Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf
Die nächstgelegenen Straßenübergänge für PKW liegen in Zittau bzw. in Hagenwerder. In Königshain (Działoszyn) fährt man in Höhe der Kirche in Richtung Maxdorf (Wyszków). Am Ortsausgang kann man links an einem Feldweg parken.
Im Anhang finden Sie die Übersetzung und einige Bilder von dieser Tafel.
Fraglich war, wo der Triangulationspunkt liegt – und wenn er überhaupt noch existiert, in welchem Zustand er sich befindet.
Diese Koordinaten aus dem Internet sollten zum Ziel führen:
50°59′4.5″N, 14°58′0.9″E
Deshalb folgte ich dem Feldweg unter den Hochspannungsleitungen für etwa 800 Meter. Irgendwo rechts sollte der Punkt liegen, dort war aber kein markanter Berg! Nur ein kleiner Hügel mitten im Feld, zu dem kein Weg führt!
Es ist die Station II. Ordnung mit der Nummer 37 (von 122) und damit die erste nach den 36 Stationen der I. Ordnung. Die Nummerierung erfolgte von Ost nach West.
Die Säule ist 1,3 Meter hoch und besteht aus Herwigsdorfer Granit.
Der Bau der Säule kostete damals 132 Mark.
Im Rahmen der Königlich-Sächsische Triangulirung wurden von der Station Königshain Richtungsmessungen zu den benachbarten Dreieckspunkten Hutberg, Schanzberg und Gückelsberg ausgeführt.
Heufuder (Stóg Izerski, 1107 Meter) und Tafelfichte (Smrk, 1124 Meter), rechts Wittigberg (Smědavská hora, 1084 Meter)
Leider sind die Berge auf deutscher Seite nur durch die Hochspannungsleitungen hindurch sichtbar.
rechts dahinter Löbauer Berg (448 Meter) und Schafberg (449 Meter), links dahinter der Hochstein (534 Meter)
Anhang:
Sechs Bilder und die automatische Übersetzung der Infotafel am Ortsausgang von Königshain
Sechs Bilder und die automatische Übersetzung der Infotafel am Ortsausgang von Königshain
Historischer Triangulationspunkt Königshain (Działoszyn)
- ein geschütztes Kulturdenkmal
Die Vermessungssäule wurde auf dem höchsten Punkt des Hügels aufgestellt, der sich an der Straße befindet, die Königshain (Działoszyn) mit Friedreich (Wolanów) und Weigsdorf (Wigancice) verbindet. Der Grundbesitzer, Herr Ronsch, erteilte die Genehmigung für den Bau der Säule an dieser Stelle. Die Steinsäule besteht aus grobkörnigem Herwigsdorfer Granit und ragt etwa 1,3 Meter über den Boden. Der Bau der Säule wurde von Professor Nagels Assistent Helmert überwacht und kostete 132 Mark.
Die Säule wurde gemäß den Empfehlungen der Baukunst im Jahr 2011 von Herrn Sebastian Lichodziejewski im Auftrag des Verbandes Deutscher Vermessungsingenieure Sachsen (DVW) und des Verbandes Polnischer Vermessungsingenieure (SGP) restauriert. Der alte Anstrich wurde entfernt und die alte Originalinschrift erneuert und lesbar gemacht. Die verlorene Steinabdeckung der Säule wurde rekonstruiert. Die Arbeiten wurden aus Mitteln des Landes Sachsen und beider Verbände finanziert.
- ein geschütztes Kulturdenkmal
Die Vermessungssäule wurde auf dem höchsten Punkt des Hügels aufgestellt, der sich an der Straße befindet, die Königshain (Działoszyn) mit Friedreich (Wolanów) und Weigsdorf (Wigancice) verbindet. Der Grundbesitzer, Herr Ronsch, erteilte die Genehmigung für den Bau der Säule an dieser Stelle. Die Steinsäule besteht aus grobkörnigem Herwigsdorfer Granit und ragt etwa 1,3 Meter über den Boden. Der Bau der Säule wurde von Professor Nagels Assistent Helmert überwacht und kostete 132 Mark.
Die Säule wurde gemäß den Empfehlungen der Baukunst im Jahr 2011 von Herrn Sebastian Lichodziejewski im Auftrag des Verbandes Deutscher Vermessungsingenieure Sachsen (DVW) und des Verbandes Polnischer Vermessungsingenieure (SGP) restauriert. Der alte Anstrich wurde entfernt und die alte Originalinschrift erneuert und lesbar gemacht. Die verlorene Steinabdeckung der Säule wurde rekonstruiert. Die Arbeiten wurden aus Mitteln des Landes Sachsen und beider Verbände finanziert.
Bei der Landesvermessung 1862 bis 1890 wurden zwei Dreiecksnetze geschaffen, das Netz für die Gradmessung im Königreich Sachsen (Netz I. Klasse) mit 36 Punkten und die Königlich Sächsische Triangulirung (Netz II. Klasse) mit 122 Punkten. Die Arbeiten standen unter der Leitung von Prof. Christian August Nagel. Damit verfügte Sachsen auf dem Gebiet der Landesvermessung über eines der modernsten Lagenetze in Deutschland. Für den Maßstab der beiden Netze wurde bei Großenhain eine knapp 9 km lange Basislinie gemessen. Im restaurierten Basisendpunkt bei Quersa erinnert ein kleines Museum an diese Arbeiten.
Neben der Triangulation erfolgten auch astronomische Messungen und es wurde ein erstes Landesnivellement zur Bestimmung von Höhenfestpunkten ausgeführt.
Die Mitteleuropäische Gradmessung wurde schon bald durch den Beitritt von vielen Staaten zur Internationalen Erdmessung erweitert, die eine der ersten wissenschaftlichen Vereinigungen der Welt war.
Die vielfältigere Nutzung von geodätischen Festpunkten und Fortschritte in den Messtechnologien in der Mitte des 20. Jahrhunderts erforderten die Schaffung von neuen, besser zugänglichen Trigonometrischen Punkten. Diese waren während der Vermessung oft mit hölzernen Hochsignalen überbaut. Historische Vermessungssäulen verloren damit ihre praktische Bedeutung. In der Gegenwart sind dreidimensionale Koordinatenbestimmungen mit satellitengestützten Navigationssystemen, wie dem GPS, in hoher Genauigkeit und in kürzester Zeit an fast jedem Ort möglich.
Christian August Nagel
geb.: 17.05.1821 in Grünberg
gest. 23.10.1903 in Dresden
geb.: 17.05.1821 in Grünberg
gest. 23.10.1903 in Dresden
Nach dem Studium der Ingenieurwissenschaften wurde August Nagel erster ordentlicher Lehrer (1852) und Professor (1858) für Geodäsie an der Königlich Sächsischen Polytechnischen Schule in Dresden. Er war der Gestalter der Triangulation im Königreich Sachsen und Initiator sowie praktischer Betreuer bedeutender Projekte, wie der Vermessung des Erzgebirgischen Kohlenbassins und der Stadtvermessungen von Dresden und Leipzig. Ab 1888 war er Direktor des Mathematisch-Physikalischen Salons im Dresdner Zwinger.
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