Mittwoch, 3. April 2024

Der Aussichtsturm der Burg Trosky

Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf


Die Burg Trosky ist das Wahrzeichen vom Böhmischen Paradies (Český ráj). Einer der beiden Türme dient heute als Aussichtsturm
          

Die Burg Trosky ist weithin sichtbar. Am leichtesten erreicht man sie von der Straße Nr. 35 = E 442, die von Turnau (Turnov) nach Jitschin (Jičín) führt. Vom Ort Borek aus sind es bis zum Parkplatz 4 Kilometer, von Aujest (Újezd pod Troskami) aus 5 Kilometer.
 

Der Doppelgipfel der Burgruine aus Richtung Troskowitz (Troskovice)
 

Für den 400 Meter langen steilen Fußweg vom Parkplatz zum Eingangstor sollte man fast 15 Minuten einplanen.
 

Unterwegs kommt man an dieser Touristenhütte vorbei.
 

Das Eingangstor zur Burganlage
Geöffnet ist von Anfang April bis Ende Oktober mit Einschränkungen, im Juli/August täglich.
 

Kiosk an der Burgmauer
 

Burg Trosky im Jahr 1390 – Abbildung von der Infotafel
Den Text der Infotafel finden Sie im Anhang 1
 

Vom Innenhof führt dieser Weg zum östlichen Turm. dem Jungfrauturm (Panna)
 

Der Treppenaufgang zur Plattform für Besucher
 

Der Blick zum Westturm, dem Altfrauturm (Baba), der eine Höhe von 504 Meter hat. 
 

Er ist 47 Meter höher als der Burghof und heute bis zu den Fensternischen begehbar.
 

Der Burghof liegt zwischen zwei mächtigen Mauern. Der Abstand zwischen beiden Türmen beträgt fast 100 Meter.
 

Der Zugang  zum Altfrauturm (Baba), dem westlichen Turm.
 

Die 1999/2000 gebaute Treppe zum Altfrauturm (Baba)
 

Der Ostturm (Panna = Jungfrau) von der Zwischenplattform gesehen. Er ist 514 Metern hoch und damit 10 Meter höher als der Nachbarturm, ist aber für Besucher nicht begehbar. 
 

Orientierungstafel mit Blick nach Westen …
 


… und nach Norden
 

Es geht noch höher.
 

Der oberste Raum vom Altfrauturm (Baba).
Den Text von der Infotafel finden Sie im Anhang 2.
 

In diesem obersten Raum gibt es schmale Öffnungen in alle Richtungen.  
 

Ausblick durch das Fenster vom niedrigeren Turm zum höheren Turm
 

Im Westen:
Bösig (Bezděz 604 Meter), die Pschichraser Felsen (Příhrazské skály) und der Hügel Wiskersch (Vyskeř, 466 Meter)
 

Im Nordwesten dominiert der Jeschken (Ještěd, 1012 Meter), rechts davon der Jaberlich (Javornik, 684 Meter), vorn die Groß-Skaler Felsenstadt (Hruboskalské skalní město). 
Ganz links hinten sind am Horizont zu erahnen: Finkenkoppe (Pěnkavčí vrch, 792 Meter), Lausche (793 Meter) und Hochwald (749 Meter)
 

Der Kosakov (Kozákov, 744 Meter) im Norden
 

Im Osten: Der Ort Ktowa (Ktová), darüber der langgestreckte Berg Ředice (649 Meter) und der Tábor-Gipfel (678 Meter), rechts davon Kumburk (642 Meter) und Bradlec (542 Meter).
 

Noch einmal größer:
Die Pschichraser Felsen (Příhrazské skály) mit Mannsberg (Mužský, 463 Meter), links dahinter der Bösig (Bezděz 604 Meter)
 

Die Burg auf dem Bösig (Bezděz 604 Meter) aus einer Entfernung von 36 Kilometern, rechts vorn der Gipfel vom Mannsberg (Mužský, 463 Meter).
 

Auf den Gipfel vom Wiskersch (Vyskeř, 466 Meter) führt ein Kreuzweg zur Kapelle der hl. Anna.
 

Der Roll (Ralsko, 696 Meter)
 

Der Jeschken (Ještěd, 1012 Meter), links vorn die Groß-Skaler Felsenstadt (Hruboskalské skalní město).
 

Der Gipfel vom Jeschken (Ještěd, 1012 Meter) mit dem 88 Meter hohen Turm aus einer Entfernung von 30 Kilometern
 

Burg Waldstein (Hrad Valdštejn) und die Ruine vom Romantischen Palast (Romantický palác)
 

Hotel Štekl 
 

Schloss Groß-Skal (Zámek Hrubá Skála)
 

Der Gipfel vom Kosakov (Kozákov, 744 Meter) mit Aussichtsturm und Baude
 

Der Aussichtsturm Dubecko
 

Das Dach vom Aussichtsturm und der Sendemast auf dem Tábor-Gipfel (678 Meter)
 

Der Abstieg über die Zwischenplattform zum Burghof
 

Auf dem Rückweg gibt es diesen Durchblick zum Altfrauturm (Baba).
          

Die Burgruine Trosky von Norden gesehen - Aus der Entfernung erkennt man den Höhenunterschied zwischen beiden Türmen:
Links Jungfrauturm (Panna), rechts Altfrauturm (Baba)   
          

Noch die Touristischen Visitenkarten (mit automatischer Übersetzung):
TOURISTISCHE VISITENKARTE
Trosky

Die Burg wurde 1390 von Cenk von Wartenberg gegründet und ist heute eine Ruine und das Symbol vom Böhmischen Paradies
 

TOURISTISCHE VISITENKARTE
Trosky

Die Burg wurde 1390 von Cenk von Wartenberg gegründet und ist heute eine Ruine und das Symbol vom Böhmischen Paradies
 

TOURISTISCHE VISITENKARTE
Trosky

Die Ruinen einer Ende des 14. Jahrhunderts von Cenk von Wartenberg gegründeten Burg, das Symbol vom Böhmischen Paradies
Besonderheit mit 2 markanten Basaltfelsen
 

TOURISTISCHE VISITENKARTE
Trosky

Die Ruinen einer Ende des 14. Jahrhunderts von Cenk von Wartenberg gegründeten Burg, das Symbol vom Böhmischen Paradies
Besonderheit mit 2 markanten Basaltfelsen
 

Der übersetzte Text im Zwischenfeld von der Touristischen Visitenkarte CZ 26-4:
TROSKY
Auf beiden ungewöhnlich hohen Gipfeln erheben sich die gemauerten Wohntürme des Schlosses. Das höhere quadratische Modell, Panna genannt, und das niedrigere, breitere, mehrseitige Baba.
Früher gab es einen Burgkern, der von Wällen umgeben war. Unter dem Panna-Turm befand sich ein großer Palast, ein hohes zweistöckiges Gebäude. Unter dem Baba-Turm befand sich auch ein kleineres palastartiges Gebäude. Von Süden her wurde die Burg durch einen steilen Hang, nach Norden durch einen Vorhof geschützt.
In den Jahren 1999-2000 wurde eine beeindruckende Treppe zum Baba-Turm gebaut. Im Jahr 2012 wurde die Rekonstruktion und Konservierung des oberen Teils des gesamten Mauergürtels, einschließlich der Mauern der Gutspaläste, abgeschlossen. Im Jahr 2014 wurde dieser bis dahin geschlossene Teil des Schlosses für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
 
 
Anhang 1
Text von der Infotafel

DAS NATIONALE KULTURDENKMAL - DIE STAATLICHE BURG TROSKY

Die Burgruine Trosky ist zweifellos zur Ikone des Böhmischen Paradieses geworden und dominiert die umliegende Landschaft. Die Ruinen einer gotischen Burg stehen auf zwei Basalttürmen vulkanischen Ursprungs, die sich im Tertiär unter der Erde bildeten. Die einzigartige Felsformation wurde durch Auskühlung des heißen Magmas gebildet. Die anschließende Erosion spülte den umgebenden Sandstein, Ton und andere weiche Steine weg und die gegenwärtige Form entstand. Dieses ungewöhnliche geologische Phänomen ist weltweit eine natürliche Rarität wie zum Beispiel der Devils Tower aus Phonolith im US-Bundesstaat Wyoming. Ähnliche Basaltformationen sind die Basaltkuppen St. Michel D'Aiguilhe in der französischen Stadt Le Puy, und die Basaltkegel in Edinburgh, Schottland, auf dem auch eine Burg errichtet wurde.
Die beiden Vulkankegel sind etwa 76 Meter voneinander entfernt, die Wände etwa 90 Meter und der axiale Abstand der beiden Türme beträgt etwa 100 Meter. Die Höhe der Spitze des östlichen Turms namens Jungfrau (Panna) erreicht 514 Meter und die relative Höhe vom Hof beträgt 57 Meter. Die Spitze des Westturms namens Altfrau (Baba) befindet sich auf einer Höhe von 504 Metern und seine relative Höhe vom Hof beträgt 47 Meter. Angeblich musste ein Höhenunterschied von etwa 60 Metern zwischen dem ersten Tor und dem obersten Stockwerk der Jungfrau überwunden werden.
Aufgrund der archäologischen Funde war diese Region bereits in prähistorischer Zeit bewohnt. Das Zentrum der Region war eine befestigte Siedlung auf der Spitze von Mannsberg (Mužský) in der Nähe der Stadt Münchengrätz (Mnichovo Hradiště).
Aus architektonischer Sicht ist der Burgbau selbst eine einzigartige und gewagte Leistung für seine Zeit. Wegen des komplizierten Baugeländes konnte man keine üblich gebrauchten Baupläne verwenden, und der gesamte Bau musste die Vielfalt des Grundgesteins berücksichtigen. Einige der Felsen wurden während des Burgaufbaues abgebaut und das Material wurde für die Befestigungsmauer verwendet. Das meiste Baumaterial wurde aus nahe gelegenen Basaltsteinbrüchen importiert, hauptsächlich aus dem benachbarten Berg Kozákov. Die Burg ist ganz besonders in die gesamte Felsformation eingebunden. Professor Humboldt - ein bekannter deutscher Reisender und Naturforscher - nannte die Burg das achte Weltwunder.
Das aktive Leben der Burg war ziemlich kurz, sie wurde nur etwa 120 - 140 Jahre dauerhaft bewohnt. Infolgedessen wurde sie nicht wesentlich umgebaut oder angebaut und behielt daher ihre ursprüngliche gotische Form bei. Andererseits verfiel es sehr schnell und es blieben nur die stärksten Teile des Steins übrig, obwohl die Burg zum Entstehungszeit eine große Anzahl von Räumen und Holzgebäuden enthalten musste. Dies sind hauptsächlich die Ställe, Lagerhäuser, Wohngebäude, Decken und Böden, Dächer und andere Gebäude, die der Burg einen mittelalterlichen Charakter verliehen und leider nur als Rückstände überlebten, wie Löcher in den Balken in den Burgmauern.
Nach erhaltenen historischen Quellen wurde die Burg seit der Gründung Trosky (= "Ruinen", "Trümmer") genannt. Der tschechische Begriff4 "Trosky" wird heute als Ruine von Gebäuden verstanden. Aber lassen wir uns nicht von der zu einfachen Erklärung täuschen! Die Burg wird schon seit dem Mittelalter Trosky genannt, und es ist die aktuelle Bedeutung des Wortes, die oft nicht nur Historiker, sondern auch Besucher verwirrte. Die Erklärung ist einfach. Die Burg ist nach den ursprünglichen Felsen benannt, auf denen es gebaut wurde. Seit Urzeiten nannten die Einheimischen die beiden Felsen Trosky. Das alte tschechische Wort "troska" (Singular) oder "trosky" (Plural) aus Nordböhmen bedeutet Lavaschrott oder Schlacke, und diese Bezeichnung wurde zu Recht für die beiden Felsen verwendet, auf denen die Burg steht. Das sind also zwei riesige Stücke vulkanischer Schlacke. Es ist bewundernswert zu sehen, wie genau die lokale Bevölkerung dieses Naturphänomen bereits zu ihrer Zeit benennen konnte.

Anhang 2
Text von der Infotafel im Turm:
 
DAS NATIONALE KULTURDENKMAL - DIE STAATLICHE BURG TROSKY
 
BURGARCHITEKTUR
Auf dem unteren (West) Gipfel, Altfrauturm genannt, befand sich ein zweistöckiges sechseckiges Gebäude, das vom Palast auf der Nordseite aus zugänglich war. Jetzt wurde an seiner Stelle eine Treppe zum Turm zwischen dem Felsen und der Mauer eingebaut. Auf einem höheren und dünneren (Östlichen) Gipfel, der Jungfrau genannt, befand sich ein rechteckiger, ursprünglich dreistöckiger Palast, in dessen Raum sich eine Burgkapelle befinden solle. Die deutliche Höhenanordnung der Gebäude ermöglichte den Bau eines Verteidigungssystems, das auf Unzugänglichkeit und einer perfekten kreisförmigen Ansicht der inneren Burg, seiner Hänge und seiner entfernten Umgebung beruhte. Die Paläste selbst, die nur in den oberen Teilen bewohnt waren, boten in den unteren Teilen ausreichend Stauraum, um Vorrate für die Belagerung aufzubewahren.
Die Wasserquelle war einst der Burgbrunnen im ersten Hof, etwa 30 m tief, und auf dem Felsen der Jungfrau wurden geniale Zisternen für Regenwasser gebaut. Unter der Burg würde es riesige Höhlen geben und im Labyrinth aus Felsen und Sandsteinrissen gibt es Höhlenräume mit Seen, die jetzt unzugänglich sind und sich wahrscheinlich zu einem Höhlensystem namens Keller (Skleny) öffnen.
Das derzeitige System aus drei Verteidigungsgürteln besteht aus Wänden mit einer Breite von 1,5 bis 2 m und einer Höhe von bis zu 15 m. Alle Ecken sind mit Sandsteinblöcken verstärkt. Hinter der ersten Eingangstür befinden sich die Überreste des alten Burggraf-Büros (Wachhaus), in dem Ende des 19. Jahrhunderts die Überreste eines Kamins untergebracht waren. Dieser Bereich des ersten Hofes, die sogenannte Außenburg oder der Vorplatz, diente auch als kleinerer Wirtschaftsfonds. Die zweite, als Hintertür bekannte, führt zur Innenburg, wo in der Nähe der Südwand Ställe und an den Seiten kleinere Wohngebäude standen. Alle landwirtschaftlichen und Wohngebäude, Lagerhäuser und die oberen Stockwerke von Wohnpalästen waren wahrscheinlich Fachwerk, wie es damals in der Region üblich war.
Anstelle der neuen Treppe, die zum Altfrauturm führte, stand ein großer Holzpalast, der zum oberen Steinpalast aufstieg, der ursprünglich von einem gekachelten Ofen beheizt wurde. Links von diesem Hof gelangte man über Steintreppen durch ein kleines Fußgängertor zum am besten geschützten Teil der Burg, heute mit den Überresten des Hauptpalastes. Es ging ursprünglich um vierstöckige, in Längsrichtung geteilte Gebäude mit freiliegenden Balken an Decke und Boden. Bis heute sind die Reste von Löchern in den Ankerbalken der Decken und Böden der einzelnen Böden deutlich sichtbar. Oben sind die Überreste von Fenstern mit Steinverkleidungen und Sitzen unter den Fenstern. Aus dem Palast führte eine Holztreppe und eine Fußgängerbrücke zum Jungfrauturm.
 
NEUERE BURGGESCHICHTE
Die erste größere Burgrenovierung wurde 1923 durchgeführt, als die Verwaltungskommission des Turnauer Bezirks auf Vorschlag des tschechischen Touristenvereines (Klub českich turistů) die beiden Türme, Befestigungsmauern und beide Burgtore renovieren ließ. 1925 ging die Burg in den Besitz des tschechoslowakischen Staates über.
Weitere größere Renovierung wurde vom tschechischen Touristenverein in den 1930er Jahren durchgeführt, in den Jahren 1931-1934 wurde das Mauerwerk teilweise erhalten und die Fundamente des Wachhauses im ersten Innenhof entdeckt. Die wirklich professionellen und gründlichen Sicherheits- und Wartungsarbeiten an der Burg fanden jedoch erst in den letzten Jahrzehnten unter der Burgverwaltung durch die Stiftung Denkmalschutz statt. Die Renovierungen bestanden hauptsächlich aus der statischen Sicherung des Felsmassivs, eigener Mauem und der Überreste der Burgpaläste. Ein Teil dieser Arbeit war natürlich eine archäologische Untersuchung, die ständig neue Erkenntnisse über die Ortsvergangenheit enthüllte. Der Bau einer beeindruckenden Treppe zum Altfrauturm in den Jahren 1999-2000 eröffnete den Weg zu einem anderen Burgteil, wo man bei guter Sicht bis zu einem Drittel der böhmischen Landschaft beobachten kann. Die präzise Konstruktion der Treppe ist zweckmäßig zwischen den Felsen und der Mauer eingeklemmt und stört daher die Burgsilhouette nicht. In den Jahren 2000 - 2015 wurden Renovationen und Konservierungen der Befestigungskronen durchgeführt. Im Jahr 2000 wurde eine vollständige Rekonstruktion der Altfrauturmtreppe, des Podiums im zweiten Innenhof und der Informationstafeln sowie Konservierungs- und Renovierungsarbeiten am nächsten Abschnitt der Festung durchgeführt.

Diese Burg wind extremen Wetterbedingungen und Erosion immer ausgesetzt, und daher ist es unwahrscheinlich, dass die Arbeiten jemals aufhören.    

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de Interessante Blogs Blog-Webkatalog.de - das Blogverzeichnis