Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf
In Deutschland gibt es zur Zeit (2024) insgesamt 21 Baumwipfelpfade, Baumkronenpfade oder ähnliche Bezeichnungen. Einer davon ist der WaldWipfelWeg Sankt Englmar im Landkreis Straubing-Bogen in Niederbayern.
Der Eingangsbereich vom WaldWipfelWeg - Eintrittskarten gibt es nur hier an der Kasse.
Der Übersichtsplan für die ganze Anlage
Der Zugang erfolgt vorbei an der Panoramaterrasse der Wald-Gaststube.
Der Panoramasteg ist 2,50 Meter breit und hat eine Länge von 370 Metern - Ohne wesentlichen Höhenunterschied.
Der WaldWipfelWeg ruht auf 36 Stützpfeilern und wurde 2008 eröffnet – Damals noch ohne Turm.
Hier zweigt der Steg 25 Meter über dem Waldboden zu einer Aussicht ab.
Diese Stelle war bis 2020 der einzige Aussichtspunkt vom WaldWipfelWeg.
Die Tafel zeigt die Alpen vom Dachstein bis zur Zugspitze – In der Realität aber nicht am Besuchstag.
Durch Sahara-Sand war der Himmel milchig!
Im Jahre 2014 entstand die Idee für den Waldturm – ein Fünfmillionen-Projekt!
Seine Form ist einem Laubbaum nachempfunden.
Ende 2019 wurde mit der Montage des Stahlbetonmasten begonnen. Er hat
unten einen Durchmesser von 4,00 Metern. Die 14 Einzelteile waren bis zu
36 Tonnen schwer. Inklusive Fundament hat das Bauwerk eine Höhe von 60
Metern.
Am Mast wurde eine fast 300 Tonnen schwere Stahlbaukonstruktion mit 26
Meter Außendurchmesser montiert. Für den etwa 400 Meter langen
spiralförmigen Weg wurden 140 Kubikmeter Lärchenholz verbaut.
Laut Statik kann das Bauwerk 4000 Besucher bei einer Windgeschwindigkeit bis 140 km/h aushalten!
Der Waldturm sollte aber nicht nur der Aussicht dienen.
Nervenkitzel für Jung und Alt bieten die mit Netzen bespannten Öffnungen in schwindelerregender Höhe.
Wissenstest nicht nur für kleinere Besucher
In jeder Ebene erfährt man Interessantes aus der Geschichte des Bauwesens:
Ebene 1: Cheops-Pyramide
Ebene 2: Schiefer Turm von Pisa
Ebene 3: Big Ben Elizabeth Tower
Ebene 4: Eiffelturm
Ebene 5: Empire State Building
Ebene 6: Petronas Towers
Ebene 7: Burj Khalifa
Der Waldturm bietet viele Möglichkeiten für einen alternativen (nahezu
vertikalen) Aufstieg über 23 Höhenmeter durch sechs Ebenen bis zur
Aussichtsplattform:
Der Netzaufstieg über versetzt angeordneten Platten
Ein bogenförmiger Aufstieg an der Außenwand
Der 10 Meter hohe DNA-Tower
Der Eingangsbereich der Anlage mit Waldgaststube, Panoramaterrasse und weiteren Attraktionen.
Sie sind kostenfrei und können unbegrenzt benutzt werden.
Als erstes das Kugelhaus - Die oberste Etage ist ein Aussichtspunkt.
EINZIGARTIG in ganz Bayern
In diesem Haus ist einfach alles völlig „verdreht"
Die Illusion geht weiter und Du wirst ein Teil von ihr: Ein Haus, das völlig auf dem Kopf bzw. Dach steht. Die zusätzliche Längs- und Querneigung bringt unsere Wahrnehmung ins Schleudern.
(Text von der Info-Tafel)
Das Haus steht nicht nur auf dem Kopf, sondern ist auch noch in Längsrichtung (6 Grad) und Querrichtung (7 Grad) geneigt.
Wenn das Haus „nur" auf dem Kopf stünde, wäre es leicht, sich darin zu bewegen. Es käme uns zwar alles recht ungewohnt vor, aber die Wände wären trotzdem senkrecht und der Fußboden waagrecht.
Hier in diesem „verdrehten" Haus aber stehen die Wände schief. Wir aber sind senkrechte Wände und waagrechte Fußböden gewohnt. Also passen wir die visuelle Wahrnehmung an die Erfahrung an und richten Wände und Fußboden im Kopf auf.
Der Gleichgewichtsinn dagegen passt sich nicht an. Er sagt uns in gewohnter Weise, wohin die Schwerkraft geht. Deshalb fallen wir nicht um! Trotz der schiefen Wände stehen wir gerade und auch die anderen Personen, obwohl sie scheinbar recht schief dastehen.
Visuell haben wir den Raum also nachkorrigiert, nicht aber mit dem Gleichgewichtssinn. Somit passt „senkrecht" für das Gleichgewicht und das Sehen nicht mehr zusammen. Dadurch entsteht ein „mulmiges Gefühl" und man muss sich erst an die ungewohnte Situation gewöhnen.
Das Betreten geschieht auf eigene Verantwortung - Eltern haften für ihre Kinder.
Hier ist einfach alles völlig „verdreht"
Auf einem ca. 2 Kilometer langen Naturerlebnispfad, der durch den Wald führt, können Familien die Natur neu erleben. Der Pfad der optischen Phänomene ist ein Spaß für Groß und Klein und lässt so manchen an seiner Wahrnehmung zweifeln. Außerdem gibt es einen Rechenweg mit viel Denkspaß, eine Sinnes-Höhle und eine Höhle der Illusionen. Man kann auch verschiedene Tiere sehen.
Die WANDER CARD vom WaldWipfelWeg Sankt Englmar.
Sie erschien lange vor dem Bau des Waldturmes 2020.
Vielleicht gibt es bald eine Neuauflage mit Waldturm.
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