Dienstag, 30. Juni 2020

Der Aussichtsturm auf dem Bieleboh

Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf

Auf dem 499 Meter hohen Bieleboh im Lausitzer Bergland gibt es einen Aussichtsturm mit Bergwirtschaft. Der Berg liegt zwischen Beiersdorf und Cunewalde. Von Beiersdorf aus gibt es eine Zufahrtsstraße.


Zahlreiche Wanderwege führen auf den Gipfel. Einer der beliebtesten Wege beginnt  an der B96 unweit der Erntekranzbaude. Er ist zirka 3 Kilometer lang.


Steinerner Tisch mit Aussicht am Erntekranzweg


Wegweiser vom Oberlausitzer Bergweg zum Bieleboh


Der Bestand an Fichten ist durch den Borkenkäfer stark geschädigt.


Leichter Anstieg im Gipfelbereich


Der Aussichtsturm ist erreicht. Daneben hat man ganz malerisch einen Funkmast platziert.


Der Turm hat heute eine Höhe von 21 Metern.


Inschrift über der Eingangstür: „Erbaut im Jahre 1882 zum Ausblick auf die Schönheit der Heimath.“


Der heutige Turm hatte zwei Vorgänger. Der Turm von 1882 hatte eine Höhe von 12 Metern.

Alte Postkarte von 1883


Alte Postkarte um 1900


Alte Postkarte von 1905


Im Jahre 1910 brannte der Turm durch Blitzschlag vollständig aus. Nicht einmal zwei Monate später wurde der 4 Meter höhere Bau mit Turmhaube eingeweiht.

Alte Postkarte um 1915


Alte Postkarte von 1918


Alte Postkarte von 1920


Bei der Instandsetzung von 1998 wurde der Turm um weitere 5 Meter aufgestockt.

Postkarte von 2000


Über dem Eingang ist auch heute im geschmiedeten Gitter die Jahreszahl 1882 zu finden.


Das Treppenhaus im Turm


Über 84 Stufen gelangt man bis ganz nach oben.


Blick nach Norden: Czorneboh (556 Meter) und Hochstein (533 Meter), dazwischen der Steinberg (494 Meter)


Steinberg (494 Meter), Hochstein (533 Meter) und Kötzschauer Berg (466 Meter)


Im Osten:
Ganz links Kötschauer Berg (466 Meter), dann Rotstein (455 Meter), Schafberg (450 Meter) und Löbauer Berg (448 Meter). Ganz rechts der Kottmar (583 Meter)



Im Südosten liegt links neben dem Kran der Kottmar (583 Meter)


In Richtung vom Zittauer Gebirge stört der Ausleger vom Baukran. Hier entsteht der neue Festsaal der Baude.


Blickrichtung Nordwesten:
Links hinten der Große Picho (499 Meter), daneben der Mönchswalder Berg (447 Meter), in der Mitte der Thromberg (432 Meter), davor der Herrnsberg (402 Meter).



Hinter Cunewalde und Weigsdorf-Köblitz: Der Czorneboh (556  Meter), links davon der Döhlener Berg (514 Meter)


Noch einmal größer: Der Czorneboh (556 Meter)


Der Hochstein (533 Meter), rechts ein Teil vom Kötzschauer Berg (466 Meter)


Der Kötzschauer Berg (466 Meter)


In der Mitte: Der Schafberg (450 Meter) mit dem Fernsehturm, dicht davor der Löbauer Berg (448 Meter) mit dem Gusseisernen Turm. Links hinten der Rotstein (455 Meter). In der Mitte vom langgestreckten Rotstein kann man noch die Spitze der Landeskrone (420 Meter) bei Görlitz erahnen. Ganz rechts der Friedersdorfer Berg (398 Meter)


Der Kottmar (583 Meter)


Unter dem Kranausleger: Lausche (793 Meter), Weberberg (711 Meter) und Finkenkoppe (Penkavci vrch, 792 Meter)


Der Große Picho (499 Meter), ganz links der Hohe Hahn (446 Meter)


Der Mönchswalder Berg (447 Meter) mit Aussichtsturm, links dahinter der Adlerberg (433 Meter)


Hinten der Thromberg (432 Meter), davor der Herrnsberg (402 Meter).


Die Kirche von Cunewalde, die größte Dorfkirche Deutschlands


Auf dem Bieleboh gibt es eine schwenkbare Webcam. Unter der Kamera der Hochstein (533 Meter)


Die Turmhaube ist sehr beobachterfreundlich. Keine Fensterscheiben stören beim Fotografieren!


Nach dem Abstieg noch ein Blick im Treppenhaus nach oben.


Die Außenfassade hinter dem Turm


Diese Inschrift wurde ausgemeißelt:

DEM
VATER SEINES VOLKES
FRIEDRICH AUGUST

DEM
GERECHTEN
1818


Noch eine geschichtliche Besonderheit: Der Turm stand im Zuge der Germanisierung in der NS-Zeit ab 1936 auf dem Hutberg! Der vom Sorbischen (Weißer Gott) abgeleitete Name Bieleboh wurde erst wieder 1946 beantragt und zugelassen.


Nach der Besteigung des Turmes ist ein Besuch der Bergwirtschaft zu empfehlen.


Biergarten und Bergwirtschaft lange vor Corona


Dekoration im Außenbereich


Auf beiden Bildern ist der erste Aussichtsturm von 1882 bis 1910 zu sehen.


Der Bieleboh mit Aussichtsturm und sehr ansprechender Gastronomie ist für alle Wanderfreunde stets ein lohnendes Ziel.

Komet C/2017 T2 PANSTARRS im Sternbild Jagdhunde

Ein Gastbeitrag von Dr. Armin Matauschek

Komet C/2017 T2 PANSTARRS im Sternbild Jagdhunde



Die Flugbahn des Kometen hat den Großen Bären (Ursa Major) verlassen und ist in die Jagdhunde weiter geflogen. Auf dem Bild des Kometen sehen wir 2 Galaxien, an denen er vorbeigeflogen ist (NGC 4217 und NGC 4226). NGC 4217, eine Spiralgalaxie von der Seite mit Staubband (Edge one) in 60 Mio Lj. Entfernung und einer Helligkeit von 11.3 mag. Sie hat einen Durchmesser von 75000 Lj und wurde schon von Wilhelm Herschel am 10.April 1788 entdeckt.

NGC 4226 die zweite Galaxie in den Jagdhunden hat eine Entfernung von 333 Mio Lj. und ihr Durchmesser liegt bei 120000 Lj. Diese Galaxie wurde am 19. März 1828 von John Herschel entdeckt und hat eine Helligkeit von13.5 mag. NGC 4217 und NGC 4226 bilden ein " optisches Galaxienpaar " auch als (Holm 354) bezeichnet.


Ein weiterer Komet im Großen Bären (Ursa Major)  Komet C 2019 N1 Atlas 14.0 mag hell



In der gleichen Beobachtungsnacht weit nach Mitternacht versuchte ich auch den sehr schwachen Kometen im großen Bären abzulichten. Erst nach der Bildbearbeitung konnte man ihn in der unteren Bildmitte sehen.

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