Mittwoch, 29. Oktober 2025

Das Bäckertor in Wiskersch

 Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf


Eine der weniger bekannten Attraktionen des Böhmischen Paradieses (Český ráj) ist das Bäckertor (Pekařova brána). 


Man passiert das auffällige Felsentor, wenn man die Straße von Wiskersch (Vyskeř) reichlich 3 Kilometer nach Süden Richtung Sobotka fährt. 
Parken ist am Straßenrand möglich.
 

Der Tunnel entstand 1914 beim Straßenbau, als die Planer auf einen Sandsteinfelsen stießen und Mitleid mit der reizvollen Naturformation hatten, die sie nicht zerstören wollten.
Altes Foto um 1940
 

Text von der Infotafel (automatisch übersetzt):
Das Bäcker-Tor 
Seit dem 16. Juni 2018 ist er der kürzeste Tunnel Tschechiens. Er misst an seiner längsten Stelle nur 5,2 m und an seiner kürzesten Stelle 3,4 m, ist 5 m breit und 6,3 m hoch. Dieser Rekord ist im Tschechischen Buch der Rekorde verzeichnet. (Benannt ist er nach dem tschechischen Historiker Josef Pekař.)
 

Das Tor entstand beim Bau einer Straße, als die Erbauer auf einen Felsen namens Mönch stießen und beschlossen, ihn zu erhalten. 
Altes Foto um 1940
 

Sie schlugen einen gotischen Bogen in ihn hinein und machten auch den oberen Teil über eine Treppe zugänglich.
 

Die Info-Tafel oberhalb der Treppe
Der Name Bäcker-Tor stammt aus der Zeit, als der ursprüngliche Wanderweg von der Burg Kost zur Burg Wallenstein, benannt nach dem tschechischen Historiker Josef Pekař, durch das Tor führte.
 
Prof. Josef Pekař 12. 4. 1870 – 23. 1. 1937 
Historiker, Lehrer, Schriftsteller und Literaturhistoriker
 

Der Gipfel des Felsens, von dem aus man einen Teil des Žehrovka-Tals sehen kann, ist über eine gemeißelte Treppe erreichbar, aber auch über vier Kletterrouten mit den Namen Nord, Normal, Bücherwurm und „Seit wann“. 
 

Am 18. Dezember 1937 genehmigte die Führung des Tschechoslowakischen Touristenklubs in Prag eine neue Touristenroute namens „Pekařova stezka". Die feierliche Übergabe des Weges fand im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen des Tschechoslowakischen Touristenklubs und zum 20. Jahrestag der Tschechoslowakei am Sonntag, dem 22. Mai 1938 in Sobotka statt. 
 

Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde auch der Felsbogen, durch den die neue Straße nach Vyskeř führt, als Bäcker-Tor „Pekařova brána" benannt.
 

Nach 1948 mussten der Name des Tores und der Weg aus den Reiseführern gelöscht werden. Die eingemeißelte Inschrift am Tunnel blieb jedoch erhalten.
 

Das Bäckertor (Pekařova brána) ist ein weniger bekanntes Bauwerk im Böhmischen Paradies. Um den Felsen zu erhalten wurde ein Spitzbogen für die Durchfahrt von Fahrzeugen ausgemeißelt. So entstand ein interessantes Tor, das teils von der Natur und teils von Menschenhand geschaffen wurde.
Wenn Sie hier vorbeikommen - gezielt oder zufällig - werden Sie sicher einen kurzen Fotostopp einlegen!
 

Der Touristenstempel vom Bäckertor
 
Die Touristische Visitenkarte (automatisch übersetzt):
TOURISTISCHE VISITENKARTE
Bäckertor
Der kürzeste Straßentunnel der Welt, benannt nach dem Historiker Josef Pekař, Länge 4 m, max. Höhe 4,9 m
Führt durch die Sandsteinfelsenformation des Mönchs
 


Montag, 27. Oktober 2025

Der Matthiasturm in Bautzen

Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf


Die Stadt Bautzen liegt im Osten von Sachsen und hat etwa 38.000-Einwohner. Sie ist die Hauptstadt der Oberlausitz mit einer über 1000-jähriger Geschichte. 
Bautzen wird auch als „Stadt der Türme“ bezeichnet. Vierzehn Türme prägen den mittelalterlichen Stadtkern. Mehrere von ihnen können bestiegen werden. Die Aussicht auf die Stadt und das Umland lohnen sich. Einer davon ist der Matthiasturm.
 

Der Matthiasturm liegt an der Schlossstraße in der historischen Altstadt. Gebührenpflichtige Parkmöglichkeiten gibt es am Haupt- und Fleischmarkt und im Parkhaus im Kornmarkt-Center. Da Bautzen viele Sehenswürdigkeiten zu bieten hat empfiehlt sich für einen längeren Aufenthalt der kostenfreie Parkplatz am Schützenplatz.
 

Der Matthiasturm entstand am Anfang vom 13. Jahrhundert und diente als Torturm. Er war der einzige Zugang  zur Festungsanlage der Ortenburg. Ursprünglich war der Turm durch einen Graben, über den eine Zugbrücke führte, von der Stadt getrennt, Dieser Graben wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts verfüllt.
Alte Postkarte um 1930
 

Die Ortenburg wurde während des Dreißigjährigen Krieges schwer beschädigt. 1483-86 wurde der Matthiasturm im spätgotischen Stil wieder aufgebaut.
Die für einen Turm ungewöhnlichen Spitzbogen-Fenster gehörten zur darin befindlichen Schlosskapelle.
Zur Zeit des Turmbaus gehörte die Oberlausitz 21 Jahre lang zum Herrschaftsgebiet des ungarischen Königs Matthias Corvinus (daher der Name).
 

An der Frontseite von der Schlossstraße her ist ein 9 Meter hohes und 4 Meter breites Sandstein-Relief angebracht. Es zeigt den sitzenden Herrscher in kostbarem Gewand mit Zepter und Reichsapfel.  
Über der Figur der Name »MATHIAS REX« und unter ihr die Jahreszahl »MCCCCLXXXVI« – also 1486.
 

Die rote Mauerkrone wurde erst später hinzugefügt.
 

Der Matthiasturm von der Ortenburg-Seite aus gesehen
 

Unter der Überdachung befindet sich die Eingangstür.
Der Turm kann nur im Rahmen einer Führung oder am Tag des offenen Denkmals bestiegen werden.
 

Rechts neben der Tür erinnert das 2012 wieder hergestellte Denkmal des Sigismund Jagiello an die Herrschaft des polnisch-litauischen Geschlechts der Jagiellonen über die Oberlausitz. 1504 bis 1506 war Sigismund Landvogt der Oberlausitz. Danach wurde er zum König von Polen gewählt.
 

Im unteren Teil führt eine enge gewölbeartige Wendeltreppe nach oben. Als Geländer dient lediglich ein Seil.
 

Über der Wachtstube im ersten Obergeschoss führt diese Tür im zweiten Obergeschoss zur Georgskapelle.
 

Die Fenster der Burgkapelle weisen auf den spätgotischen Baustil hin. 1639 brannte die Kapelle im Dreißigjährigen Krieg aus und wurde nicht wieder erneuert. Die erhöhte Loge ist erhalten geblieben.
 

Die hölzerne Wendeltreppe im oberen Teil.
 

Nach insgesamt 137 Stufen erreicht man die großzügige Aussichtsplattform.
 

Von hier hat man einen hervorragenden Ausblick auf das Umland, …
 

… die Türme der Altstadt, …
 

… das Lausitzer Bergland …
 

… und die Ortenburg.
 

Jetzt größer:
Die Ortenburg umfasst mehrere Gebäude. Im Hauptgebäude befindet sich das Sächsische Oberverwaltungsgericht. Das Salzhaus wird seit 1971 als Sorbisches Museum für Geschichte und Kultur genutzt. Außerdem gibt es hier das Burgtheater und das Restaurant Burghof.  
 

Hofrichterhaus und ehemaliges Militär-Arresthaus
 


Der Schülerturm, dahinter die Landeskrone (419 Meter) bei Görlitz und rechts der helle Turm der Berufsakademie Bautzen.
 

Der Wendische Turm, dahinter der Rotstein (455 Meter), links der Wohlaer Berg (346 Meter)
 

Der Nicolaiturm, links hinten das Sorbische Gymnasium, ganz rechts der Hochstein (396 Meter) in den Königshainer Bergen.
 

Der Nicolaifriedhof 
 

Schlossstraße und Glockenturm der Petrikirche
 

Der Rathausturm
 

Lauenturm und Wasserturm
 

Der Glockenturm der Michaeliskirche, dahinter der Mönchswalder Berg (447 Meter)
 

Die Aussichtsplattform der Alten Wasserkunst
 

Die Neue Wasserkunst
 

Das Tal der Spree 
 

Der Spreebogen an der Hammermühle
 

Die gläserne Spitze vom Turm der Mühlbastei
 

Die vielfältigen Dächer von Bautzen
 

Am Horizont: Kraftwerk Schwarze Plumpe …
 

… und Kraftwerk Boxberg
 

Wenn man in Bautzen die Gelegenheit zu einer Führung im Matthiasturm hat, dann sollte man sie unbedingt nutzen. Die Aussicht auf die historische Altstadt ist beeindruckend! 
 

Die WANDER CARD vom Matthiasturm

 
Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de Interessante Blogs Blog-Webkatalog.de - das Blogverzeichnis