Mittwoch, 18. Juni 2025

Der Rutschenturm in Sankt Englmar

 Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf


Im Landkreis Straubing-Bogen in Niederbayern liegt das Rodel- und Freizeitparadies Sankt Englmar.
Eine der vielen Attraktionen ist ein Rutschenturm.
 

Der Freizeitpark Sankt Englmar liegt rund 17km von der Autobahn A3 entfernt im Bayerischen Wald (etwa in der Mitte zwischen Bogen und Viechtach). Man erreicht das Ziel über die Straße St 2139. 
Für das Navi:
Grün 10, Sankt Englmar, Parkplatz Sommerrodelbahn
oder GPS:  49°0'37"N, 12°47'52"E  
 

Der Freizeitpark ist nur einen Kilometer vom WaldWipfelWeg Sankt Englmar-Maibrunn entfernt (Foto vom Parkplatz aus).
 

Zwischen den Bäumen ist auch der Rutschenturm zu erkennen.
 

Foto mit dem Rutschenturm von der anderen Straßenseite aus. Hier gibt es einen riesigen Parkplatz für 500 Fahrzeuge. 
 

Durch einen Tunnel unter der Staatsstraße St 2139 gelangt man sicher zum Freizeitpark und wird freundlich begrüßt.
 

Das Rodel- und Freizeitparadies Sankt Englmar wurde 1998 eröffnet und hat sich seit dem rasant entwickelt. Jahr für Jahr kamen neue Attraktionen hinzu.


Im Jahr 2007 wurde neben der Sommerrodelbahn ein 20 Meter hoher Aussichtsturm eröffnet.
Alte WANDER CARD von etwa 2010
 

Dieser Aussichtsturm wurde 2014 als Startpunkt von drei Rutschen umgebaut.
 

Über eine Holztreppe gelangt man zu den vier Plattformen.
 

Start der Wellen-Röhrenrutsche im ersten Stockwerk.
 

Andrang an der 10 Meter hohen Freifall-Röhrenrutsche
 

Im obersten Stockwerk liegt der Startpunkt der 60 Meter langen Röhren-Wendelrutsche. 
Und das Beste: Alle Rutschen sind kostenlos!
 


Auf der dritten Plattform ist der Start für die Flying-Fox-Strecke.
 

Mit einem Klettergurt gesichert geht es ab in die Lüfte.
 

Die Strecke ist 300 Meter lang und führt in beachtlicher Höhe über Hindernisse und Kletterelemente.
 

Man kann vom Turm auch nur die Aussicht genießen:
Der Parkplatz im Süden mit dem Fußgängertunnel am rechten Bildrand.
 

Der Birkenberg (851 Meter) im Südwesten – leider war die Sicht am Besuchstag durch Saharasand stark beeinträchtigt. 
 

Der Blick nach Westen:
Rechts der Pfarrerberg (912 Meter), auf der Anhöhe links davon befindet sich der Parkplatz vom WaldWipfelWeg in Sankt Englmar-Maibrunn.
 

Im Norden: Bernhardsnagel (896 Meter) und Käsplatte (978 Meter)
 

Im Osten bildet der Egidi-Buckel (868 Meter) das Ende vom überschaubaren Bereich.
 

Richtungspfeil und Entfernung am Geländer
 


Über Sinn dieser Angaben kann man geteilter Meinung sein.
 

Der trübe Schatten vom Rutschenturm neben der Minigolf-Anlage
 

Beim Abstieg aus verschiedenen Höhen gesehen:
Der Start- und Zielbereich der je 1000 Meter langen Sommerrodelbahnen „Bayerwald-Bob“ und „Bayerwald-Coaster“ – hier von ganz oben …
 

… jetzt mit den Röhren der Wendelrutsche …
 

… und dann von der zweiten Plattform aus.
 

Schließlich noch die 2015 in Betrieb gegangene Achterbahn „Da vogelwuide Sepp“. 
Sie ist mit 755 Meter die längste Achterbahn in Bayern.
 

Bei einem Besuch vom Rodel- und Freizeitparadies Sankt Englmar ist ein kostenloser Aufstieg auf den Rutschenturm empfehlenswert. Von hier hat man einen guten Überblick auf die Umgebung und die vielfältigen Attraktionen im Freizeitpark.
 

Die Fotos dieses Beitrages entstanden bei einem Besuch im Frühjahr 2024.
Der über 17 Jahre alte Turm wurde im Winter 2024/25 abgerissen und durch einen modernisierten Bau ersetzt. 
Der wesentlichste äußerliche Unterschied besteht in zwei seitlichen Aussichtsplattformen.  
Quelle:  D'Rodelbahn St. Englmar:    TURM-UPGRADE  vom 3. November 2024
 

Die WANDER CARD vom Aussichtsturm (vor dem Umbau)
 

Die WANDER CARD vom Freizeitpark mit dem Rutschenturm

Wanderung zu den Mondviolen an der Dorflehne

 Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz


Die Mondviolenblühte liegt in den letzten Zügen. Also nichts wie hin! Man weiß, dass es einen geschützten Bestand auf dem Limberg (Jezevčí vrch) bei Hermsdorf (Heřmanice) gibt, aber eben auch andere Vorkommen im Lausitzer Gebirge, z.B. dieses

Wohl nur wenigen Naturfreunden in unserem vom Erdenschöpfer mit Naturschönheiten so reich bedachten Nordböhmerlande und auch nicht vielen Gebirgswanderern der engeren Heimat ist ein Fleckchen Erde bekannt, das mit seiner stillen Einsamkeit, aber auch mit seiner seltenen Zier mich stets mit inniger Freude erfüllt hat, so oft ich auch meine Schritte hinlenkte - die „Dorflehne". Ich selbst kenne den Abhang erst seit wenigen Jahren. Der Gebirgsrücken gehört zu den Ausläufern des Kaltenberges, und der Name „Dorflehne" mag wohl von dem auf der Höhe gelegenen Dorfe Hasel herzuleiten sein. Die Kenntnis dieses Erdenfleckchens verdanke ich dem Herrn Med. Dr. Josef Rothe, mit dem ich einst in der schönen Ferienzeit einen Spaziergang nach der „Dorflahne" – wie der Volksmund spricht - unternahm. Die „Dorflehne" liegt in westlicher Richtung von der „Kreuzbuche", und man kann sie von dort nach einer nur kurzen Wanderung auf einem neuen und breiten, von der Forstverwaltung angelegten Wege erreichen. Dieser zweigt etwas nordwärts der Kreuzbuche von der Reichsstraße ab und führt am Abhange des sogenannten „Schwarzen Hübels" entlang durch herrlichen Waldbestand bis auf die „Halbstraße". Wir wandern diesen Weg und gelangen etwa auf halbem Wege bald zu einer Stelle, die von der Höhe angefangen bis weit unterhalb des genannten Weges mit Tausenden von Pflanzen ein und derselben Art bedeckt ist. Es ist die „Spitzfrüchtige Mondviole" (Lunaria rediviva) . Der Volksmund bezeichnet sie mit dem allgemeinen Namen : „Nachtschatten“. Ein alter, herrlicher Buchenbestand, vermischt mit Nadelholz. bedeckt den Abhang, und unter dem Schatten der mächtigen Kronen erblüht die Mondviole zu außerordentlicher Pracht. Die Pflanzen sind einen Meter hoch und ähneln in der Farbe mit ihren lilafarbigen Blütenköpfen der in den Häusern gezogenen Hortensie.

Gegen Ende Mai steht die „Dorflehne" im vollsten Blütenschmucke. Es ist ein Meer von Blüten, an denen sich das Auge nicht satt zu sehen vermag. Die Blüten hauchen einen starken Wohlgeruch. Es ist ein liebliches Bild, das jedem Naturfreunde eine große Freude bereitet - Aber auch nach der Blütezeit ist es lohnend, die „Dorflehne" zu schauen. Da hängen an den Pflanzen die breiten Schoten und verleihen dem nun veränderten Bilde einen eigenen Reiz.

Ich kann daher jedem Naturfreunde einen Spaziergang nach der „Dorflehne" empfehlen; er wird gewiß seine Freude finden.

Nur eines liegt mir noch am Herzen. Wie, wenn die alten Buchen, deren Blätterkronen die Mondviole bisher schützten, einst der Axt zum Opfer fallen sollen? Wird man Rücksicht nehmen auf diese Seltenheit? - Es erscheint mir für gut, jetzt schon bei der fürstlichen Forstverwaltung dahin zu wirken, daß der Streifen Waldes, der das Heer der schönen Mondviolen birgt, bestehen bleibe. Es sei damit eine Anregung gegeben, deren sich der ,,Nordböhmische Exkursionsklub annehmen könnte.“ (Ludwig Schlegel, „Eine Naturseltenheit“, Mittheilungen des NEC, 1904)

Ludwig Schlegel wurde erhört. Die Dorflehne wurde als Naturflächendenkmal umzäunt (mit Durchgang) und auch sonst wurde seitens der Forstwirtschaft mit dem Wald ziemlich behutsam umgegangen. Abgesehen von den Wegen, die stellenweise durch die schwere Technik arg gelitten haben.

Unsere Wanderung beginnt an der Kreuzbuche (Křížový buk) und natürlich gehen wir nicht auf dem schnellsten Wege zur „Dorflehne“ sondern binden sie in eine schöne Runde ein. Wir wandern zunächst zum Kleinen Himpelsberg (Kamzičí vrch, der bis 2006 Chřibský vrch geheißen wurde). Man weiß nicht, was die sich dabei gedacht haben, der ist nämlich mit seinen 623 m höher als der Große Himpelsberg (Na Širokém ) mit 563 m, wenn man den Informationen der Seite des Lausitzer Gebirges (http://www.luzicke-hory.cz/mista/index.php?pg=zmchrvd) folgen möchte.

Der zum Teil steile Weg auf den Himpelsberg ist erstaunlich gut beschaffen, denn er wurde früher bereits stabil ausgebaut, ob aus touristischen Gründen oder zwecks forstwirtschaftlicher Nutzung wissen wir nicht. Wir halten den Gipfel des phonolithischen Himpelsberges als einen der schönsten im Lausitzer Gebirge. Gegen Süden fallen die Felswände steil ab, von wo sich hübsche Aussichten ergeben, weiter oben geht eine schöne Steinhalde vom Gipfel ab.

Wir wandern nun über Schönfeld (Krasné Pole) hinunter nach Kreibitz (Chřibská), laben uns im Restaurant Radnice und steigen dann wieder zum Kamm in Richtung Buchhübel (Bukovina) auf. Damit ist der Anstieg geschafft, die letzten Kilometer geht die Forststraße recht eben zurück zur Kreuzbuche. Dabei passieren wir auch die „Dorflehne“. An einigen Stellen bieten sich herrliche Ausblicke zu Himpelsberg und Großem Ahrenberg (Javor).



Die GPS-Daten zu dieser Tour findet man hier.




Aufstieg zum Himpelsberg






Am Gipfel des Himpelsberges









Schnappschüsse auf dem Weg durch Schönfeld















Marktplatz in Kreibitz





Es geht wieder hinauf auf den Gebirgskamm





Nicht alle Wege entsprechen unseren Vorstellungen






Aussichten in Richtung Himpelsberg und Großen Ahrenberg



An der Dorflehne bei den Mondviolen





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