Sonntag, 29. Oktober 2023

Das Ahorntor in Rosenhain

 Ein Gastbeiztrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf


Eine botanische Kuriosität kann man unweit der Deutsch-Tschechischen Grenze bestaunen:
Das Ahorntor (Javorová brána) in Rosenhain (Rožany), einem Ortsteil der Stadt Schluckenau (Šluknov). 

Ausgangspunkt ist Sohland an der Spree. Die Schluckenauer Straße (S116) geht nach dem Grenzübergang nahtlos in den kleinen Ort Rosenhain (Rožany) über. Nach 800 Metern erreicht man direkt an der Straße das Ahorntor (Javorová brána).


Der signifikante Baum steht auf der linken Straßenseite, nicht gerade idyllisch von Verkaufsständen eingerahmt. Parken kann man auf der anderen Straßenseite.
Die beiden Stammumfänge betragen 2.50 Meter und 3,20 Meter.


Gegenüber steht die Tafel mit Infos über das Ahorntor (Javorová brána) in Tschechisch, Deutsch und Englisch.
Den deutschen Text von der Info-Tafel finden Sie im Anhang.


Zwei Spitz-Ahornbäume (Acer platanoides) sind in 5,5 Meter Höhe auf einzigartige (wahrscheinlich künstlich herbeigeführte) Weise miteinander verwachsen und bilden eine gemeinsame Krone.
.


Die Höhe dieses besonderen Baumes beträgt 20 Meter.


Sein Alter wird mit zirka 120 Jahren angegeben.


Das Zusammenwachsen ist nicht nur eine regionale Besonderheit, sondern einmalig für die gesamte Tschechische Republik.


Das Ahorntor hat eine Spannweite von 2,6 Metern und ist seit 1997 als Naturdenkmal geschützt.


Die TOURISTISCHE VISITENKARTE mit Übersetzung:
Ahorntor in Rosenhain 
Gemeinsame Krone 15,5 m breit, 20 m hoch
Ein Denkmal aus einem Paar verschmolzener Milchahorne, umgeben von einer Reihe von Legenden

Anhang:
 
Ahorntor in Rosenhain
 
Das Ahorn-Tor ist zweifelsohne das bedeutendste Holzgewächs der Stadt Šluknov. Die einzigartige Verwachsung zweier Spitz-Ahornbäume, die mit allergrößter Wahrscheinlichkeit künstlichen Ursprungs ist, ist eine einzigartige Angelegenheit nicht nur im Rahmen unserer Region, sondern auch im Rahmen der gesamten Tschechischen Republik.

Alter des Holzgewächses: ca. 120 Jahre 
Höhe des Holzgewächses: 20 Meter 
Als denkmalgeschützter Baum ausgerufen: 01. 12. 1997
 
Eine der Sagen über seine Entstehung: 
Ein in einem anliegenden Haus lebender Wirtschafter hatte einen missratenen Sohn. Ständig entschuldigte er dessen Ungezogenheiten und rechnete damit, dass der Sohn heranwächst, erwachsen wird und zur Vernunft kommt. Nur wurde der Sohn älter und älter und der ersehnte Verstand wollte sich immer noch nicht einstellen. Dafür verlor der Wirtschafter jedoch seine Geduld, und so spannte er das Söhnchen, wie es sich gehört, in die Wirtschaft ein. Diese Jahre unter der Fürsorge des Vaters missgönnte dem Jungen niemand. Wahr ist jedoch, dass aus ihm schließlich ein ordentlicher und arbeitsamer Bursche wurde. Der Wirtschafter band zum Gedenken daran die Äste von zwei Ahornbäumen als Beweis dessen zusammen, dass es zur Erziehung nie zu spät ist und man auch altes Holz noch biegen kann.


Angesichts der Tatsache, dass sich beide Ahornbäume dem Endstadium ihres Lebens annähern (Spitz-Ahorn wird gewöhnlich 120-140 Jahre alt), wurden im Herbst 2013 auf dem grasbewachsenen Gelände auf der anderen Straßenseite zwei Spitz-Ahorn-Züchtungen gepflanzt, die nach der Anzucht zu einem identischen Tor verbunden werden. Auch nach dem Ableben des derzeitigen Tors (wir glauben jedoch, dass dies nicht früher als in 10-20 Jahren sein wird), wird das Ahorn-Tor nicht aus Šluknov verschwinden.

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