Protuberanzen haben ihren Ursprung in der Photo- und Chromosphäre. Sie erstrecken sich aber oftmals weit in die Korona hinein, wobei man verschiedene Erscheinungsformen unterscheiden kann. Man kann sie außerhalb von totalen Sonnenfinsternissen sehr gut mit schmalbandigen Interferenzfiltern, die nur rotes Licht der H-Alpha-Linie des neutralen Wasserstoffgases hindurch lassen, beobachten. Hier sehen Sie ein paar Fotos vom 17. Februar 2017 durch genau solch ein Filter. Sieht man Protuberanzen nicht am Sonnenrand, sondern als Projektion auf die Sonnenoberfläche, dann spricht man von "Filamenten".
"Ruhende Protuberanzen" - wie auf diesen Fotos - sind quasistationäre Wolken aus chromosphärischen Material, welches immer wieder aufsteigt und wieder zur Sonnenoberfläche zurückkehrt. Es handelt sich dabei oftmals um lange (ca. 200.000 km) und dünne (ca. 7000 km), an Lamellen erinnernde Gebilde, die oft mehrere Sonnenrotationen (2 bis 3) Bestand haben. Sie erreichen dabei eine Höhe von ca. 40.000 km über den Sonnenrand. Während ihre Form weitgehend konstant bleibt, fließt die solare Materie mit einer Geschwindigkeit von ca. 10 km/s entlang der durch die lokalen Magnetfelder gegebenen Strukturen bogenförmig von einem Punkt der Sonnenoberfläche zum anderen. Von der Seite gesehen ähneln sie z. T. ihrer Form nach irdischen Viadukten mit ihren großen Brückenbögen.
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