Mittwoch, 18. September 2024

Der Aussichtsturm auf dem Bieleboh

 Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf


Auf dem 499 Meter hohen Bieleboh im Lausitzer Bergland gibt es einen Aussichtsturm mit Bergwirtschaft.
Der Berg liegt zwischen Beiersdorf und Cunewalde. 
Um seinen Namen gibt es eine geschichtliche Besonderheit: 
Der Turm stand im Zuge der Germanisierung in der NS-Zeit ab 1936 auf dem Hutberg! 
Der vom Sorbischen (Weißer Gott) abgeleitete Name Bieleboh wurde erst wieder 1946 beantragt und zugelassen.
 

Zum Gipfel führen zahlreiche Wanderwege, Von Beiersdorf aus führt eine Zufahrtsstraße auf den Berg. 500 Meter unterhalb befindet sich ein großer Parkplatz für Besucher. Auch bei der Baude sind einige Parkmöglichkeiten vorhanden.
 

Die Zufahrt in  Beiersdorf ist gut ausgeschildert.
 

Wegweiser am großen Wanderparkplatz
 

Die bei Wanderern sehr beliebte Bergbaude
 

Historische Ansicht von Baude und Turm im Jahr 1883
 
Text von der Infotafel zur Geschichte der Aussichtstürme auf dem Bieleboh:
1882
Es gründete sich in diesem Jahr in Bautzen ein Gebirgsverein. Anwesende aus unserer Gegend war das Gebiet wo dieser Verein tätig werden wollte zu groß und beschlossen deshalb die Gründung eines eigenen Verein, den Gebirgsverein „Oberes Spreetal"
Er ging sofort daran auf dem Bieleboh einen Altan zu errichten, da hier bereits ein Obelisk stand und er ein bekanntes Ausflugsziel war. Der Altan wurde verworfen und ein Aussichtsturm mit 12 m Höhe errichtet.
Foto von der Infotafel im Turm


1910
Am 02. Juli dieses Jahres war das Entsetzen groß.
Der Blitz hatte in den Turm geschlagen und er brannte vollkommen aus. Der Bieleboh-Verein welcher jetzt der Rechtsträger war stand vor einer Bereitschaft der Vereinsmitglieder und schwierigen finanziellen Lage. Aber die Spenden aus der Bevölkerung machten einen schnellen Wiederaufbau möglich.
Der Landesverein „Sächsischer Heimatschutz" gestaltete kostenlos den Entwurf für den neuen um ca. 3m höheren und mit einer Haube versehenen Turm und bereits am 25. September war die feierliche Weihe.
Foto von der Infotafel im Turm
 

1997
Der Turm war nicht mehr zugänglich. Die Nutzung als Fernsehumsetzer und die mehr als 80 Jahre waren nicht spurlos geblieben. 1997 begann die Neugestaltung des Aussichtsturmes. Er wurde weiter aufgestockt, und so hat er jetzt eine Höhe von ca. 18 m erreicht. Für Ordnung, Sauberkeit und Werterhaltung fühlt sich der Bieleboh-Verein verantwortlich, und bittet deshalb alle Besucher um Unterstützung.
„Zum Ausblick auf die Schönheit der Heimat"
Foto von der Infotafel im Turm


Der Aussichtsturm im Jahr 2024 – er hat eine Gesamthöhe von 21 Metern.


Die Jahreszahl im Eingangsbereich bezieht sich auf den ersten Aussichtsturm.
 

Diese Inschrift an der Rückseite vom Turm wurde ausgemeißelt:
DEM
VATER SEINES VOLKES
FRIEDRICH AUGUST
DEM
GERECHTEN
1818

Text von der Infotafel:
DIE TREPPEN IM TURM
Nach Errichtung des Turmes auf dem Bieleboh im Jahre 1882 brannte der Turm und damit auch die hölzerne Treppe infolge eines Blitzschlages am 02. Juli 1910 bis auf die Grundmauern nieder.
Bereits am 25. September des gleichen Jahres, nach sage und schreibe 2 Monaten und 23 Tagen, wurde ein 15m hoher Neubau des Turmes, wieder mit einer Holztreppe versehen, eingeweiht.
Zum 100-jährigen Bestehen des Turmes 1982 gab es umfangreiche Renovierungsarbeiten am Turm und ebenso an der Treppe.
Nach 80 Jahren war die Holztreppe aber dann doch nicht mehr sicher begehbar und somit erfolgte im Jahr 1990 die Sperrung des Turmes.
Im November 1997 wurde die Treppe entfernt und durch die heutige Metalltreppe ersetzt. Gleichzeitig wurde der Turm um 5m aufgestockt und am 02.Mai 1998 wurde er feierlich der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht.

BIELEBOHVEREIN BEIERSDORF E.V.
HERBST 2021


Blick durch ein ovales Turmfenster nach Süden
 

Bis ganz nach oben sind es 82 Metallstufen.
 

Die Aussichtsplattform hat eine Höhe von 17 Metern.
 

Die Metallplatten zur Orientierung auf dem Geländer
 

Der Blick nach Nordwesten – vom Valtenberg (586 Meter) bis zum Döhlener Berg (514 Meter)
 

Cunewalde im Norden
 

Vom Czorneboh (556 Meter) bis zum Hochstein (534 Meter) im Nordosten, davor Cunewalde 


Richtung Löbau im Osten
 

Der Südosten vom Kottmar (582 Meter) mit dem Zittauer Gebirge bis zum Tannenberg (Jedlová, 774 Meter)
 

Das Lausitzer Gebirge (Luzicke hory) im Südwesten
 

Jetzt größer:
Weigsdorf-Köblitz und der Mönchswalder Berg (447 Meter)
 

Cunewalde, hinten der Drohmberg (432 Meter)
 

Die Kirche von Cunewalde
 

Cunewalde und der Czorneboh (556 Meter)
 

Cunewalde und der Hochstein (534 Meter)  
 

Ganz hinten Hochstein (406 Meter) und Ahlberg (415 Meter) in den Königshainer Bergen, rechts vorn der Kötzschauer Berg (465 Meter)
 

Rotstein (455 Meter) und Schafberg (449 Meter)
 

Hinter dem Rotstein (455 Meter): Der Gipfel der Landeskrone (419 Meter) aus 29 km Entfernung
 

Der Schafberg (449 Meter) mit Sendeturm und der Löbauer Berg (448 Meter) mit dem Gusseisernen Turm
 

Der Kottmar (582 Meter)
 

Die Kirche in Beiersdorf, zwischen Oderwitzer Spitzberg (511 Meter, ganz links) und Lerchenberg (467 Meter) ist der Jeschken (Ještěd, 1012 Meter) in 51 km Entfernung noch erkennbar.
 

Der Hochwald (749 Meter), darunter Warnsdorfer Spitzberg (Špičák, 544 Meter) und Schlechteberg (485 Meter), rechts davon der Wasserturm in Neugersdorf
 

Lausche (793 Meter), Weberberg (710 Meter) und Finkenkoppe (Pěnkavčí vrch, 792 Meter)
 

Der Tannenberg (Jedlová, 774 Meter)
 

Plissenberg (Plešivec, 597 Meter). Großer Ahrenberg (Javor, 693 Meter), Himpelberg (Chřibský vrch, 621 Meter) und Kleiner Ahrenberg (Javorek, 686 Meter)
 

Kaltenberg (Studenec, 737 Meter) und Wolfsberg (Vlčí hora, 591 Meter)
 

Valtenberg (586 Meter), rechts davor die Weifaer Höhe (504 Meter)
 

Der Erweiterungsbau der Bergwirtschaft mit Dachbegrünung
 

Vor dem Abstieg kann man sich noch in das Gipfelbuch eintragen.
 

Kasse des Vertrauens
 

Ein Besuch vom  Aussichtsturm auf dem Bieleboh ist wirklich empfehlenswert:
Leicht erreichbar, tolle Aussicht und sehr gute Gastronomie in der benachbarten Bergbaude. 
 

Die WANDER CARD vom Turm
 

Die WANDER CARD von der Bergbaude

1 Kommentar:

  1. Ein schönes Ausflugsziel, vor allem jetzt im Herbst, wenn der Wald wieder mit tollen Farben wartet. Es ist gut, dass sich auch ein Verein für die Werterhaltung einsetzt. Aber auf den Wegen sollte jeder für seinen Müll verantwortlich handeln. Es bedarf keiner grossen Reinigungstechnik den Müll auch wieder mitnehmen und die Sauberkeit zu respektieren. So haben alle mehr Spass am Wandern.

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