanze Verwendung findet.


Wieder zurück in Tiers genießen wir das ruhige Hochtal am Fuße der Rosengartengruppe und planen die nächste Ausfahrt.


Ein Schmetterling "Admiral (Vanessa atalanta)" findet Mitte September ganz offensichtlich immer noch genügend Nahrung und scheint die Sonnenstrahlen im Garten des Hotels zu genießen.

Wie ein künstlerisch gestalteter Scherenschnitt zeigt sich die Silhouette des Rosengartens im morgendlichen Gegenlicht.


Wir fahren durch das Fassatal Richtung Canazei. Bodennebel steigt durch die wärmenden Sonnenstrahlen von den Wiesen auf. Diese Morgenstimmung kündigt uns einen schönen Herbsttag an.

Ziel der hier beschriebenen Ausfahrt ist eine "Sella-Umrundung". Die Sellagruppe ist eine der bekanntesten Felsformationen in den Dolomiten. Diese Umrundung verspricht einiges an Spannung wegen den zu erwartenden Höhenunterschieden einerseits und dem Befahren einiger bedeutender Pässe auf serpentinenreichen Straßen anderseits.


Wir kommen vorbei an schicken Hotels in malerischer Umgebung. Wenn man sich die Auslastung anschaut, dann sollten die Hotels wahre "Goldgruben" sein.


Dann ist "ES" plötzlich da, das gewaltige "Sellamassiv"! Aus meiner Sicht, ist dies ein weiteres und besonderes "Wunder der Natur"! An dem kleinen See beim Hotel "Lupo Bianco", bereits in einer Höhe von ca. 1730 m, legen wir eine kurze Pause ein und genießen diesen grandiosen Anblick.


Diese Gänse scheinen sich auf dem kleinen See besonders wohl zu fühlen, denn sie näherten sich recht zutraulich und unaufgeregt.


In diesem Bild kann man ein wenig die serpentinenreiche Straße erahnen, wie sie sich mühsam in die Höhe windet.


Dann ist ein erstes Teilziel, das "Pordoijoch" in einer Höhe von 2239 m erreicht. Hier befinden sich ein paar Hotels und Restaurants. Aber auch eine Kabinenseilbahn, mit der man recht schnell auf eine Höhe von knapp 3000 m gebracht werden kann (Sass Pordoi 2950 m). Dass man bei guter Fernsicht dort oben einen idealen Aussichtspunkt über große Teile der Dolomiten hat, kann man sich sicher gut vorstellen. Außerdem kann man in einer einfachen Wanderung den höchsten Punkt der Sella, den Biz Boe, bei 3152 m besteigen.

Ausgehend vom Pordoijoch (also am Fuße der Seilbahn) sind zahlreiche Wanderungen (aber auch Klettersteige) für jeden Anspruch ausgeschildert. Eine der sehr lohnenden und bekannten Tour ist der Dolomitenhöhenweg Nummer 2. bzw. der "Bindelweg" Nummer 601. Es ist eine leichte Wanderung, die über das Schutzhaus "Viel dal Pan" (2346 m) zum Rifugio Marmolada am schönen Fedaiasee (Stausee) führt. Während dieser Wanderung hat man rechtsseitig fast die ganze Zeit den imposanten Marmoladagletscher, die "Königin der Dolomiten" im Blick. Also wirklich lohnend!

Die sehr abwechslungsreiche Sella-Umrundung mit vielen Gelegenheiten die Aussicht in die Dolomiten zu genießen ist ein besonderes Vergnügen und so ist es kein Wunder, dass es hier auch mehrere "Outdoor-Sportveranstaltungen" über das Jahr gibt.


Bild mit freundlicher Genehmigung von © Heinz E. Studt. Ohne weiteren Kommentar!


Hier im Bild ist eine der Werbe- bzw. Hinweistafeln für Straßensperrungen um den Sellastock wegen Sportevents zu sehen.

Wie notwendig die Sperrung dieser Dolomitenpässe ist, kann man sehr gut am Foto vor- und nach dieser Werbetafel erkennen.


Bild mit freundlicher Genehmigung von © Val Gardena-Gröden Marketing/Freddy Planinschek.


In diesem Schema sind sehr gut der Streckenverlauf und das Profil der Sella-Umrundung dargestellt (ein Klick auf das Bild zeigt eine Vergrößerung).


Wenn die sportliche Herausforderung in dieser traumhaft schönen Landschaftskulisse stattfinden kann, dann wird diese Leidenschaft zu einem einzigartigen Erlebnis.


Die "Sellaronda" wie diese Umrundung auch genannt wird, führt u.a. durch Corvara, eine Gemeinde im ladinischen Gadertal. Im Bild ist der dominierende Hausberg von Corvara zu sehen, der Sassongher mit einer Höhe von 2665 m.


Am gepflegten Parkplatz oberhalb des Ortes mit einladenden Sitzgruppen und holzverziertem Schriftzug kann man sich an Informationstafeln gut orientieren.


Einer dieser Holzbuchstaben von Corvara durfte für dieses witzige Bild "Model" stehen.


Ein Blick zurück auf den Ort Corvara, der übrigens auch gern in den Wintermonaten besucht wird.


Im Bild ist hier ein weiterer Pass in der Sella-Umrundung zu sehen. Halbrechts im Hintergrund schaut noch einmal der Hausberg von Corvara, der Sassongher, herüber.


Zur Erinnerung an diese wunderschöne Landschaft gönnen wir uns noch einem letzten Blick über das Tierser Kirchlein St. Zyprian zum Rosengarten, bevor wir die Heimreise antreten.

Ich hoffe sehr, dem interessierten Leser mit diesem Beitrag Anregung gegeben zu haben, um diese Ausfahrten und Wanderungen nachzuvollziehen. Gern stehe ich auch für weitergehende Fragen zur Verfügung. W.Sch.

3 Kommentare:

  1. Wenn man von einem Kurzurlaub solch eindrucksvolle Bilder entstehen lassen kann - das Beste ist der s.g. "Scherenschnitt - dann könnte der Autor seine vielerlei Wanderungen und Touren ganz zaghaft vermarkten. Der erste große Schritt ist ja hier schon getan.
    KuWePe

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    1. Hallo KuWePe! Ich freue mich, dass Dir meine gezeigten Urlaubsbilder so gut gefallen, dass Du gleich an die "klingende Münze" denkst, aber das ist ein sehr spezieller und umkämpfter Markt. Zum Fotografieren muss man nicht nur den Blick für das Motiv haben, sondern auch ein bisschen Glück um zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. Gehe also einfach davon aus, ich hatte unglaublich viel Glück in dieser traumhaften Landschaft sein zu dürfen. Viele Grüße W.Sch.

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    2. Da kann man nur hoffen selbst auch solch großes Glück bei einem Besuch in dieser Gegend zu erfahren. Wunderschöne Aufnahmen, einfach klasse!!!
      LG Zimtbluete

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